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Test: Skoda Fabia – Schick und praktisch

Drei Brüder hat der VW Polo: den edlen Audi A1, den stylishen Seat Ibiza und den eher einfachen Skoda Fabia; zumindest nahm der Tscheche bislang die Rolle des praktischen, aber nur wenig schicken Geschwisterchens ein. Mit der dritten Generation, die am 18.

November zum Händler rollt ändert sich das: Sie tritt dynamisch und jugendlich auf. Das ist er.

Der neue Skoda Fabia ist mit seinen fast vier Meter Länge ein Kleinwagen, wie er im Buche steht. Damit er sich von seinem etwas hochbeinigen, schmalbrüstigen Vorgänger optisch abhebt, hat Skodas neuer Chef-Designer Jozef Kaban ihn um gleich neun Zentimeter breiter gemacht und im gleichen Atemzug die Höhe um gut drei Zentimeter reduziert - das verleiht dem Tschechen einen deutlich selbstbewussteren Auftritt und einen satten Stand auf der Straße. Die Scheinwerfer sind etwas schärfer gezeichnet als bisher, der markante Kühlergrill ist geblieben; insgesamt hat Kaban ein paar markante Kanten und Linien mehr ins Blechkleid geschneidert.  

In der ersten Reihe finden Passagiere jeglicher Größe gut Platz und sitzen nicht nur auf den optionalen Sportsitzen sondern auch auf dem Standardgestühl bequem. Im Fond des Viertürers wird es für Mitreisende ab 1,90 Meter Körpergröße dagegen arg eng; sowohl nach vorne, als auch nach oben. Vor allem, wenn das optionale, fast den ganzen Himmel einnehmende Panoramadach geordert wurde. Das lässt sich übrigens per Rollo verdunkeln, allerdings kommen an den hinteren Teil des zweigeteilten Sonnenschutzes nur die Fondpassagiere, und eine elektrische Betätigung ist nicht vorgesehen.

Ganz hinten hält der Fabia nun 330 Liter Stauraum bereit, das ist geringfügig mehr als bisher; klappt man die 40:60 geteilte Rückbank um, gehen 1.500 Liter rein. Die Ladeöffnung ist allerdings nicht allzu breit und entsteht beim Umlegen des Gestühls eine Stufe im Ladeboden; der ist dafür aber fein ausgekleidet. Überhaupt gibt es an der Verarbeitungsqualität und den Materialien nichts zu meckern: zumindest in der einzig zum Test bereitstehenden Top-Ausstattungsversion Style wirkt alles sehr hochwertig und fasst sich angenehm an.

Das bietet er.

Praktisch und einfach zu bedienen, dafür steht Skoda - oder wie es die hauseigenen Marketingstrategen nennen: Simply clever. das gilt auch für den neuen Fabia, der ausreichend Ablagen bereit hält, natürlich auch den praktischen Parkscheinhalter an der Windschutzscheibe und den Eiskratzer im Tankdeckel hat und insgesamt sehr einfach zu bedienen ist - zumindest solange man sich auf die Skoda-eigenen Techniken beschränkt. Klimaanlage, Radio, Bordcomputer, alles versteht sich von selbst. Wer allerdings ein Navigationsgerät will, kann dies nur in Form eines Mirror-Link-Anschlusses bestellen, über den ein Smartphone an den Skoda gekoppelt und dessen Bildschirm quasi gespiegelt wird.

Die  Probleme: Momentan werden nur wenige Telefone unterstützt, die Bedienung erfordert Einarbeitung und während der Routenplaner läuft, ist das “normale” Fabia-Radio nicht nutzbar; die Musik muss dann ebenfalls vom Smartphone kommen. Wer die Technik also nur zum Navigieren nutzen will und auf weitere Apps, wie etwa Radarwarner oder ähnliches verzichten kann, ist mit einem tragbaren Navigationsgerät besser bedient. Immerhin: Vorraussetzung für die Handy-Kopplung ist lediglich das je nach Ausstattung 220 bis 650 Euro teure Entertainment-System Bolero, das deutlich günstiger ist, als ein festeingebautes Navi. Wer will, kann sich über die sogenannte Smartgate-Technik außerdem Bordcomputerdaten an das Handy schicken lassen.

Hightech im Innenraum, bewährte Technik unter der Motorhaube: Ganz konventionell arbeiten die beiden Einliter-Dreizylinder-Einstiegsbenziner; weder Turboaufladung noch Direkteinspritzung beherrschen sie, und doch sind sie für den um 65 Kilogramm auf unter eine Tonne Gewicht abgespeckten Fabia vollkommen ausreichend. Mit wahlweise 60 oder 75 PS ist man in der Stadt flott genug - und für einen Dreizylinder erstaunlich leise und laufruhig - unterwegs, und der Verbrauch liegt dank Stopp-Start-Technik bei rund 4,7 Liter. Mehr brauchen allerdings auch die beiden Turbo-Vierzylinder-Benziner mit 1,2 Liter Hubraum nicht, die mit 90 und 110 PS deutlich kraftvoller ans Werk gehen und denen man, wenn man vor hat, öfters die Stadtgrenzen hinter sich zu lassen, den Vorzug geben sollte.

Für Vielfahrer hält Skoda außerdem zwei etwas knurrige Diesel bereit, den 1.4 TDI mit 90 und 105 PS, die sich mit dreieinhalb Liter Kraftstoff begnügen sollen. Für den schwächeren Selbstzünder und den stärksten Benziner gibt es ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen, das seine Arbeit formidabel erledigt; bei allen anderen müssen die fünf (!) Gänge - nur der 110-PS-Benziner hat sechs - manuell gewechselt werden, was in Anbetracht des präzisen wie leichtgängigen Getriebes aber nicht schwer fällt.

Apropos nicht schwer: Der Gewichtsverlust macht sich auch beim Fahren bemerkbar, der Fabia erfüllt die an einen Kleinwagen gestellten Dynamik-Ansprüche tadellos, lenkt direkt ein (beim Fabia III arbeitet die Servolenkung elektrisch) und ist jederzeit gut zu kontrollieren. Gegenüber dem Vorgänger ist es den Technikern sogar gelungen, die Feder-Dämpfer-Abstimmung etwas mehr in Richtung Komfort zu biegen, ohne dabei Einbußen bei der Agilität hinnehmen zu müssen.

Das kostet er.

11.790 Euro müssen mindestens investiert werden, um den Fabia mit 60-PS-Benziner zu besitzen, am teuersten ist der Top-Diesel für 18.620 Euro.  Zwischen Basis- und mittlerer Ausstattung liegen je nach Antrieb 1.100 bis 2.000 Euro, für das Topmodell kommt nochmal ein Tausender oben drauf. An Ausstattung gibt es neben Standards wie Einparkhilfe, Sitzheizung, Regensensor oder Digitalradio auch Nettigkeiten wie das erwähnte Panoramadach, den schlüssellosen Zugang, ein Schlechtwergefahrwerk mit 8 Millimeter mehr oder ein Sportfahrwerk mit 1,5 Zentimeter weniger Bodenfreiheit oder aber eine Zweifarblackierung, bei der zu einer der 14 Karosseriefarben eine von vier Dachfarben kombiniert werden kann.

Auf Fahrerassistenzsysteme verzichtet der Fabia dagegen weitgehend, einzig ein Müdigkeitssensor kann in den beiden höheren Ausstattungsstufen zu 50 Euro geordert werden - der City-Notbremsassistent ist bei diesen beiden Versionen Serie. Für die Basisversion gibt es ihn dagegen gar nicht - wie so manch anderes: Weder das Mirrorlink-System noch ein Bordcomputer, weder die Mittelarmlehne noch Parksensoren können hier geordert werden; und die geteilt umklappbare Rückbank kostet im Einstiegsmodell ebenso Aufpreis wie ein Radio und der höhenverstellbare Fahrersitz.

Das kommt noch.

Schon Anfang nächsten Jahres wird Skoda den Combi genannten Kombi nachreichen, der in Paris seine Premiere auf dem Auto Salon gefeiert hat. Dann stehen zwischen 530 und 1.395 Liter Gepäckraum zur Verfügung; der Preis dürfte bei rund 13.000 Euro liegen. Ein Jahr später soll außerdem der Greentec-Diesel die Bühne betreten und sich fortan mit nur 3,1 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer begnügen.

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