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Special: Roadtrip – Tag 4: New Orleans nach Austin

Der Tage beginnt früh. Heute werden wir die längste Etappe auf unserem Roadtrip von Ost nach West zurücklegen.

Die Reise führt uns von New Orleans am Mississippi über Houston weiter nach Austin in Texas – mein persönliches Highlight entlang der Route! Im Januar vor zwei Jahren war ich bereits dort und seitdem habe ich noch eine Rechnung mit den Fledermäusen offe. Doch dazu später mehr. Wir starten also gefühlt vor dem Aufstehen, um nach einem schnellen und nicht besonders guten Kaffee noch ein paar Fotos in New Orleans zu schießen und dann, nach mindestens acht Stunden Fahrt, Austin trotzdem noch vor der Dämmerung zu erreichen. Bislang haben wir die Wiege des Jazz ja nur bei Dunkelheit erlebt und uns von den teilweise schrägen Klängen durch das French Quarter treiben lassen.

Kreolische Küche am Mississippi

Doch auch bei Tageslicht hat New Orleans einen wundervollen Charme. Schnell steht fest: Hier muss ich irgendwann noch mal her. Ein Tag reicht schließlich noch nicht mal, um die ganzen Köstlichkeiten der kreolischen Küche auszuprobieren, die hier allerorten feilgeboten werden. Auch eine Fahrt auf dem Mississippi River steht noch aus!

Doch dafür bleibt leider keine Zeit. Die Strecke ruft und voller Elan schwingen wir uns hinters Steuer unserer inzwischen liebgewonnen Reiselimousine, die uns tagtäglich mit bequemen Sesseln und einer großartigen Soundanlage die Fahrten versüßt. Lange allerdings hält die gute Laune heute nicht an, denn schnell merken wir: Die über 500 Meilen Interstate, die vor uns liegen, sind wahrscheinlich der langweiligste Abschnitt unserer Route. Die Strecke führt durch landschaftlich wenig abwechslungsreiche Gegenden und auch der Golf von Mexiko meistens außer Sichtweite. Hatten wir am Tag zuvor wenigstens noch das Glück, drei Staatsgrenzen zu passieren, so steht uns heute nur der Grenzübertritt nach Texas in der Nähe der unspektakulären Kleinstadt Orange bevor.

Zahlenspiele

Auch ein anderes Spektakel, welches wir noch auf dem Weg von Jacksonville nach Pensacola Beach erleben durften, bleibt uns auf dieser Etappe verwehrt: ein Zeitzonenwechsel. Das hätte die Fahrt immerhin um eine Stunde verkürzt. Doch den Sprung von der Central in die Mountain Time passiert erst deutlich weiter im Westen. Die Meilen wollen also kein Ende nehmen. So nutzen wir die Zeit wenigstens zum Kopfrechnen und bringen unsere Fahrstatistik auf Vordermann! Und die kann sich sehen lassen: Durchschnittlich zeigt der Bordcomputer unserer E-Klasse einen Verbrauch von 31,7 mpg an – also Meilen pro Gallone.

Für europäische Ohren klingen diese Werte immer etwas verwirrend, denn mehr ist hier besser. Klar, wer pro Gallone (3,79 Liter) mehr Meilen (1,61 Kilometer) zurücklegt, geht sparsamer mit dem Treibstoff um. Unsere 31,7 mpg entsprechen gut 7,4 Litern je 100 Kilometer und damit sind wir durchaus zufrieden. Zumal wir ja nicht nur auf dem Highway im neunten Gang mit rund 2.000 Umdrehungen samtig weich dahin cruisen, sondern den bei höheren Drehzahlen manchmal etwas angestrengt klingenden Vierzylinder im Stadtverkehr immer wieder herausfordern. Außerdem sitzen wir ja zu zweit im Auto und auch das Gepäck für so eine lange Reise will schließlich bewegt werden. Noch erfreulicher ist der Blick auf die Tankquittungen: Nach gut 1.500 Meilen haben wir lediglich 108,86 US-Dollar für Sprit bezahlt!

Auch wenn die Benzinpreise in den USA kein Vergleich zu den europäischen Tarifen sind: Sparmöglichkeiten gibt es auch hier noch, denn die Preise schwanken ziemlich. Wer Glück hat, findet eine Tankstelle, an der die Gallone Premium-Sprit weniger als zwei Dollar kostet. Hat man Pech, zahlt man deutlich über drei Dollar. Deshalb gilt: Augen auf bei der Suche nach einer Gas-Station. Immerhin bringt diese Schnitzeljagd nach dem günstigsten Benzin ein wenig Abwechslung in unsere heutige Fahrt.

Die Fledermausbrücke

So fahren wir Meile um Meile, vorbei an kleineren Ortschaften mit Namen, die wir noch nie gehört haben. Wir passieren Houston im Feierabendverkehr (und ohne Zeit für einen Zwischenstopp) und erreichen tatsächlich eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang Austin. Als ich das erste Mal hier war, erzählten mir die Einheimischen, dass es in der Abenddämmerung ein interessantes Naturschauspiel auf der St. Ann’s Bridge gibt: Abertausende Fledermäuse starten dort ihre nächtliche Jagd auf Ungeziefer und begeistern jeden Abend Hunderte von Menschen.

Damals blieb keine Zeit, das Spektakel anzuschauen, doch diese Mal haben wir es fest eingeplant. Zugegeben, wir sind spät dran, die Hauptflugzeit der kleinen Vampire ist zwischen März und November; in der kalten Jahreszeit fliegen sie lieber gen Süden. Doch wir wollen unser Glück versuchen und halten Ausschau nach Dracula und Co. Und wir sind nicht allein. Auch an diesem schon eher frischen November-Abend haben sich wieder zahlreiche Schaulustige auf der Brücke versammelt um dem Schauspiel beizuwohnen.

Die Sonne ist bereits untergegangen und alle warten gespannt. Wer sich über die Brücke lehnt, kann sogar das leise Fiepen der Fledermäuse hören. Minute um Minute vergeht, die Nacht bricht immer weiter herein, bis schlussendlich – nichts passiert. Die kleinen Flattermäuse haben es sich unter der Brücke scheinbar gemütlich gemacht und werden sich an diesem Abend wohl nicht mehr blicken lassen. Etwas enttäuscht treten wir den Rückweg an, ohne die Fledermäuse gesehen zu haben, aber mit einem festen Entschluss: Ich werde mein Glück definitiv noch mal versuchen und auch einen dritten Abstecher nach Austin machen! Die Route von New Orleans hierher brauche ich allerdings nicht noch einmal.

Zahlen des Tages

Tagesetappe: 594 Meilen (956 Kilometer); Gesamtstrecke: 1.588 Meilen (2.556 Kilometer); durchschnittliche Geschwindigkeit: 49 mph (79 km/h); durchschnittlicher Verbrauch: 32.2 mpg (7,3  Liter pro 100 Kilometer); Tankrechnung: 28,82 USD (26,50 Euro); Tankrechnung gesamt: 108,68 USD ( 99,80 Euro)

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