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Reportage: Porsche Driving Experience im Schnee – Helden auf Eis

„Nummer drei braucht einen Cayenne“ krächzt es aus Robbys Funkgerät. Der tritt aufs Gas, und fetzt mit dem zwei Tonnen wiegenden SUV im Drift über die Eisbahn. Um abermals einem Porsche 911, Boxster oder Panamera, der im Schnee feststeckt, zur Hilfe zu eilen.

Anderthalb Flugstunden nördlich von Helsinki, wo sich das Tageslicht im Januar nur spärlich zeigt und die Ortschaften mehrere Äs im Namen haben, hält Porsche alljährlich seine Winterfahrtrainings ab. Auf das 60 Zentimeter dicke Eis des zugefrorenen Pasasjärvi, einem acht mal zwei Kilometer großen See, dürfen aber nur diejenigen, die ihr Können schon einmal unter Beweis gestellt haben - und schon einmal mehrere tausend Euro bezahlt haben. Nur wer an der ersten Stufe des Eisvergnügens in Rovaniemi teilgenommen hat, darf nach Ivalo rund 300 Kilometer jenseits des Polarkreises kommen.

Rutschige Angelegenheit

Wer hierherkommt, der bringt in der Regel nicht nur reichlich Geld, sondern auch jede Menge Spieltrieb mit. Und meistens ein Selbstvertrauen, das größer als das Fahrkönnen ist. Nicht selten muss Robby, der eigentlich Robert heißt und, wenn er nicht für ein paar Wochen im Jahr festgefahrene Porsches aus dem Schnee zieht, bei einem Rennstall arbeitet, ausrücken, weil wieder einer sich über- oder das Auto unterschätzt hat. Denn trotz Spikes an den Reifen ist das Fahren auf dem zugefrorenen See eine rutschige Angelegenheit.

Genau deshalb kommen die Teilnehmer ja hierher, denn sie wollen vor allem eins: driften, driften, driften. Und die Instrukteure haben alle Hände voll zu tun. Einerseits müssen sie ihre Schützlinge freilich im Zaum halten, andererseits werden sie heiser vom „Mehr Gas, mehr Gas, mehr Gas“-Brüllen. Während bei normalen Sicherheitstrainings stets zur Vorsicht und Besonnenheit gemahnt wird, dürfen die Teilnehmer hier die Sau raus lassen, selbst den Unterschied zwischen Über- und Untersteuern herausfinden und ausprobieren, was mit Lastwechsel eigentlich gemeint ist. Was nicht selten im Ruf nach einem Cayenne endet.

Alle Hände voll zu tun

Links und rechts der vom Icemaker täglich ab früh um vier Uhr freigeräumten Übungsbahnen und Handlingparcours, die teilweise renommierten Rennstrecken wie Barcelona oder dem Nürburgring im Maßstab 1:5 nachempfunden sind, türmt sich nämlich lockerer Schnee auf. Und steckt der Elfer da erst einmal drin, helfen weder Spikes noch Allradantrieb, sondern nur die wahren Helden in den Cayennes, die die vermeintlichen Helden in ihren Sportwagen wieder aufs Eis holen. Abschlepphaken rein schrauben, Seil einhängen und einmal kräftig anziehen. Oder einen Kollegen rufen, denn hin und wieder müssen auch mal zwei der Geländewagen in Reihe geschaltet werden, um einen Elfer aus seiner misslichen Lage zu befreien

Und auch wenn gerade mal keiner in einer Schneewehe feststeckt, geht den Mechanikern die Arbeit nicht aus. Während die Teilnehmer sich beim Mittagessen aufwärmen und sich Rentier-Buletten schmecken lassen, befreiet das Service-Team die Lufteinlässe der Übungsautos von Schnee und Eis. Das hält zwar meistens nicht lange an, ist für die Motoren aber trotzdem wichtig. Denn ist die Front vereist, kommt der Kühler nicht mehr nach. Auch bei bis zu minus 30 Grad werden die Motoren schließlich ordentlich heiß. Bevor es wieder auf die Piste geht, brauchen die Porsches meistens noch einen kräftigen Schlag mit dem Gummihammer - auf die Bremsen. Die gefrieren bei harten Frost nämlich gerne fest und behindern dann die Autos in ihrem sonst ja sehr ausgeprägtem Vorwärtsdrang.  

                  Lust auf Driften auf dem See?  			  				

Von Januar bis März bietet Porsche verschiedene Wintertrainings in Finnland an. Die Programme sind gestaffelt und berechtigen jeweils zur Teilnahme an der nächsten Einheit. Die Preise für das mehrtägige Driftvergnügen auf Eis und Schnee liegen zwischen 4.000 und 6.500 Euro, inklusive Hotel und Auto, aber ohne Flug.

Weitere Informationen gibt es auf der Porsche-Webseite unter www.porsche.de (target=undefined). Frühes Anmelden ist empfohlen, da die Wintertrainings schnell ausgebucht sind.

Fußbodenheizung für die Autos

Wirklich kaputt geht aber nur selten etwas, erzählt Robby. Hin und wieder bröckeln ein paar Kunststoffteile ab, die bei der Kälte extrem hart und brüchig werden. Ist der Schnee nicht so locker wie jetzt, sondern zu festen Mauern aufgetürmt, kann die Frontschürze schon mal draufgehen. Kleinere Reparaturen können die Mechaniker aber abends gleich an Ort und Stelle erledigen, ein Ersatzteillager und eine kleine Werkstatt sind

Wenn es am späten Nachmittag schließlich wieder stockfinster ist, und die Teilnehmer sich in der Hotelsauna aufwärmen, bringen Robby und seine Kollegen auch die Autos wieder ins Warme. So können die Porsches über Nacht abtauen und sind am nächsten Morgen wieder sauber und trocken. Und dank Fußbodenheizung sind auch die Reifen gleich auf Temperatur - bis zum nächsten Schneehaufen, wenn es wieder heißt: „Wir brauchen einen Cayenne“. Und Robby - mit einem breiten Grinsen im Gesicht - wieder zum nächsten Einsatz driften darf...   

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