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Prototype: Mercedes-Benz S 500 Plug-in-Hybrid – An die Steckdose, fertig, los

Plug-in-Hybride sind im Kommen, und das zu Recht: vereinen sie doch die Möglichkeit, umweltschonend einen Großteil der täglichen Strecken rein elektrisch zurückzulegen mit dem Komfort eines konventionellen Verbrennerantriebs, der auch tausende von Kilometern am Stück zurück legen kann.

Plug-in-Hybride sind im Kommen, und das zu Recht: vereinen sie doch die Möglichkeit, umweltschonend einen Großteil der täglichen Strecken rein elektrisch zurückzulegen mit dem Komfort eines konventionellen Verbrennerantriebs, der auch tausende von Kilometern am Stück zurück legen kann, ohne den Fahrer zu lange Ladepausen zu zwingen.

Auch bei Mercedes-Benz hält die Technik ab Herbst Einzug und zwar gleich im Flaggschiff S-Klasse. Zumindest vom Beifahrersitz aus durften wir den Doppelherz-Antrieb schon jetzt erfahren. Von außen muss man schon ein ausgewiesener Kenner der Materie zu sein, um zu merken, dass an dieser S-Klasse etwas anders ist. Zumindest, wenn man sich den mit zahlreichen Lettern aufgeklebten Schriftzug “S 500 Plug-in-Hybrid” auf dem Kofferraumdeckel und den Werbeaufkleber auf der Flanke wegdenkt. Dann nämlich verrät nur ein zweiter Tankdeckel, hinten rechts, dass man diese S-Klasse auf zweierlei Art und Weise mit Treibstoff befüllen kann: Klassisch, indem man den Benzinhahn reinhält oder durch Anstöpseln an eine Steckdose.

30 Kilometer rein elektrisch

Zweieinhalb Stunden soll es an einer Haushaltssteckdose dauern, bis der 8,7-Kilowattstunden-Akku (der das Kofferraumvolumen von 530 auf 400 Liter reduziert) voll ist. Dann hat er genug Strom für rund 30 rein elekrisch gefahrene Kilometer mit der über zwei Tonnen schweren Luxuslimousine, und das bei bis zu 140 km/h. Am Benzintank bedient sich dagegen ein drei Liter großer V6, der es, doppelt aufgeladen, auf eine Leistung von 333 PS und 480 Newtonmeter bringt und natürlich für bis zu Tempo 250 gut ist.

Man muss kein Ingenieur sein, um zu erahnen, dass es ordentlich Wumms macht, wenn der Benziner und der 85 Kilowatt/116 PS starke E-Motor, der seinerseits weitere 340 Newtonmeter beisteuert, zusammenwerfen und gemeinsam das Schwergewicht antreiben: Mercedes-Benz gibt eine Systemleistung auf Achtzylinderniveau von 442 PS und 625 Newtonmeter an, die die S-Klasse bei Bedarf in nur 5,2 Sekunden auf Landstraßentempo bringt. Dem gegenüber steht auf dem Papier ein Verbrauch von ungefähr drei Litern - allerdings nur bei hohem rein elektrisch gefahrenem Anteil und moderatem Gasfuß. Übrigens: Auch der noch geheime Preis soll auf V8-höhe liegen, als bei rund 110.000 Euro.

Die Technik schaut voraus

Wie auch bei anderen Hybrid-Modellen wird der Fahrer im Kombiinstrument über den aktuellen Fahrzustand informiert und kann per Tastendruck Einfluss nehmen: so lässt sich das elektrische Fahren ebenso erzwingen wie der reine Benzin-Betrieb, um die Batterie aufzuladen. Gestartet wird generell im Hybridmodus, der allerdings so ausgelegt ist, dass er, solange die Leistung reicht, die S-Klasse erst einmal nur mit Strom bewegt.

Die Benz-Hybrid kann aber noch mehr. SBS nennt Harald Maurer, seines Zeichens Versuchsingenieur beim Daimler, das neu erdachte Hybridmanagement. Die Abkürzung steht für “streckenbasierte Betriebsstrategie” und deutet schon darauf hin, dass das Navigationsgerät zum Einsatz kommt. So wie etwa Rolls-Royce beim Wrait anhand der Navikarte die optimale Schaltstrategie festlegt, überlegt sich die S-Klasse auf Basis des eigestellten Ziels und der errechneten Route dorthin das Drehbuch für das bestmögliche Zusammenspiel der beiden Motoren.

Auf der Autobahn mit Benzin, in der Stadt elektrisch

Hintergrund ist dabei die Überlegung, dass man in Städten lieber elektrisch fährt beziehungsweise Großstädte zukünftig sogar für Verbrennermotoren gesperrt sein könnten. Andererseits ist es überflüssig, vor den Stadttoren zuviel Energie über den Chargemodus in die Batterie einzuspeisen, denn das Laden während der Fahrt ist weit weniger effizient als an der Steckdose, wo man im Idealfall mit leerem Akku ankommt um möglichst viel - im noch besseren Fall - Ökostrom aufnehmen zu können.

Diese Überlegungen bezieht das System in seine Berechnung mit ein und entwickelt eine Strategie, bei der, zum Beispiel bei einer Fahrt von München nach Hamburg, auf der Autobahn gerade so viel Strom im Akku aufgespart beziehungweise nachgeladen wird, dass man von der Stadtgrenze bis zum Ziel elektrisch fahren kann, und es mit möglichst niedrigem Akkustand erreicht. Was sich schon vom Beifahrersitz aus Bescheinigen lässt: Das Zusammenspiel funktioniert reibungslos und unmerklich. Und selbst wenn der Verbrenner läuft, ist die S-Klasse derart leise, dass man gerne einen Blick auf den Drehzalmesser wirft, um sicher zu gehen, dass das Triebwerk an ist. Oder auf eine der zahlreichen Infografiken, die optisch aufbereitet darstellen, wo gerade die Kraft herkommt. Und wenn der Fahrer beherzt aufs Gaspedal tritt? Dann verschwindet zum einen die grüne Wolke aus dem Kombiinstrument und das Pedal tippt leicht den rechten Fahrerfuß an, um darauf hinzuweisen, dass dieses Vorhaben nicht gut für die Umwelt ist - gleichzeitig aber drückt es den Beifahrer tief in den weichen Ledersessel.

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