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Kurztest: Volvo V60 T6/ XC70 D5 Polestar – Kleine blaue Potenzspritze

Seit vielen Jahren schon pflegt Volvo das Image, nicht nur eine sichere, sondern auch fahrdynamisch dem Spaß verpflichtete Automarke zu sein.

2012 hat dieses Bestreben eine neue Eskalationsstufe erreicht: Volvos offizieller Rennsport-Partner Polestar Racing zeichnet für eine Leistungsspritze verantwortlich, die für relativ kleines Geld noch eine Schippe mehr drauflegt. Vorbehalten sind die Leistungssteigerungen ausschließlich den größeren Baureihen der Volvo-Modellpalette. Ab S60 aufwärts kann man ausschließlich für die ohnehin schon recht potenten Motoren D5 und T6 ein paar Extra-PS bekommen. Wobei die Leistungssteigerung die Hardware unverändert lässt und ausschließlich eine Änderung der Motorsteuerungssoftware die Turbo-Aggregate mit zusätzlicher Leistung ausstattet.

Im Fall des immerhin schon 304 PS starken T6 soll diese von Volvo als Leistungsoptimierung bezeichnete Maßnahme zusätzliche 25 PS aus den drei Litern Hubraum kitzeln. Auch das Drehmoment konnte von 440 auf 480 Newtonmeter gesteigert werden. An den offiziellen Fahrleistungen ändert sich im Fall des von uns gefahrenen V60 T6, der ausschließlich mit Allradantrieb kombiniert wird, allerdings nichts.

Nordischer Blitz

Kurzweilige sechs Sekunden dauert der Standardsprint, bei 250 km/h wird klassisch abgeregelt. Spürbar wird der Extra-Schub vor allem auf der Autobahn bei Zwischensprints, bei denen man eindrucksvoll dynamisch die Tachonadel bis weit jenseits der 200 km/h treiben kann. Eine irgendwie geartete Durchzugsschwäche kann man dem Antrieb jedenfalls nicht attestieren. Der Verbrauch bleibt vom Polestar-Mapping übrigens unverändert: Weiterhin liegt dieser bei knapp über zehn Liter – allerdings ohne den praxisüblichen Expresszuschlag.

Keine Frage: Beim V60 T6 schlummert nicht nur unter der Haube enormes Kraftpotenzial, auch optisch gibt er sich als Vollblut-Dynamiker zu erkennen. Wem der schnittige Serientrimm allerdings nicht reicht, kann mit der Ausstattung R-Design den Schweden noch markant pimpen und bekommt gleich noch ein spezielles Fahrwerks-Setup, das die Fahrfreuden zusätzlich steigern kann.

Scharfe R-Optik

Spätestens mit dem R-Design-Sportfahrwerk lässt sich der V60 auch querdynamisch extrascharf durch Kurven scheuchen, wobei er selbst dann nicht ganz an das performante Top-Niveau eines BMW 3er heranreicht. Und billig ist ein Highend-V60 übrigens auch nicht. Die mindestens 46.600 Euro für die T6-Version können mit R-Design-Ausstattung und einigen Extras auch locker die 60.000-Euro-Marke überschreiten. Wer sich ein derart teures Exemplar zulegt, kann bestimmt beim Händler als kostenlose Zugabe noch die Polestar-Leistungssteigerung aushandeln.

Wer bereits Besitzer eines Volvo mit T6-Motor ist, kann sich übrigens ebenfalls vertrauensvoll an seinen Volvo-Händler wenden, der dann problemlos eine Leistungssteigerung nachträglich aufspielen kann. Wer übrigens der Außenwelt seine spezielle Polestar-Kur mitteilen will, kann sich am Heck neben der Modellbezeichnung noch ein kleines blaues Bapperl anbringen lassen. Auf dem Viereck ist ganz klein der weiße Schriftzug Polestar zu lesen.

Eintragungspflichtig

Egal ob nun ein Neu- oder Gebraucht-Volvo nachgeschärft wird: Die Werksgarantie bleibt im vollen Umfang erhalten. Etwas lästig könnte es lediglich sein, diese Leistungssteigerung in den Kfz-Brief eintragen zu lassen. Volvo mutmaßt übrigens, dass man beim Verkauf seines Volvos mit Polestar-Tuning höhere Preise erzielen kann als ohne. Allerdings wird vielfach vor Gebrauchten mit Chiptuning gewarnt. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich: Wer lieber den ursprünglichen Ab-Werk-Zustand will, kann die Polestar-Software wieder entfernen lassen.

Beim D5-Polestar-Tuning verspricht Volvo übrigens noch einen geringeren Praxisverbrauch. Zumindest der 230 statt 215 PS und 470 statt 420 Newtonmeter leistende Fünfzylinder-Diesel wird aufgrund des höheren Drehmoments in der Handschalter-Version eher in höheren Gängen gefahren, was mit einem praktischen Minderverbrauch einhergehen könnte.

Im Fall des von uns getesteten XC70 soll dieser übrigens laut Norm bei nur 5,6 Liter liegen, bei andererseits eindrucksvollen Fahrleistungen: Acht Sekunden dauert der Sprint des 1,9-Tonners, maximal sind 210 km/h möglich. Mit dem Polestar-Kick setzt der ohnehin schon recht durchzugsstarke D5 den Gasbefehl spürbar strammer um, fühlt sich im mittleren Drehzahlbereich fülliger und lebendiger an. Der XC70 mit D5 ist eine bereits in der Grundversion sehr attraktive Kombination, die sich mit der blauen Polestar-Potenzspritze noch überzeugender fährt. Allerdings ist auch hier das Preisniveau hoch: Die Basis kostet mindestens 46.000 Euro. Die bereits vielseitigen Individualisierungsmöglichkeiten bei Volvo wurden um eine weitere Option erweitert: Mit der Polestar-Leistungssteigerung werden die Top-Modelle von Volvo spürbar spritziger bei einem angemessenen Aufpreis. Beim Neukauf sollte dieser allerdings als Zugabe im Basispreis bereits enthalten sein. Wer seinen T6 oder D5 schon hat, kann die Polestar-Verfeinerung auch nachträglich bestellen. Der erhöhte Spaßfaktor ist garantiert.

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