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Gebrauchtwagentest: Peugeot 206 – Beliebter Franzose mit Schwachstellen

Das Erbe, dass der Peugeot 206 im Jahr 1998 antrat war groß. Damals löste er den heute legendären und vor allem erfolgreichen Kleinwagen 205 ab. Er überzeugte die Kunden und wurde sogar noch erfolgreicher. Vier Jahre lang war der Franzose sogar das meistverkaufte Importauto in Deutschland.

20 Jahre später finden sich noch vereinzelte 206er auf deutschen Straßen. Doch die günstigen Kleinwagen können eine teure Spur hinterlegen. Klein ist er außen, groß innen. Französische Kleinwagen boten schon immer ausreichend Platz. Der 3,87 Meter lange Peugeot 206 macht da keine Ausnahme, egal ob als Drei- oder Fünftürer. Der SW genannte Kombi (ab 2002) mit seinem 19,3 Zentimeter längeren hinterem Überhang setzt noch eins drauf und reicht für die ganze Familie. In den Kofferraum passen zwischen 285 und 1.130 Liter.

Für die kurze Strecke

Die Sitze mit den kurzen Beinauflagen und dem mageren Seitenhalt sind aber eher etwas für die kurzen Strecken. Das Ein- und Aussteigen ist besonders beim Fünftürer einfach – beim Dreitürer zwickt es vor allem bei Großgewachsenen. Und das Cabrio-Coupé CC muss irgendwo sein Klappdach unterbringen und geizt deshalb mit Stauraum. Gewöhnungsbedürftig: Durch die weit nach hinten platzierte A-Säule wird die Sicht auch bei offener Fahrt beeinträchtigt. Über die Jahre kamen beim CC außerdem zahlreiche Rückrufe bezüglich der Funktionalität des Klappdachs zusammen.

Für den Stadtverkehr mit wenig Laufleistung im Jahr reichen die Benziner. Schon der 1,4-Liter-Vierzylinder mit 55 kW/75 PS sorgt für ausreichend Vortrieb.Dagegen ist der 1,1-Liter-Basisbenziner mit 44 kW/60 PS lediglich für kurze Strecken zu empfehlen. Wer passend zum sportlich abgestimmten Fahrwerk mehr Leistung haben will, sucht besser einen 66 kW/90 PS oder gar 80 kW/110 PS starken Benziner. Richtig dynamisch, aber auch deutlich teurer sind die 2,0-Liter-Aggregate mit 99 kW/135 PS oder 130 kW/177 PS. Meist unwirtschaftlich wegen der höheren Anschaffungskosten und der erhöhten Kfz-Steuer sind die Dieselmotoren, die es mit 70, 90 oder 110 PS noch sehr selten gibt. Der stärkste Selbstzünder hat ab Baujahr 2005 sogar serienmäßig einen Partikelfilter. Wer einen Diesel findet, muss sich meist mit einem hohen Kilometerstand abfinden.

Der Peugeot 206 ist zwar ein Kleinwagen, fährt sich aber nicht unbedingt wie einer. Das liegt an den teilweise spritzigen Motoren zum großen Teil aber am sportlich abgestimmten Fahrwerk und der direkten Lenkung. Zartbesaiteten kann die Federung etwas zu straff vorkommen.

Verarbeitung in den ersten Jahren nachlässig

Für einen Kleinwagen ist der Peugeot sicher. Beim Euro-NCAP-Crashtest erreichte der Franzose im Jahr 2000 vier von fünf Sternen. Die Ausstattung in der Basisversion ist etwas mager, besser ausgestattete Fahrzeuge sind deshalb zu empfehlen – und auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch vereinzelt vorhanden. 2003 bekam der 206 eine optische Überarbeitung spendiert, erkennbar an Klarglasscheinwerfern, modifizierten Rückleuchten und einem größeres Logo am Heck. Damit wirkt der Peugeot noch heute recht aktuell.

Die Verarbeitung ist bei vielen Autos der ersten Jahre nachlässig. Das bezieht sich nicht nur auf die Innenausstattung, sondern auch auf Anbauteile der Karosserie, vor allem aber auf die Technik. Problem treten häufig an der Elektronik auf, speziell defekte Zündspulen und Fehler im Motor-Management sind bekannt. Auch gestörte Wegfahrsperren und lose Schlüssel-Transponder zwingen Peugeot-Besitzer manchmal zu einer Zwangspause. Ein Auge sollten Interessenten auf die Beleuchtungsanlage haben, die im TÜV-Bericht regelmäßig negativ auffällt. Probleme mit den Bremsleitungen kennen eher die älteren Autos zwischen 1998 und 2004. Bei allen Jahrgängen ist aber auf den Auspuff zu achten, der relativ schnell zerbröselt. Generell ist zu beachten, dass der Start des 206 mit der Elektronisierung des Autos zusammenfiel. Daher sind Steuergeräte, Batterien und weitere Elektrik immer für eine unangenehme Überraschung gut.

Genau auf Schwachstellen achten

Diesel-206 haben außerdem ein Problem mit anfälligen Turboladern, bei Benzinern tröpfelt gerne mal die Wasserpumpe. Zahnriemenschäden und arbeitsunwillige Lüfter im Innenraum runden das mittlerweile durchwachsene Gesamtbild ab. Die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln wuchs in den letzten Jahren deutlich an, so der TÜV.

Interessenten sollten vor allem bei günstigen Angeboten, die es mittlerweile ab 300 Euro gibt, genau auf die Schwachstellen achten. Neben einem neuen Auspuff, einer korrekten Lichtanlage und intakten Bremsen zählt vor allem ein guter Pflegezustand. Nur rund 90 Exemplare mit unter 50.000 Kilometer finden sich aktuell in deutschen Gebrauchtwagenbörsen. Hier gehen die Preise dann bei etwa 2.000 Euro los. (sp-x/mf/jms)

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