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Gebrauchtwagentest: Opel Insignia – Kein Musterknabe

Für Opel war er vor sieben Jahren ein Aufbruchssignal: Der modern gezeichnete Insignia beerbte den eckigen Vectra und gab gleichzeitig den Startschuss für eine Erneuerung der Modellpalette.

Auch wenn das Auto nicht in jeder Hinsicht überzeugt – wer bequemen Langstreckenwagen sucht, ist hier prinzipiell richtig. Karosserie und Innenraum

Gegenüber dem Vorgänger änderte Opel nicht nur den Namen, sondern auch das komplette Designkonzept. War der Vectra noch eckig und geräumig, formte man beim Insignia die dynamische Karosserie auf Kosten des Platzangebots. Besonders deutlich wird das beim „Sports Tourer“ genannten Kombi, der trotz üppiger Länge (4,91 Meter) viel zu wenig Platz im Laderaum bietet. Gleiches gilt für den 2013 eingeführten „Country Tourer“ im Offroad-Stil. Auch die beiden weiteren Karosserieversionen – das Stufenheck und das von außen kaum zu unterscheidende Fließheck – sind alles andere als Meister der Raumökonomie. Hinzu kommt das vergleichsweise hohe Gewicht der Fahrzeuge, was sich negativ im Spritverbrauch niederschlagen kann. Nicht voll überzeugen kann auch das Cockpit, das bis zum Facelift Ende 2013 mit einer Unzahl an Knöpfchen und einem komplizierten Bediensystem verwirrte. Auf der Haben-Seite sind die (schon in der Serienversion) sehr guten Sitze, das sichere Fahrverhalten und das ausgewogene Fahrwerk zu nennen.

Motoren

Das Antriebsangebot des Insignia ist äußerst umfangreich, reicht auf Benzinerseite von preisgünstigen, aber trägen 1,6-Liter-Basisbenziner mit 115 PS bis zum kräftigen, aber schluckfreudigen V6-Turbo mit 325 PS. Die meisten Neuwagenkunden haben sich jedoch für einen der 2,0-Liter-Diesel entschieden. Vor allem in den mittleren Leistungsklassen mit 131 PS, 140 PS und 160 PS bringt dieser ausreichende Fahrleistungen und moderaten Verbrach zusammen. Wer wirklich schnell unterwegs sein will, wählt die Biturbo-Version mit 195 PS, wer viel Geduld hat, mag mit dem 110 PS starken Einstiegsdiesel glücklich werden. Gemein ist allen Motoren allerdings ihr brummiger und vibrationsfreudiger Lauf. Erst seit 2015 setzt Opel seine neuen Triebwerksgeneration ein, die deutlich kultivierter zur Sache geht. Alternative für Tankkosten-Sparer: Die werksseitig umgerüstete Autogasversion mit ihrem 140 PS starken Turbo, die für diese Antriebsart recht flotte Fahrleistungen bietet. Standard-Getriebe beim Insignia ist eine manuelle Handschaltbox, die stärkeren Modelle sind auch mit Sechsstufenautomatik zu bekommen. Beim Bemühen, nicht nur den Vectra, sondern auch das ehemalige Flaggschiff Signum zu ersetzen, setzt der Insignia auch auf Allradantrieb. Die Technik ist bei den V6-Benzinern Serie, bei den starken Vierzylindern auf Wunsch zu bekommen. Auch die Diesel ab der 160-PS-Grenze gibt es mit 4x4-Antrieb.

Ausstattung und Sicherheit

Während der norddeutsche Hauptkonkurrent bei der Ausstattung geizte, ging Opel bereits zum Marktstart 2008 in die Vollen. Schon das Basismodell war gut ausgestattet, kaum noch Wünsch übrig ließ die erste Upgrade-Stufe „Edition“, bei der anfangs selbst das Navigationssystem an Bord war. Über die Jahre hat Opel die Umfänge der bis zu sechs Trim-Level immer wieder geändert, an der Grundempfehlung für „Edition“ ändert das nichts. Auch einige weitere Extras können nicht schaden, etwa die hervorragenden Ergonomie-Sitze, der Elektromotor, der die schwere Heckklappe des Kombis hochwuchtet oder die Rückfahrkamera, die die mäßige Sicht nach hinten ausgleicht. Assistenz- uns Sicherheitssysteme gibt es beim Insignia meist im Paket, verfügbar sind unter anderem ein Spurhalte- und Spurwechselassistent, ein adaptiver Tempomat und Bi-Xenon-Kurvenlicht. Immer an Bord sind sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP. Den EuroNCAP-Crashtest absolvierte der große Opel mit fünf von fünf Sternen.

Qualität

Der Insignia leidet in der HU-Statistik der TÜVs vor allem an typischen Dienstwagen-Problemen. Die Lenkung wird bei hohen Laufleistungen schnell in Mitleidenschaft gezogen, gleiches gilt für Federn und Dämpfer. Anfällig sind zudem die Bremsscheiben; häufig werden sie schon bei der ersten Prüfung bemängelt. Chronisch ist der Ölverlust, der selbst jüngste Modelle betrifft. Ansonsten schlägt sich das Mittelklassemodell recht Wacker. Bei frühen Modellen bis Mitte 2010 sind schwächelnde Batterien und zickige Parkbremsen bekannt. Der Insignia ist sicherlich nicht das praktischste Auto in der Mittelklasse. Dafür weiß vor allem der Kombi optisch zu gefallen. Zudem ist das Angebot so breit und so groß, dass jeder das passende Modell finden dürfte. Und die Preise liegen unterhalb des Passat-Niveaus. Rund 9.000 Euro sollte man mindestens einplanen.

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