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Gebrauchtwagentest: Ford Mondeo – Riese mit Schwachstellen

Viel Auto fürs Geld heißt die Devise in Fords Mittelklassemodell Mondeo. Mit rund 4,80 Metern Länge und einer Breite von knapp 1,90 Metern stießen Kombi und Limousine der Generation vier bei ihrem Marktstart 2007 in Business-Klasse-Sphären vor.

Die Qualität kann da nicht immer mithalten, wie Gebrauchtwagenkäufer wissen sollten. Die mächtigen Abmessungen schlagen auch auf den Innenraum durch – das Platzangebot vorne wie hinten ist überdurchschnittlich. Auch beim Urlaubsgepäck muss man nicht knausern, schon gar nicht im Kombi, der rekordverdächtige 1.745 Liter schluckt. Der „Turnier“ genannte Lademeister ist mit Abstand die beliebteste Mondeo-Version. Deutlich günstiger zu haben, aber kaum weniger praktisch ist die Fließheckvariante mit großer Heckklappe. Als dritte Karosserieversion gibt es eine konventionelle Stufenhecklimousine mit einfachem Kofferraumdeckel. Das Cockpit ist bei allen Varianten sauber verarbeitet, die Sitze sind bequem, die Geräuschdämmung solide. Zu den wenigen Schwachpunkten in diesem Kapitel zählt die mäßige Übersichtlichkeit, die die optionalen Parksensoren attraktiv macht.

Es sollte eine Nummer größer sein

Highlight des Mondeo-Motorenangebots ist der 2,5-Liter-Turbo-Fünfzylinder von Volvo (162 kW/220 PS) – ein kernig sägendes und kräftig schiebendes Ausnahme-Triebwerk außerhalb der Premium-Segmente. Allerdings auch ein besonders durstiges, so dass es 2010 von einem stärkeren und sparsameren, aber auch charakterärmeren Vierzylinderturbo ersetzt wurde. Den besten Kompromiss aus Fahrleistungen und Verbrauch bietet unter den Benzinern jedoch der ebenfalls 2010 eingeführte 1,6-Liter-Vierzylinderturbo mit 118 kW/160 PS. Bei den Dieseln füllt diese Rolle der 2,0-Liter-Motor mit 96 kW/130 PS (später 103 kW/140 PS) aus. Top-Triebwerk ist ein 2010 eingeführter 2,2-Liter-Diesel mit 147 kW/200 PS. Generell empfiehlt es sich beim Mondeo, nicht zu den schwächsten Basismotoren zu greifen, denn Limousine und Kombi sind nicht nur groß, sondern auch schwer. Außerdem passt ein wenig mehr Durchzugskraft gut zum durchaus agilen Fahrverhalten des Ford-Flaggschiffs.

So lückenhaft die Basisausstattung „Ambiente“ ansonsten auch ist – eine Klimaanlage hat der Ford immer an Bord, ab der zweiten Ausstattungslinie „Trend“ sogar in der Ausführung als Zweizonen-Klimaautomatik. Für einen Großteil der preissensiblen Kundschaft reichte daher Stufe zwei, auch weil schon ein CD-Radio und das Lederlenkrad an Bord waren. Wer es luxuriöser will, sucht nach Modellen der höheren Linien „Ghia“ und „Titanium“, die es jeweils in unterschiedlichen Abstufungen gibt. An interessanten Extras hat der Mondeo darüber hinaus Xenonlicht, eine Niveauregulierung für den Kombi und ein aktives Fahrwerk sowie ein Sportfahrwerk zu bieten. Allerdings lässt bereits das Serienfahrwerk sowohl bei Komfort als auch Sportlichkeit wenig Wünsche offen. Das Sicherheitsprogramm umfasst bei allen Varianten sieben Airbags und den Schleuderschutz ESP, beim Euro NCAP-Crashtest erhielt er 2007 fünf Sterne.

Businessmaße

In Sachen Größe und Ambiente reicht der Mondeo an die prestigeträchtige Businessklasse heran, für die Qualität gilt das aber nur eingeschränkt. Vor allem das Fahrwerk ist anfällig: Radaufhängungen, Lenkgetriebe und Spurstangen weisen viel zu viele Mängel auf, kritisiert der TÜV Report. Und auch Rost ist in Einzelfällen zu sehen. Zudem fallen häufig Mängel bei der Abgasanlage sowie Ölverlust an Motor und Getriebe auf. Zwar ist ein Teil des mäßigen Abschneidens in der Statistik auf die überdurchschnittlichen Fahrleistungen des oft als Dienstwagen genutzten Ford zurückzuführen – doch insgesamt schneidet er zu häufig unterdurchschnittlich ab.

Eine uneingeschränkte Empfehlung ist ein gebrauchter Mondeo nicht. Wer ein gut gewartetes und durchrepariertes Modell findet und den Platz braucht, kann aber über den Kauf nachdenken. Oder sich bei den Konkurrenten Opel Insignia, VW Passat und Skoda Superb umschauen. Die brillieren zwar auch nicht beim TÜV, schneiden aber besser ab als der Mondeo. (sp-x/hh/jms)

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