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Gebrauchtwagentest: BMW X6 – Ein Statement auf vier Rädern

Als BMW auf der IAA 2007 den X6 präsentierte, lag das Maß der Reaktionen zwischen Begeisterung und Abscheu. Mittlerweile haben sich die großen SUV-Coupés allerdings durchgesetzt und andere Marken sprangen auf den Zug auf.

Den ersten X6 kann man getrost als Gebrauchtwagen kaufen, allerdings sollten ein paar sehr wichtige Dinge nicht außer Acht gelassen werden. Die erste Generation des X6 gab es von 2008 bis 2014. Mit einer Länge von rund 4,80 Meter ist der X6 wahrlich ein Riese. Der von BMW geprägte Begriff des „SAC“ (Sports Activity Vehicle) hat sich zwar noch nicht so recht durchgesetzt, optisch kommt das aktuell noch zahlenmäßig höchste X-Modell allerdings deutlich gedrungener daher als der verwandte X5. Besonders die abfallende Dachlinie und der Stufenheck-Kofferraum springen ins Auge. 2012 gab es ein primär optisches Facelift, das die Linien etwas auffrischte. Der über zwei Tonnen schwere X6 bietet im Innenraum Platz für bis zu fünf Menschen, im Fond muss durch die Coupé-Form allerdings mit Einschränkungen beim Raumangebot gelebt werden. Ansonsten ist das Cockpit typisch BMW und sehr aufgeräumt. Auch der Kofferraum fasst ein paar Liter weniger als beim X5, der auf der gleichen Basis aufbaut.

Dynamischer Koloss

Antriebsseitig haben Käufer beim X6 die Qual der Wahl. Empfehlenswert sind die Sechszylinder-Dieselmotoren, da man mit diesen Aggregaten sowohl sparsam als auch schnell ans Ziel kommt. Die Leistungsspanne der Selbstzünder erstreckt sich von 173 kW/235 PS bis 225 kW/306 PS. Ab 2012 gab es den M50d mit 280 kW/381 PS, der allerdings auch verbrauchsmäßig in einer anderen Liga spielt. Bei den Ottomotoren gab es Sechs- und Achtzylinder mit 225 kW/306 PS bis 408 kW/555 PS. Das Topaggregat sollten sich allerdings nur Menschen zulegen, die über ein breit ausgebautes Tankstellennetz in der direkten Umgebung verfügen. Auch eine Hybridvariante mit 357 kW/485 PS hatte BMW in Angebot, sie spielt auf dem Gebrauchtmarkt allerdings kaum eine Rolle. Anfangs gab es den X6 noch mit einer Handschaltung, ab 2010 waren alle Motoren an eine Achtgang-Automatik von ZF gekoppelt.

Der BMW X6 gilt – wie sein direkter Verwandter X5 – als fahrdynamischstes SUV nach dem Porsche Cayenne. Zwar lässt sich das extrem hohe Gewicht von über zwei Tonnen nicht wegdiskutieren, BMW versuchte es aber so gut es eben ging zu kaschieren. Beispielweise mit einer Wankstabilisierung oder aktiven Stoßdämpfern. Der hohe Schwerpunkt und das SUV-typische Fahrwerk machen den X6 aber auch zum komfortablen Gleiter, wenn der Fahrer es etwas ruhiger angehen lassen möchte.

Zwar unterzog die Prüforganisation Euro-NCAP den X6 nie einem echten Crashtest, das Oberklasse-Niveau der Ausstattung und der sehr solide Auftritt lassen aber dennoch auf ein hohes Sicherheitsniveau schließen. Wer beim Gebrauchtkauf etwas mehr Geld in die Hand nimmt, bekommt im X6 alles, was man sich bei einem Luxusauto wünscht. Lederausstattungen, umfangreiche Infotainment- und Soundsysteme, ein Head-up-Display sowie diverse Sicherheits-Assistenten oder eine Luftfederung standen im Zubehör-Katalog der Münchner.  

Über dem Durchschnitt

Solange der X6 in seinem vorigen Leben ordentlich gepflegt wurde, bringt das große SUV-Coupé so schnell nichts aus der Ruhe. Lediglich zwei kleinere Rückrufe waren in der Modellgeschichte zu verzeichnen. Typisch für die schweren Fahrzeuge weist der TÜV allerdings auf erhöhten Verschleiß bei Fahrwerksteilen wie Achsgelenken und Federn hin. Auch die Tendenz, Öl aus Motor und Getriebe zu verlieren, sorgt für einen leichten Punktabzug bei der Hauptuntersuchung. Ebenfalls problematisch: Viele X6 bekommen Ärger bei der AU. Dennoch seien die Laufleistungen der meisten X6 über dem Durchschnitt, so die Prüfbehörde.

Der BMW X6 ist nicht nur ein Auto, er ist ein Statement. Wer sich bewusst für den bayrischen Koloss entscheidet, bekommt vom bequemen Coupé auf Stelzen viel zurück. Allerdings sollte man sich – trotz der mittlerweile günstigen Gebrauchtpreise – stets über die Kosten für Wartung, Unterhalt und Treibstoff im Klaren sein. Andererseits kann der X6 vom Traum- schnell zum Albtraum-Wagen werden. Exemplare mit vertretbarem Kilometerstand und gehobener Ausstattung finden sich auf den einschlägigen Portalen zuhauf. Preislich geht es bei etwa 23.000 Euro los. (sp-x/mf/jms)

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