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Gebrauchtwagentest: BMW 1er – Kein Sorgenkind

Manchmal mag man sich die Augen reiben, angesichts der schnelllebigen Zeiten: Ja, mittlerweile gehört auch die zweite Generation des BMW 1er fast schon zum alten Eisen.

Etliche Exemplare haben schon mehr als fünf Jahre auf dem Buckel und werden zum Teil auf dem Gebrauchtmarkt bereits für vierstellige Summen angeboten. Bleibt allerdings die Frage, ob das Schnäppchen aus zweiter Hand später vielleicht teuer werden kann? Mit der Einführung der zweiten Generation ist die Welt des 1er einfacher geworden. Coupé und Cabriolet dürfen seither als 2er firmieren, während das kleinste Modell der Münchener einzig im Steilheckformat mit drei oder fünf Türen angeboten wird. Wie beim ersten 1er sorgt auch hier die in der Kompaktklasse einzigartige Bauart (Längsmotor/Hinterradantrieb) für einen nicht gerade großzügig geschnittenen Innenraum, wenngleich der Kofferraum mit 360 Liter Fassungsvermögen nur etwas kleiner als beim Golf ausfällt. Dennoch empfiehlt sich der Bayer weniger als klassischer Familienkompakter, sondern eher als sportives und alltagstaugliches Lifestyle-Mobil für kinderlose Paare. Selbst Wohlstandsverwöhnte werden den kleinen BMW dank seines reichhaltigen Ausstattungsprogramms kaum als Verzichtserklärung erleben. Super-Navi, edle Lederwelten und individuelle Dekors – da ist für jeden was dabei.

Zwanzig verschiedene Motoren

Umfangreich ist auch das Motorenprogramm der zweiten 1er-Generation. Insgesamt 20 unterschiedliche Aggregate wurden in der Bauzeit zwischen 2011 und 2016 angeboten. Das Leistungsspektrum reicht von ordentlichen 95 PS (114d) bis hinauf zu 340 PS, mit denen der hochdynamische 140i jedem Fahrer ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Alle Motoren eint ein mehr oder weniger flotter Vortrieb bei vergleichsweise niedrigen Verbräuchen. Das trifft in besonderer Weise auf die ab 2015 mit dem Facelift eingeführten Dreizylinder zu. So kann der 118i mit 136 PS den 1er in 8,5 Sekunden beschleunigen, während der Normverbrauch bei rund 5 Liter Benzin auf 100 Kilometer liegt. Noch eindrucksvoller meistern die beliebten Dieselmodelle den Spagat aus Dynamik und Effizienz. Der Vierzylinder 120d kann zum Beispiel in knapp acht Sekunden auf 100 km/h sprinten und fast 230 km/h schnell fahren, obwohl der Normverbrauch um vier Liter liegt. Wer nicht unbedingt selbst schalten will, sollte möglichst nach Versionen mit der optionalen Achtstufen-Automatik Ausschau halten, die gehobenem Fahrkomfort mit weniger Verbrauch und oft sogar besseren Fahrleistungen in Einklang bringt.

Unter den Kompakten ist der 1er eine Ausnahmeerscheinung, denn auch die zweite Generation bleibt dem fahrdynamisch besonders attraktiven Heckantrieb treu. Eine von Antriebseinflüssen freie Lenkung, ein kesses aber dank Regelelektronik bestens kontrollierbares Hinterteil – fertig ist der alltagstaugliche Sportwagen im Golf-Format. Und seit der zweiten Generation stimmt sogar der Komfort, denn der Unterbau kann in einer für den Alltagseinsatz recht angenehmen Weise Unebenheiten wegfiltern, ohne mit einem zu weichen Fahrwerk zu nerven. Wer es dennoch härter braucht, sollte nach einer Version mit M-Sportfahrwerk und/oder Adaptiv-Fahrwerk suchen.

Innenraumdesigns in Hülle und Fülle

Der Markt der Möglichkeiten beim BMW 1er ist nicht eben klein. Allein für das Innenraumdesign sind rund 6.500 Kombinationen denkbar. Wer einen ganz speziellen 1er wünscht, wird auf dem Gebrauchtmarkt wahrscheinlich lange danach suchen, oder sich auf Kompromisse einlassen müssen. In Hinblick auf die Sicherheitsausstattung sind hingegen keine Kompromisse nötig, denn diese ist bereits mit der Basisversion über jeden Zweifel erhaben. Dank reichlich Airbags und einer umfangreichen Regelsystem-Armada gab es 2011 von EuroNCAP entsprechend volle fünf Sterne.

Grundsolide

Neben der Sicherheit ist auch die Qualität des BMW 1er auf hohem Niveau, was nicht nur seh- und fühlbar ist, sondern sich auch in den Auswertungen des TÜVs niederschlägt. Im jüngsten TÜV-Report tun sich nämlich noch keine Problemzonen auf. In Hinblick auf die Mängelanfälligkeit liegt der Bayer sogar deutlich hinterm Durchschnitt. Da der kompakte BMW allerdings von vielen Nutzern tendenziell sportlicher gefahren wird, könnten, wie schon beim Vorgänger, Brems- und Fahrwerkskomponenten schneller verschleißen. Dennoch ist der 1er der zweiten Generation ein zutiefst solider Typ, der der Freude am Fahren auch im fortgeschrittenen Alter kaum trüben wird.

Preislich markiert der BMW 1er unter den Kompakten das obere Limit, doch nicht verzagen, die attraktive zweite Generation F20 kommt ins Alter und damit auch finanziell in günstigere Regionen. Wer ein Schnäppchen gefunden hat, sollte zuschlagen, denn mit größeren Problemen ist vorläufig nicht zu rechnen. Lediglich auf den Zustand von Bremsen und Fahrwerkskomponenten sollte man achten, da wohl mancher 1er-Pilot seinen Wagen intensiver als andere fordert. (sp-x/mh/jms)

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