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First date: Renault Twingo – Heck-Trick

Fiat-500-Kopie – das war mein erster Eindruck, als ich Mitte Februar 2014 die ersten Bilder vom neuen Renault Twingo sah. Doch bei meiner ersten Hautnah-Begegnung in Genf, wo der kleine Franzose noch bis zum 16.

März 2014 Weltpremiere feiert, erschien mir der äußerliche Designklau nicht mehr so dreist. Vielmehr erlebe ich einen sympathischen und originellen Premiumzwerg. Zugegeben: In den Proportionen weisen 500 und Twingo gewisse Ähnlichkeiten auf. Was vielleicht auch daran liegt, dass der 500 die Retro-Optik eines Heckmotor-Vorbilds verkörpert und der Renault Twingo endlich wieder ein Kleinwagen ist, bei dem sein Antrieb auch tatsächlich im Heck unterm Kofferraum versteckt ist. Ansonsten präsentiert sich der Twingo freundlich und farbenfroh in Genf. Mit einer schicken Heckklappe aus Glas, wie man das schon von Toyota Aygo oder VW Up her kennt und mit eckigen statt runden Augen sowie zeitgemäßem Renault-Gesicht.

Eine auffällige Besonderheit des Twingo ist sein besonders großer Radstand (2,49 Meter), was unter anderem durch die extrem kurzen Karosserieüberhänge betont wird. Weil so viel Platz zwischen den Achsen ist, konnte Renault auf jeder Fahrzeugseite zwei Türen unterbringen. Und durch die kann man auch noch gut einsteigen, denn sie lassen sich fast im 90-Grad-Winkel öffnen.

Kleiner Kofferraum

Neben dem bequemen Einstieg finde ich außerdem noch gute Platzverhältnisse vor. Man darf angesichts des Segments keine Wunder erwarten, doch fühlt man sich keineswegs eingezwängt. Auch die Fondtüren öffnen weit, eine Besonderheit ist dort übrigens der Türgriff, der wie einst beim Alfa 147 in den Fensterrahmen integriert wurde. Neben dem Türgriff fällt auch gleich der Ausstellhebel für das Seitenfenster auf. Typisch Kleinstwagen, gibt es aus Kostengründen hinten keine Fensterheber. Im Fond ist das Platzangebot etwas bescheidener, vor allem die Beinfreiheit könnte üppiger sein, doch kann ein durchschnittlich großer Erwachsener hier noch entspannt sitzen.

Richtig eng präsentiert sich allerdings der Kofferraum. Die genaue Literzahl behält Renault vorerst für sich, doch im Vergleich zum alten Twingo ist eindeutig Verzicht angesagt. Hier fordert die Heckmotor-Konstruktion ihren Tribut: Das unterm Kofferraum untergebrachte Aggregat schränkt den Stauraum deutlich ein. Immerhin lässt sich die Rückbanklehne geteilt umlegen und lässt sich dann auch größeres Gepäck unterbringen. 1,35 Meter lang ist die ebene Ladefläche, wird zusätzlich noch die Beifahrersitzlehne nach vorne gelegt, erstreckt sich diese auf sogar 2,20 Meter Länge.

Service-Deckel statt Motorhaube

Angesichts des Heckmotors sollte man eigentlich einen zusätzlichen Stauraum unter der kurzen „Motor“-Haube erwarten. Doch Fehlanzeige: Die kleine Klappe lässt sich nur etwas nach oben und vorne bewegen und eröffnet so den schmalen Zugang zur Batterie oder dem Wischwassertank. Ansonsten befinden sich noch weitere Nebenaggregate im Vorderwagen, die eben eine Nutzung für Gepäckaufbewahrung verhindern.

Der Innenraum hat noch ein paar kleinere Überraschungen zu bieten. Unter anderem wurden hier aus Kostengründen wie beim VW Up Vordersitze mit integrierten Kopfstützen eingebaut. Die Kunststoffe sind durchweg hart, fürs Auge aber keineswegs abstoßend. Zumal einige Bereiche sich in farblich aufgelockerter Weise absetzen. Der Fahrer blickt durchs Lenkrad auf einen großen Analogtacho; die Zeiten der digitalen Geschwindigkeitsanzeige haben also beim Twingo ausgedient. Dafür werden über ein kleines Monochrom-Display andere fahrrelevante Informationen digital im Kombiinstrument kredenzt.

Zwei Multimedia-Lösungen

Obwohl sich an einigen Stellen erträgliche Auswüchse der segmentspezifischen Sparpolitik zeigen, bietet der Twingo auch ein wenig Premium-Flair. So finden sich auf dem Lederlenkrad Bedientasten für den Tempomat, während sich in der Mittelkonsole eine schicke Schaltkulisse für die Klimaautomatik präsentiert. Darüber hinaus gibt es mittig im Armaturenbrett einen großen Touchscreen, der als Anzeige- und Bedienoberfläche für den Multimedia-Navi-Vielkönner R-Link dient. Preise nennt Renault noch nicht, doch dürfte der Wegweiser ähnlich viel wie beim Clio kosten, bei dem man dann ein Klima-/Navi-Paket für rund 1.500 Euro ordern muss. Es geht aber auch billiger: Über das kostenlose System „App R & GO“ kann man über den Touchscreen des Radios auch vier Funktionen (Navi, Telefon, Webradio, Bordcomputer) bedienen, die auf dem Display des Autos dargestellt werden, die Hard- und Software-seitig aber von einem angeschlossenen Smartphone unterstützt werden.

Ansonsten fällt in der Mittelkonsole noch eine herausnehmbare Box mit Deckel auf, die in die große Ablage passt. Eine witzige Idee, denn hier kann man/frau Schlüssel, Geldbörse, Handy und anderen Kleinkram reinwerfen und diesen dann zusammen mit der Box rausnehmen. Ansonsten verfügt der Twingo über reichlich Ablagen, die zusammen über 50 Liter aufnehmen können.

Zwei Motoren

Apropos Liter: Auf nicht einmal einen bringen es die Hubräume der zunächst verfügbaren und nur knapp über vier Liter verbrauchenden Motoren. Einstiegsaggregat ist ein Dreizylinder-Saugbenziner mit 999 Kubikzentimeter Hubraum, der 70 PS leistet. 20 PS mehr bringt ein Dreizylinder-Turbobenziner mit 898 Kubik, der für ein vermutlich recht spritziges Naturell sorgen dürfte. Fahrleistungen hat Renault noch keine genannt. Doch wird der Twingo wohl nur rund eine Tonne auf die Waage bringen und entsprechend leicht und wendig sein. Dabei hilft ihm auch die von Antriebseinflüssen freie Lenkung, dank derer der Wendekreis nur 8,65 Meter groß sein soll.

Die wichtigste Frage, die nach dem Preis, muss vorläufig ebenfalls unbeantwortet bleiben. Doch sollte auch Renault schauen, eine Version für unter 10.000 Euro anzubieten, was allerdings ein rein psychologischer Preis wäre, denn Renault bietet für den Twingo in größerem Umfang aufpreispflichtige Optionen, die dann den Bestellwert noch um einige tausend Euro nach oben treiben dürfte. (mh)

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