Und tatsächlich ist die schönste S-Klasse ein durch und durch faszinierendes Auto geworden.
Wir haben in Genf Platz genommen.
Die Konkurrenz des schönen Daimlers kommt ab sofort nicht mehr aus München, denn das Coupé der S-Klasse degradiert den BMW 6er und schickt sich an, die Klasse der Luxuscoupés neu zu definieren. Was den schieren Luxus und exzessive Preisgestaltung angeht, schweben darüber zwar noch Bentley GT und Rolls Royce Wraith, doch in punkto Eleganz setzt der Daimler ab sofort die Messlatte.
Eleganter Luxus
Gegenüber dem Konzeptauto ist die Serienversion nur wenig schmaler und höher ausgefallen, die Front fällt ein bisschen weniger expressiv aus, die Räder sind mit 20 Zoll nur wenig kleiner und im Innenraum muss man auf die weißen Luftausströmer verzichten. Doch ansonsten fehlt dem Serienauto nichts von dem, was das Konzept ausmachte und man kann Chefdesigner Gordon Wagener wohl zustimmen wenn er sagt, das S-Klasse Coupé bringe die Philosophie der “sinnlichen Klarheit exakt auf den Punkt”.
Trotz der schieren Größe des Autos - er misst über fünf Meter und hat fast drei Meter Radstand - fühlt man sich am Volant nicht eingeschüchtert, der Wagen schmiegt sich um seine Insassen und selbst hinten finden auch groß gewachsene Passagiere auf den beiden Einzelsitzmulden noch eine akzeptable Bein- und Kopffreiheit vor. Was zusätzlich zur empfundenen Luftigkeit beiträgt ist das serienmässige Panorama Glasdach, das sich auf Knopfdruck abdunkeln lässt.
Überlegen motorisiert
In Genf zeigt Daimler zunächst den S 500, der einen V8-Biturbo unter der langen Haube trägt, die 4,7 Liter große Maschine leistet 455 PS und liefert ein Drehmoment von glatten 700 Newtonmetern ab, Mercedes verspricht einen emotionalen Sound der Abgasanlage mit Klappen. Die Fahrleistungen liegen bei den üblicherweise abgeregelten 250 km/h Topspeed, die Beschleunigung wird mehr als ausreichend flott sein.
Doch das Coupé bildet - wie zu erwarten - nicht nur das technisch machbare der S-Klasse ab, sondern legt noch einen drauf. Der Wankausgleich der Limousine wurde logisch weiter entwickelt und legt das Auto nun aktiv in die Kurve hinein. Das sorgt einerseits für mehr Haftung auf der Straße und verleiht dem Wagen zusätzlich eine erlebbarere Kurvendynamik, weil den Fliehkräften wirksam begegnet wird - der Effekt gleicht dem einer Steilkurve, zumindest bei Tempi zwischen 30 und 180.
Sicherheit ab Werk
Auch bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen hat das Coupé nicht nur den Stand der Technik (Pre-Safe-Bremse mit Fußgängererkennung, Distronic Plus mit Lenk-Assistent und Stop-and-Go-Pilot, Bremsassistent BAS Plus mit Kreuzungs-Assistent, aktiver Spurhalte-Assistent, adaptiver Fernlicht-Assistent Plus, Nachtsicht-Assistent und Collision-Prevention-Assist Plus) verbaut sondern bietet darüber hinaus erstmals auch eine autonome Notbremsfunktion für Geschwindigkeiten bis zu 105 km/h. Auffahrunfälle sollen damit weniger schwer sein, bis zu 40 km/ sollen sie völlig vermieden werden können. In der zweiten Jahreshälfte 2014 kommt das neue S-Klasse Coupé zum Händler, bis dahin werden auch die Preise für den S 500 bekannt gegeben, der zunächst die einzige Version sein wird. Als gesetzt gelten für die nahe Zukunft natürlich auch die 12-Zylinder-Variante S 600 sowie AMG-Ableger mit V8 und V12 Motoren, sowie 4Matic Modelle. Von Sechszylindern oder Dieselmotoren ist derzeit beim Daimler nicht die Rede.
