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Erster Test: Skoda Superb – Perfekte Alternative

Den Ruf grundsolide, praktische Autos zu bauen, hat sich Skoda in den vergangenen Jahren zurecht erarbeitet. Bislang waren die tschechischen Modelle aber allesamt von einer eher schlichten Außenhaut gekennzeichnet.

Spätestens mit dem neuen Superb beweist die VW-Tochter, dass sie auch in Sachen Design einiges zu bieten hat. Und für die deutsche Premium-Konkurrenz ist es höchste Eisenbahn, die Alternative aus dem Osten ernst zunehmen. Wer den neuen Skoda Superb nur kurz aus dem Augenwinkel betrachtet, könnte ihn fast mit einem Audi verwechseln. Selbstbewusst steht das tschechische Flaggschiff auf der Straße, die breite Front mit markantem Kühlergrill und kantigen Scheinwerfern - inklusive schickem LED-Tagfahrlicht - wirkt kraftvoll und elegant zugleich. Gekonnt platzierte Sicken und Kanten in der Flanke lassen die 4,86-Meter-Limousine noch länger wirken, das Heck wird von den breiten Rückleuchten in Kristallglasoptik betont.

Schmuckstück auf Rädern

Kurzum: Skoda hat ein echtes Schmuckstück auf die Räder gestellt, das sich optisch nicht hinter Audi A6, BMW 5er oder Mercedes E-Klasse verstecken muss. Aufpassen muss die VW-Tochter nur, nicht zu modisch zu werden, zeichnen sich doch gerade die Vorgänger-Generationen durch ein zwar schlichtes, aber zeitlos modernes Design aus; Details wie eben die Kristalloptik in den Leuchten oder die vielen Lichtkanten könnten den neuen Superb dagegen bald alt aussehen lassen, wenn sich die Geschmäcker ändern.

Keinesfalls sattsehen wird man sich am Interieur. Zwar mögen die einen den Cockpitdesignern Mutlosigkeit bescheinigen, doch haben die Kreativen eine stilvolle, elegante Einrichtung entworfen, in der sich jeder Wohlfühlen kann. Auch die Bedienung stellt niemanden vor große Hürden: Klare, gut abzulesende Instrumente, griffgünstig platzierte Schalter und Tasten und das quasi perfekte Infotainment-System aus dem Konzernbaukasten runden den Arbeitsplatz des Fahrers ab. Und die bequemen Sessel können auch auf längeren Strecken mit den Fauteuils der deutschen Premiumhersteller mithalten.

Platz ohne Ende

Letzteres gilt übrigens im besonderen Maße für die Fondpassagiere, denn nirgendwo anders finden sie so viel Platz vor, wie im Superb. Unser Selbstversuch zeigt: Hinter einem 1,93 Meter großen Fahrer können ebensolange Fondgäste noch gemütlich lümmeln. Da haben  die Mitbewerber aus Stuttgart, München und Ingolstadt das Nachsehen, und auch der hausinterne Technikbruder VW Passat ist deutlich enger geschnitten.

Zwar teilt sich der Superb mit ihm die technische Basis, doch wuchs der Radstand des Tschechen um fünf Zentimeter auf 2,84 Meter; damit liegt er sogar ganze acht Zentimeter über dem Vorgänger. Doch nicht nur auf den Sitzplätzen geht es geräumig zu, auch der Kofferraum schluckt mit 625 Liter Stauraum jede Menge Gepäck; zudem lässt er sich durch die riesige Hecklappe einfach beladen. Legt man die Rückbank um, passen 1760 Liter rein, und wer den faltbaren Beifahrersitz bestellt, kann bis zu 3,10 Meter lange Gegenstände transportieren - in einer Limousine, wohlgemerkt. Reicht das immer noch nicht, muss man sich bis Herbst gedulden, dann schiebt Skoda den Kombi nach.

Bei Rolls-Royce abgeschaut

Seinem Motto “Simply Clever” macht der Autobauer zwar beim Umklappmechanismus nicht alle Ehre; schließlich bilden die flach gelegten Rücksitze eine störende Stufe. Doch macht der Superb das mit praktischen Gepäckbefestigungen, die sich dank Klettverschluss beliebig im Kofferraum anbringen lassen, einer Taschenlampe, dem bekannten Eiskratzer im Tankdeckel und zwei von Rolls-Royce abgeschauten, familientauglichen Regenschirmen in den vorderen Türen wieder wett.

Nichts zu meckern gibt es an der Motorenpalette, die zunächst fünf Benziner von 125 bis 280 PS und drei Diesel mit einem Spektrum von 122 bis 190 PS umfasst. Je nach Triebwerk gibt es ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen (circa 2000 Euro Aufpreis), außerdem kann bei manchen Modellen - für rund 1.800 Euro - der Front- durch Allradantrieb ersetzt werden. Erstmals bietet Skoda außerdem adaptive Dämpfer an, mit denen sich das Fahrwerk von butterweich federnd bis hin zu sportlich straff justieren lässt.

Es muss nicht immer Diesel sein

Am begehrtesten dürfte sicher der mittlere Diesel mit 150 PS sein, der aus zwei Litern Hubraum 250 Newtonmeter Drehmoment schöpft, die zwischen 1750 und 3000 Umdrehungen anliegen. 8,8 Sekunden dauert der Standardsprint, maximal läuft die Limousine 220 km/h. Erfreulicherweise hält sich der Motor akustisch sehr zurück, nur unter Volllast ist er als Selbstzünder erkennbar. Vor allem in Kombination mit dem schnell und präzise schaltenden Sechsgang-DSG empfiehlt er sich als idealer Kompromiss zwischen Dynamik und Sparsamkeit: Vier bis viereinhalb Liter soll er brauchen, in der Praxis werden es um die sechs sein.

Nicht weniger empfiehlt sich allerdings der Benziner 1.4 TSI, der ebenfalls 150 PS erzeugt und auf immerhin 250 Newtonmeter Drehmoment kommt; er ist noch eine Spur leiser als der Diesel und verspricht dank intelligenter Zylinderabschaltung - von der der Fahrer nichts mitbekommt - einen Durchschnittsverbrauch von 4,8 Liter. 8,6 Sekunden für den Standardsprint und bis zu 220 km/h lassen ihn mit dem Volumendiesel gleichauf liegen. Allerdings ist er mit einem Basispreis von 25.790 Euro etwas günstiger als der 2.0 TDI, der ab 28.190 Euro in der Preisliste steht.

Deutlich günstiger als die Premium-Modelle

Günstigster Superb ist die Variante mit dem 125 PS starken Basisbenziner, die ab 24.590 Euro zu haben ist - der VW Passat mit gleichem Motor startet bei 26.075 Euro. Am anderen Ende rangiert der 2.0 TDI mit 190 PS, DSG und Allradantrieb, der in der höchsten von vier Ausstattungsvarianten auf 42.050 Euro kommt, und kaum mehr Extrawünsche offen lässt.

Damit ist er etwa genauso teuer wie ein identisch motorisierter Audi A6 in der Basisausführung. Sprich: Bei gleicher Ausstattung liegt der Skoda gut und gern 15.000 Euro oder mehr unter den deutschen Premiummodellen der oberen Mittelklasse - hinter denen er sich auch in Sachen Materialauswahl und Verabeitungsqualität nicht verstecken braucht. Es gibt wenig Gründe, sich keinen Superb zu kaufen: Genauer gesagt eigentlich nur zwei. Zum einen, weil einem der Tscheche nicht gefällt, was in Anbetracht des aktuellen Designs nur schwer zu glauben ist; doch Geschmack bleibt schließlich Geschmackssache. Zum anderen, weil man nachwievor meint, Skoda hätte nicht das Image von Mercedes und Co. Abgesehen davon empfiehlt sich der Superb aber als perfekte Alternative zu Audi A6, 5er BMW und Mercedes E-Klasse, und das, obwohl er eigentlich eine Klasse darunter spielt. Doch in Sachen Antrieb, Fahrwerk und Qualität wie auch bei den verfügbaren Extras - vom Fahrerassistenzsystem bis hin zum Soundsystem - liegt er mit den erwähnten Limousinen gleichauf und was das Platzangebot angeht, übertrifft er sie locker. Nur dass er rund 15.000 Euro günstiger ist.

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