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Erster Test: Opel Zafira Tourer – Stühlerücken

Mit seinem flexiblen Sitzkonzept punktet der Opel Zafira seit 1999 bei Familien, Freizeitsportlern und Hobbyhandwerkern. Daran ändert sich auch mit der dritten Auflage des Kompaktvans , die ab Januar 2012 beim Händler steht, nichts.

Außer dass das System – und vieles mehr – noch weiter verbessert wurden. Vor allem hat Opel den Zafira, rein äußerlich, vom Image der langweiligen Familienkutsche befreit. Dafür ist der auf 4,66 Meter gewachsene Rüsselsheimer zu sportlich, zu dynamisch gezeichnet. Die Designsprache selbst ist weitestgehend bekannt, vom Ampera, Meriva oder Astra. Details wie etwa die bumerangartigen Frontleuchten wurden aber beim Zafira noch deutlicher hervorgehoben und verleihen dem Kompakt-Van einen starken Wiedererkennungswert.

Auch innen wurde der Zafira deutlich aufgewertet, orientiert sich beim Cockpit ebenfalls an Astra oder Insignia und wartet mit den diversesten Annehmlichkeiten, vom äußerst komfortablen Ergonomie-Sitz (mit Zertifikat) über eine riesige Panorama-Windschutzscheibe bis hin zur Lenkradheizung, auf. Zudem gibt es zahlreiche Ablagen und auf Wunsch auch das aus dem Meriva bekannte FlexRail-System für die Mittelkonsole, mit dessen Hilfe Armlehne und zusätzliche Staufächer nahezu beliebig angeordnet werden können.

Lustiges Stühlerücken

Kommod sitzt es sich auch in der zweiten Reihe, wo ab sofort Einzelsitze verbaut sind, die nach Lust und Laune verschoben und in ihrer Lehnenneigung angepasst werden können. Der Clou ist der Mittelsitz, der sich, wenn man das Lounge-Paket geordert hat, mit einfachen Handgriffen umklappen und in eine praktische Armlehne verwandeln lässt; fährt man dann die äußeren Sessel noch ein Stück nach hinten und rückt sie beiderseits ein wenig in die Mitte, herrscht im Fond tatsächlich Lounge-Atmosphäre mit Oberklasse-ähnlichem Platzangebot.

Anders als beim Vorgänger, der übrigens als Zafira Family weiter im Programm bleibt, gibt es beim Tourer die dritte Sitzreihe in den ersten beiden Ausstattungsstufen nicht mehr serienmäßig; 700 Euro kosten die beiden zusätzlichen Sitzplätze, die – zumindest auf kurzen Strecken – durchaus auch von Erwachsenen, nach einem etwas Beweglichkeit erfordernden Einstieg, genutzt werden können. Auch sie können wie gehabt ohne Studium der Anleitung um- und hochgeklappt werden, ein Ausbau ist nicht nötig.

Ausreichend Platz

Ist der Zafira voll bestuhlt, bleiben nur noch 152 Liter fürs Gepäck übrig. Mit nur fünf Sitzen stehen aber bereits 710 Liter parat und verstaut man alle Sitze, was einen ebenen Ladeboden ergibt, können sogar bis zu 1.860 Liter eingeladen werden. Die große Heckklappe und eine niedrige Ladekante erleichtern zudem das Beladen. Wer will, kann auch für den Kofferraum ein Schienensystem mit Stangen und Haken zur Befestigung des Ladeguts ordern.

Kaum Neues gibt es dagegen bei der Motorenpalette, die Aggregate sind allesamt altbekannt, wurden allerdings für den Zafira Tourer überarbeitet. Zur ersten Ausfahrt rund um München hat Opel einzig den Zwei-Liter-Diesel in der stärksten der drei verfügbaren Leistungsstufen mitgebracht, mit 165 PS.

Stark und leise

Seine 350 Newtonmeter schieben den rund 1,7 Tonnen schweren Zafira nachdrücklich an und beschleunigen ihn in unter zehn Sekunden auf Landstraßen-Tempo; und das bei einer erfreulich leisen Geräuschkulisse. Ordert man den Top-Diesel mit manuellem Schaltgetriebe, verfügt er serienmäßig über Stopp-Start-Automatik und bekommt den Namenszusatz ecoFlex.

Für die mittlere Diesel-Leistungsstufe (130 PS), sowie die beiden 1.4-Turbo-Benzin-Varianten (120 und 140 PS) kostet die Motor-Aus-Funktion 355 Euro Aufpreis, bei der schwächsten Diesel-Variante (110 PS) sowie für den 1,8-Liter-Einstiegsbenziner (115 PS) und den 1.6-Erdgas-Motor ist sie gar nicht verfügbar. Den stärkeren der beiden Turbo-Benziner kann man, wie auch den Top-Diesel, mit einer Sechs-Stufen-Automatik ordern; dann allerdings auch ohne Stopp-Start. Die Einsparung durch das System beträgt, abhängig von der Motorisierung, rund einen halben Liter pro 100 Kilometer.

Nur viereinhalb Liter

Sparsamstes Modell ist nicht der schwächste, sondern der mittlere Diesel. Er konsumiert in der ecoFlex-Version lediglich 4,5 Liter Diesel; ohne Stopp-Start ist er wie auch der 110-PS-Selbstzünder mit 5,2 Liter ausgewiesen.

Mehr braucht auch das Top-Modell nicht, zumindest auf dem Papier. Keinen Unterschied zwischen den Leistungsstufen gibt es bei den Turbo-Benzinern, beide verbrauchen 6,7 (als ecoFlex 6,3) Liter auf 100 Kilometer. Am meisten konsumiert mit 7,2 Litern übrigens der Einstiegs-Benziner, der als einziger mit nur fünf statt sechs Gängen ausgestattet ist.

Satte Straßenlage

Wie bei vielen anderen Modellen bietet Opel auch im Zafira Tourer das FlexRide-Fahrwerk mit elektronischer Dämpferregelung an, das dem Fahrer die Wahl zwischen drei Modi erlaubt. So federt der Zafira im Tour-Modus sanft und geschmeidig selbst über grobe Unebenheiten hinweg, während er im Sport-Betrieb eine spürbare Härte an den Tag legt.

Zwischen den beiden Betriebsarten gibt es noch den ausgeglichenen Normalmodus; der wird in der Regel der meist benutzte sein und die 980 Euro Aufpreis für das adaptive Fahrwerk kann man getrost an anderer Stelle investieren. Denn so oder so profitiert der Zafira Tourer von einer um fast zehn Zentimeter breiter gewordenen Spur, die dem fast 1,70 Meter hohen Van eine satte Straßenlage und spürbar mehr Stabilität als bisher verleiht.

Zahlreiche Optionen

Und Möglichkeiten, Geld in Zusatzausstattung zu investieren und damit den Preis in die Höhe zu treiben bietet der Zafira reichlich. Zwar ist schon in der Basis mit elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorn, einer Klimaanlage, einem CD-Radio und dem höhenverstellbaren Fahrersitz das Nötigste an Bord, doch bietet Opel zahlreiche Komfort- und Sicherheitsextras an.

So wurde zum Beispiel die Frontkamera  (1.300 Euro) verbessert und liefert nun Daten für einen adaptiven Geschwindigkeitsregler mit automatischer Gefahrenbremsung, Abstands- und Frontkollisionswarner sowie dem Verkehrsschild- und Spurhalte-Assistenten. Auch die Ultraschallsensoren (1.950 Euro) dienen auf Wunsch nicht nur als Parkpiepser, sondern vermessen im Vorbeifahren die Parklücken und überwachen den Toten Winkel; im Paket ist außerdem eine Rückfahrkamera enthalten.

Allerdings warnte uns bei der ersten Testfahrt der Tot-Winkel-Assistent meist erst dann, wenn die Gefahr schon vorbei war und der Spurhalte-Assistent erkannte nur einen Bruchteil der Linien auf der Straße.

Vier Fahrräder in der Schublade

Als besonders empfehlenswert gilt dagegen der FlexFix-Fahrradträger. Für 790 Euro gibt es die Schublade in der Heckschürze, die nur herausgezogen werden muss. Statt wie bisher nur zwei, können jetzt vier Räder montiert und neuerdings sogar abgeschlossen werden. Ein einfacher Klappmechanismus erlaubt den Zugang zum Kofferraum, selbst  wenn die Räder eingespannt sind.

Mit dem ein oder anderen Extra steigt allerdings auch der Preis rasch in die Höhe, zumal viele Extras ohnehin erst für die zweite Ausstattungslinie (900 Euro Aufpreis, inklusive Lederlenkrad, Mittelarmlehne und Tempomat) erhältlich sind. Allerdings ist diese Linie für das 22.950 Euro teure 1,8-Liter-Einstiegsmodell, das scheinbar nur um den Grundpreis niedrig zu halten im Programm ist, gar nicht verfügbar. Für den getesteten Top-Diesel müssen mindestens 29.705 Euro auf den Tisch gelegt werden. Gutes noch besser machen, dürfte wohl die Devise in Rüsselsheim gewesen sein. Wie gewohnt begeistert der Zafira Tourer vor allem durch sein flexibles Sitzkonzept, dass nun, zum Beispiel mit dem Lounge-Modus, noch mehr Funktionen bietet. Auch den Fahrkomfort konnte Opel noch mal steigern und mit dem neuen Design hebt sich der Zafira Tourer erfreulich von den klassischen Kompakt-Vans ab.

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