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Erster Test: Opel Corsa OPC – Der Renn-Corsa

Früher hatte ein Kleinwagen nur wenig PS und war hauptsächlich für den Stadtverkehr gedacht. Fahrspaß spielte keine Rolle, dafür gab’s ja Sportwagen. Die hat es immer noch, doch auch die kleinen Flitzer haben mittlerweile ordentlich zugelegt.

Kaum ein Hersteller, der keine Hochleistungsvariante im Portfolio hat. Neueste Entdeckung: Der Opel Corsa OPC.
Mit dem aufgebohrten Corsa bringt Opel bereits das sechste Familienmitglied der 1999 eingeführten OPC-Reihe auf den Markt. Basis für den neuesten Spross ist der ohnehin schon straffe, dreitürige Corsa Sport. Gegenüber den anderen OPC-Modellen konnten sich die Designer bei der kleinen Rennsemmel austoben, Understatement war hier nicht gefragt.

Selbst vor einem Dachspoiler schreckten die Kreativen um OPC-Designer Ulli Hochmuth nicht zurück. Gut so, denn erstens steht er dem sportlichsten Corsa aller Zeiten gut, und zweitens hätte die Tuning-Gemeinde ohnehin in kürzester Zeit entsprechende Vesperbretter an ihre Wagen montiert.

Drei Ecken

Durchgängiges Designelement ist das Dreieck, sei es an den Waben des Kühlergrills, den Endrohren, den seitlichen Kiemen oder den Gumminoppen auf den Alu-Pedalen. Der Innenraum ist wohlbekannt, dominiert wird das Cockpit von der wuchtigen Mittelkonsole. Das Aludekor bringt den sportlichen Touch in das Interieur, die Klavierlackeinlagen sehen hübsch aus, passen aber nicht wirklich zum aggressiven Auftritt.

Zum ersten Mal ist ein OPC-Modell mit Schalensitzen ausgestattet. Straff und sicher halten sie Fahrer und Beifahrer fest, allerdings dürften die Sessel etwas breiter sein. Naturgemäß haben Sitzriesen Probleme mit der Passform im Schulterbereich.

Starker Turbo

Genug dieser Oberflächlichkeiten, was eigentlich zählt steckt unter der Haube. Die Ingenieure schnappten sich den 1,6-Liter-Turbo, der bereits im Meriva OPC seinen Dienst tut. Gestärkt und aufpoliert leistet er im Corsa stattliche 192 PS.

Dass der nur 1,2 Tonnen schwere Opel damit ordentlich Dampf unter der Haube hat, steht außer Frage. Beeindruckend ist der Drehmomentverlauf: im weiten Bereich von 1.980 bis 5.800 Umdrehungen liegen 230 Newtonmeter an. Eine Overboost-Funktion steigert die Kraft unter Volllast auf 266 Newtonmeter. Erfreulich: Im Durchschnitt soll sich der Corsa OPC mit rund acht Litern Super zufrieden geben.

Schnelle Wechsel

Per manuellem Sechsgang-Getriebe wird die Kraft verwaltet. Passend zum sportlichen Auftritt wären allerdings kürzere Schaltwege wünschenswert. Sonst gibt das Getriebe keinen Grund zur Kritik, die Box ist sauber und exakt geführt, die Gangwechsel gehen leicht von der Hand.

Den Sprint auf Tempo 100 absolviert der starke Rüsselsheimer in nur 7,2 Sekunden, erst bei Tempo 225 lässt der Vorwärtsdrang nach. Ziemlich flott, denn erinnern wir uns: Wir haben es mit einem Kleinwagen zu tun! Ebenso wichtig wie die Beschleunigung sind die Bremsen. Großdimensionierte Scheiben bringen den Opel in kürzester Zeit zum Stillstand.

Ab auf die Strecke

Kaum ein Corsa OPC-Fahrer wird seinen Opel auf der Rennstrecke bewegen - wir haben es getan! Auf dem Circuito Balear in der Nähe von Palma de Mallorca haben wir den Neuling über Curbes und durch enge Kurven gejagt. Das straffe Fahrwerk spielt seine Vorteile hier voll aus, der Corsa zeigt kaum Seitenneigung.

Das gefühlvolle Untersteuern ist gut zu beherrschen, zudem wird der Fahrer vom serienmäßigen ESP unterstützt. Einziges Manko, das auch beim zivilen Corsa Sport festzustellen war, ist die progressiv-variable Lenkung. Die Übersetzung variiert dabei je nach Lenkwinkeleinschlag zwischen 13:1 und 11,8:1.

Zwiespältig

Was in der Theorie nach einem Meisterwerk klingt, erweist sich als zweiseitiges Schwert. Beim Einlenken lässt sie echtes Sportwagen-Feeling aufkommen, der Geradeauslauf dagegen ist nervös und macht so häufige Korrekturen nötig - also genau das, was Opel eigentlich vermeiden wollte.

Ist auf dem Rundkurs das straffe Fahrwerk ein Vergnügen, wird es Abseits der Rennstrecke schnell ungemütlich. Querfugen, Bodenwellen, Schlaglöcher - Der Corsa verbirgt nichts vor seinen Passagieren. Doch wahre OPC-Fans wollen auch im Alltag einen echten Sportwagen.

Fazit

Mit einem Grundpreis con 22.560 Euro schlägt der Corsa OPC ordentlich auf’s Budget, ist sein Geld aber allemal Wert - wenn man Fan von harten Fahrwerken ist. Die kleine Rüsselsheimer Rennsemmel verbreitet Fahrspaß en masse, einzig die Lenkung ist verbesserungsfähig. Dank der auffällig sportlichen Optik hebt er sich und seinen Fahrer gekonnt von der Masse ab.

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