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Erster Test: Opel aktualisiert Astra und Insignia – Neue Hardware, neue Software

Mag sein, dass die Nachfrage nach Dieseln zurück geht – auf dem Abstellgleis ist der Selbstzünder aber noch lange nicht. Opel legt beim Astra jetzt nach und bringt einen neuen Spitzen-Diesel.

Beim Insignia bauen die Rüsselsheimer dagegen das Benziner-Angebot aus, nach dem Ende des GSi-Motors steht ein neues Top-Triebwerk bereit. Außerdem bekommt das Opel-Flaggschiff ein neues Infotainmentsystem.   1,6 Liter Hubraum, doppelte Turbo-Aufladung, 150 PS - klingt nach einem Brot-und-Butter-Diesel, den Opel jetzt für den kurz vor der Modellpflege stehenden Astra nachreicht. Tatsächlich markiert das ab 27.720 Euro erhältliche Triebwerk aber die Leistungsspitze bei den Selbstzündern, wer mehr Power will, muss zum 200-PS-Benziner greifen. Seine Position als Top-Motor erarbeitet sich der neue Diesel vor allem mit seinem massigen Drehmoment: 350 Newtonmeter stehen bereit, die schon bei 1.500 Touren anliegen.

Laufruhig und kultiviert

Richtig spürbar wird die Kraft allerdings erst, wenn sich die Nadel des Tourenmessers jenseits der 2000er-Marke befindet. Das Problem: Der Vierzylinder läuft ausgesprochen ruhig und vibrationsarm, selbst wenn man mit knapp über 1.000 Umdrehungen dahin rollt. Beim Tritt aufs Gas passiert dann allerdings nicht viel, der Griff zum Schalthebel ist also obligatorisch. Den kann man auch nicht delegieren, eine Automatik-Version ist nicht vorgesehen.

Lockt man den Diesel aus der Reserve, beschleunigt er den Astra in neun Sekunden auf Tempo 100 – dann ist es aber auch vorbei mit der Ruhe und der Vierzylinder knurrt lautstark vor sich hin. Der Zwischen-Sprint von 80 auf 120 km/h wird im fünften Gang in 7,1 Sekunden abgehakt; maximal schafft der Opel Tempo 225. Dem gegenüber steht ein Verbrauch von im besten Fall 5,2 Litern – nach WLTP. Umgerechnet in den bisher gültigen NEFZ-Wert liegt der Durst sogar bei nur 4,8 Litern, in der Praxis sind sechs bis sieben Liter realistisch.

Moderates Top-Modell

Davon ist der neue Spitzen-Benziner im Insignia ein gutes Stück entfernt, er konsumiert schon auf dem Papier knapp sieben Liter. Der im Astra schon länger erhältliche Zweiliter-Turbo nimmt in Opels Flaggschiff den Posten des bisherigen 260-PS-GSi-Motors ein, der der neuesten Abgasnormen zum Opfer gefallen ist – zumindest als Benziner, den Diesel-GSi gibt es weiterhin. Die Nachfrage nach so viel Leistung war im Insignia jedoch ohnehin gering, und mit etwas moderateren 200 PS hat der neue, Otto-Partikel-gefilterte Motor durchaus Chancen, mehr Kunden zu erreichen.

Ausreichend ist die Power allemal, nicht nur zum Im-Verkehr-mitschwimmen, sondern auch für spontane Überholmanöver. 280 Newtonmeter stehen dauerhaft bereit, bei Bedarf können 20 weitere aus dem Vierzylinder gekitzelt werden. Genug, um den Standardsprint in 7,7 bis 8,4 Sekunden abzuhaken – je nach Modell. Der neue Motor ist nämlich nicht nur in Limousine und Kombi erhältlich, sondern auch im Country Tourer mit Abenteuer-Genen. Optional kann das Triebwerk auch mit einer Sechsgang-Automatik gekoppelt werden, dann steigt der Mindest-Preis von 35.195 auf 38.190 Euro. Wer aufs Selberschalten verzichtet, bekommt gleichzeitig noch das Flex-Ride-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern spendiert – für den Handschalter ist es dagegen nichtmal gegen Aufpreis erhältlich.

Neue Infotainment-Generation

Zeitgleich mit dem neuen Benziner zieht ein überarbeitetes Infotainmentsystem in den Insignia ein. Serie ist das „Multimedia Radio“ mit 7-Zoll-Touchscreen, ab der zweiten Ausstattungsstufe kommt ab Werk das „Multimedia Pro“ mit einem Zoll mehr Displaybreite und Navigationssystem zum Einsatz. Die Menüführung ist übersichtlich und modern gestaltet und erinnert ein bisschen an eine Smartphone-Oberfläche.

Apropos Smartphone: Natürlich lassen sich Handys per Android Auto und Apple Car Play nahtlos anbinden. Erstmals können auch bis zu fünf Fahrerprofile eingerichtet werden, in denen die Lieblingssender, Klimaaeinstellung, und favorisierte Navigationsziele hinterlegt sind. Spielereien wie einen Näherungssensor, der erst wenn man die Hand in Richtung Bildschirm bewegt diverse Tasten einblendet, oder gar eine Gestensteuerung leistet sich Opel allerdings noch nicht.

Verkehrsupdates über Digitalradio

Dafür gibt Online-Karten-Updates und Real-Time-Verkehrsinformationen. Zumindest dann, wenn man das private Handy als Hotspot zur Verfügung stellt. Heißt allerdings: Die Downloads gehen auf Kosten des eigenen Daten-Volumens. Allein für die Verkehrsinformationen sind das bei durchschnittlicher Nutzung rund 300 MB pro Monat, die vier mal pro Jahr verfügbaren Kartenaktualisierungen schlagen mit rund 250 MB zu Buche.

Zwar bietet Opel für seinen Concierge-Dienst OnStar immer noch eine festverbaute SIM-Karte mit Auto-eigenem Internetzugang an, allerdings wird dieser Online-Service Ende 2020 eingestellt. Immerhin: Wer Daten sparen will, kann Verkehrsinformationen auch per Digitalradio erhalten. Über den DAB-Tuner, der beim großen Infotainmentsystem gratis an Bord ist, werden alle paar Minuten Staus und Behinderungen aktualisiert und in die Navigation integriert – das ist deutlich genauer als die im 20-Minuten-Takt über UKW ausgesendeten TMC-Daten. Mit dem neuen Infotainmentsystem bringt Opel den Insignia auf den aktuellen Stand und auch die frischen Motoren sind ganz klar eine Empfehlung. Zwar ist es schade, dass der 260-PS-GSi im Flaggschiff Insignia nicht mehr verfügbar ist, doch der 200 PS starke Ersatz-Otto macht eine gute Figur und reicht vollkommen aus. Das gilt auch für den 1.6er-Diesel im Astra. Einziges Manko: Er ist nicht mit Automatik erhältlich.

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