Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Erster Test: Mini Clubman – Gereifter Brite

Mini wird erwachsen: Nach vierzehn Jahren unter BMW-Ägide hat sich die Marke einen neuen Auftritt verpasst, mit schlankerem Logo, seriöser Schriftart und neuer Bildsprache – so will man ein wenig erwachsener wirken.

Um das auch in den Produkten auszudrücken, hat man dem Clubman, Minis Lifestyle-Laster, der einst um jeden Preis anders sein wollte, gleich eine zweite, bis dato nicht vorhandene Fondtür verpasst. So wurde aus dem Sonderling ein richtig guter Kleinwagen-Kombi. Der neue Clubman wirkt nicht nur erwachsener, er ist auch ein gutes Stück größer geworden: 27 Zentimeter misst er mehr als sein Vorgänger und kommt damit nun auf 4,25 Meter Länge. Das beschert den Insassen mehr Bewegungsfreiheit auf den bequemen Sesseln; sogar im Fond sitzt es sich ordentlich. Und für das Gepäck stehen nun 345 Liter zur Verfügung, bei umgeklappter Rückbank sogar 1.250 Liter. Das sind gegenüber dem Vorgänger rund 300 Liter mehr.

Britanniens Kicker

Der Zugang erfolgt wie gehabt durch seitlich aufschwingende Doppeltüren – ein Rest jugendlicher Charme muss schließlich bleiben. Erstmals schwingen die Türen auch nach einem gekonnten Fußkick unter die Heckschürze von allein auf, zumindest meistens. Hin und wieder verweigert die derzeit bei allen Herstellern beliebte Technik allerdings noch den Dienst.

Der Fahrer blickt, wie bei Mini üblich, auf verspielte Rundinstrumente, auch die große Küchenuhr auf der Mittelkonsole ist geblieben – allerdings ohne Tacho. Dafür ist die Pizzascheibe nun bunt beleuchtet und spielt auf Wunsch Lichtorgel, denn wer sich nicht für eine der Ambientelichtfarben entscheiden kann, lässt einfach alle nacheinander durchwechseln. Nette Spielerei: Der Lichtkranz lässt sich auch in einen stylischen Drehzahlmesser – oder besser –Drehzahlanzeiger verwandeln.

Pfundskerl

Für den Antrieb sorgen derzeit sechs Triebwerke, je drei Benziner und Diesel. Zur ersten Ausfahrt stand das momentane Topmodell bereit, der Cooper S: 192 PS und 280 Newtonmeter Drehmoment machen dem mit 1.360 Kilogramm nicht gerade leichten Briten ordentlich Beine und schubsen ihn nach nur 7,2 Sekunden über die Hundertermarke. Schluss ist bei Tempo 228. Dass die Vorderräder bei so viel Kraft hin und wieder am griffigen Lenkrad zerren, sei verziehen.

Nicht zuletzt dank des überarbeiteten Fahrwerks ist der Cooper S ein Spaßmobil par excellence. Die Ingenieure haben dem Mini sein wieselflinkes Wesen erhalten, er reagiert direkt auf Lenkbefehle und wirft sich schwungvoll in die Kurve. Das ganze allerdings jetzt deutlich komfortabler als in bisherigen Generationen. Das ist vor allem bei einem praktischeren Modell wie dem Kombi ein großer Schritt nach vorne. Außerdem stehen erstmals adaptive Dämpfer bereit, mit denen der Fahrer einstellen kann, wie straff er es will.

Erste Sahne: die Automatik

Neben dem Fahrwerk beeinflusst der Fahrerlebnisschalter auch das Gaspedal und die Lenkung, sowie das Getriebe, falls man zur Automatik greift. Das tut übrigens schon fast die Hälfte aller Mini-Kunden und zukünftig werden es noch mehr werden: Erstmals darf sich die britische Tochter nämlich am Getriebe-Regal der Konzernmutter BMW bedienen und sich die tadellose Achtgang-Wandlerautomatik schnappen, die die Übersetzungen schnell und unmerklich wechselt und sogar zum Spritsparen beiträgt: Beim Cooper S sinkt der Verbrauch dadurch von 6,2 auf 5,8 Liter je 100 Kilometer. Allerdings ist sie nur für die Vierzylinder, also den Cooper S sowie die beiden stärkeren Diesel, erhältlich; die kleineren Benziner (One: 102 PS, Cooper: 136 PS) und der Basis-Diesel haben nur drei Zylinder und müssen mit der alten Sechsgang-Automatik vorlieb nehmen.

Neben dem Sport- und Komfort-Betrieb bietet Mini nun auch einen Greenmode an, der die Systeme auf Effizienz trimmt und dem Fahrer, wie schon bei vielen BMW-Modellen, anzeigt, wie viele zusätzliche Kilometer Reichweite schon gewonnen wurden. In dieser Betriebsart beherrschen alle Automatikmodelle auch das verbrauchsarme Segeln, also das Dahingleiten im Leerlauf. Wer es ganz sparsam will, sollte aber gleich zum Diesel greifen: Die drei Selbstzünder leisten zwischen 116 und 190 PS und lassen mit einem mittleren Konsum von nur 3,8 bis 4,5 Liter Sprit die Tankanzeige nur langsam reagieren.

Apropos Anzeigen: Wer den Blick nicht immer  von der Straße wenden will, kann für 600 Euro Aufpreis ein Head-Up-Display ordern. Ein Parkassistent schützt vor Kratzern und mit dem Driving-Assistant-Paket mit aktiver Geschwindigkeitsregelung (ACC), Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung und Personen- und Auffahrwarnung mit City-Anbremsfunktion ist für 900 Euro ein weiterer Schutzengel bestellbar – neben vielen anderen extra zu zahlenden Schmankerln. Und da wir gerade beim Geld sind: Für den topmotorisierten Briten muss der Kunde mindestens 27.500 Euro berappen; die Tarife für die Basismotorisierungen sind noch nicht bekannt.

  • Technische Daten

Markteinführung ist der 31.10.2015

Länge: 4,25 Meter, Breite: 1,80 Meter, Höhe: 1,44 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 360-1.250 Liter

Antriebe:

Mini One Clubman

1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner, 75 kW/102 PS, maximales Drehmoment: 180 Nm bei 1.200-3.800 U/min, 0-100 km/h: 11,1 s (11,7 s), Vmax: 185 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,1 Liter, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Abgasnorm: Euro 6,

Preis: k. A.

Mini Cooper Clubman

1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner, 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.250 U/min, 0-100 km/h: 9,1 s, Vmax: 205 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,1 Liter, CO2-Ausstoß: 118 g/km, Abgasnorm: Euro 6,

Preis: ab 23.900 Euro

Mini Cooper S Clubman

2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, 141 kW/192 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.250 U/min, 0-100 km/h: 7,2 (7,1) s, Vmax: 228 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,2 (5,8) Liter, CO2-Ausstoß: 144 (134) g/km, Abgasnorm: Euro 6,

Preis: ab 27.500 Euro

Mini One D Clubman

1,5-Liter-Dreizylinder-Diesel, 85 kW/116 PS, maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1.750-2.250 U/min, 0-100 km/h: 10,4 s, Vmax: 192 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,8 (3,9) Liter, CO2-Ausstoß: 99 (104) g/km, Abgasnorm: Euro 6,

Preis: k. A.

Mini Cooper D Clubman

2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 330 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 8,6 (8,5) s, Vmax: 212 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,1 Liter, CO2-Ausstoß: 114 g/km, Abgasnorm: Euro 6,

Preis: ab 26.900 Euro

Mini Cooper SD Clubman

2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, 140 kW/190 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-2.500 U/min, 0-100 km/h: 7,4 s, Vmax: 225 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,5 (4,3) Liter, CO2-Ausstoß: 119 (114) g/km, Abgasnorm: Euro 6

Preis: k. A.

Angaben in () beziehen sich auf das Automatikgetriebe

Komfortabel, praktisch, britisch – das neue Image, welches man dem Mini Clubman  auf den Leib geschneidert hat, ist gelungen. Einen Kleinwagen-Kombi, der so kultig und doch praktisch ist, werden wir wohl nirgendwo anders finden. Rule britannia.

Wollen Sie jetzt durchstarten?

Alle Artikel

Erster Test: Mini Countryman – Was Frauen wollen

Testberichte · MINI

Erster Test: Mini John Cooper Works Cabrio – Ein Auto für Peter Pan

Testberichte · MINI

Gebrauchtwagentest: Mini Countryman – Kleiner Dickling

Testberichte · MINI
Mehr anzeigen