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Erster Test: BMW X6 M – Austin Powers

Ab Ende April bereichert ein neuer Kraftprotz Deutschlands Straßen: der neue BMW X6 M. Die Münchner lassen ungezügelte 575 Pferde aus dem Stall - und baten zu einer ersten Ausfahrt auf die Formel-1-Rennstrecke in Austin, Texas.

Der neue BMW X6 M ist das Stärkste, was die M-Abteilung serienmäßig auf vier Räder stellt; mit seinen 575 PS bietet er übrigens fünf  Zähler mehr, als der ebenfalls taufrische Porsche Cayenne Turbo S - und das ist sicher kein Zufall. Die typischen Optik- Überarbeitung, also größere Lufteinlässe, vier Endrohre, massige 20-Zoll-Räder und nicht zuletzt die neu gestalteten Außenspiegel sorgen für den nötigen Unterschied zum Serien-X6.

Hinzu kommen - trotz Turbo - ordentlicher V8-Sound und jede Menge Power, die dem SUV-Coupé zu einem prolligen Auftritt verhelfen. All das, was SUV-Gegnern und Klimaschützern genügend Angriffspunkte zum nörgeln gibt, dürfe den X6 M und seine Fahrer herzlich wenig tangieren, gibt der brachiale Münchner doch eines deutlich zu verstehen: Platz da, jetzt komme ich.

"Das ist genau mein Ding, Baby.“

Angekommen an der Rennstrecke “Circuit of the Americas”,  die auch das amerikanische Rennen der Formel 1 beherbergt, bäumt sich eine ganze Reihe der bulligen Münchners vor uns auf - lackiert in der eigens angerührten Farbe Laguna-Beach-Blau.  Auf den ersten Blick wird uns klar, wer ihn im Rückspiegel erfasst, wird für den 2,3 Tonnen schweren Koloss Platz machen. Das sollte sich später auch auf dem Highway bestätigen.

Auch wenn er von außen angsteinflößend wirkt, so gibt er sich im Inneren doch handzahm: hier setzt  BMW auf eine klassische Lederausstattung und ein eigenes M-Design für das Kombiinstrument. Auf Wunsch lässt sich das Interieur durch eine optionale Vollleder-Ausstattung inklusive Dachhimmel in Alcantara und die vollelektrischen M-Multifunktionssitze mit integrierter Kopfstütze noch weiter veredeln.

Und die großen Sessel bieten je nach Einstellung tatsächlich den Halt eines Sportsitzes. Gut platziert fühlt man sich auf allen vier Plätzen. Und mit 550 Liter fasst auch der Kofferraum einiges - bei umgeklappter Rückbank gehen sogar 1.525 Liter rein. Dies sollte, wenn nötig, auch eine bequeme Nacht im X6 M ermöglichen..

"Oh, mit mir schaffst du auch ne ganze…"

Einmal auf den Starknopf gedrückt ahnen wir es schon, das leichte Rumoren aus den vier Endrohren entfacht in uns das Verlangen nach mehr und zaubert uns ein leicht diabolisches Grinsen ins Gesicht. Mühelos setzen die bis zu 750 Newtonmeter Drehmoment die 2,3 Tonnen in Bewegung, als wären sie Luft. Das Automatikgetriebe arbeitet sich zuverlässig durch die acht Gänge, der Allradantrieb sorgt für Traktion. Wer das Gaspedal unnachlässig nach unten drückt, erreicht nach 4,2 Skeunden Tempo 100, Schluss ist bei 250 Sachen.

Also ab auf die Rennpiste. Auf Los gehts los, sechs Runden sind uns gegeben um ein den Münchner - und uns - an die Grenzen zu bringen. Vor uns stetig ein Rennfahrer der uns über ein Funkgerät Anweisungen und Tipps zur Fahrweise und Strecke gibt. Dass ist auch dringend nötig, denn der Regen hat eingesetzt und die Strecke wird rutschig. Vom vorausfahrenden Pacecar sind die Rücklichter nur noch schwer zu erkennen. Doch wollen wir den Anschluss nicht verlieren und nehmen - zugegeben uncharmant - die nächste Kurve, schon bricht der Wagen mit dem Heck aus. Vielmehr, er versucht es: Doch die Regelelektronik des X6 M weiß in dieser Situation über unseren Fehler nur schmunzeln zu können.

cayenne Binnen kürzester Zeit hat sie uns wieder in die Spur gebracht und führt uns sicher auf Kurs. Gepackt vom Geschwindigkeitsrausch beginnen wir großen Spaß für die Rennstrecke und ein gutes Gefühl für den BMW zu entwickeln, so dass uns der gleiche Fehler nicht nochmal passiert. Und nach einer knappen halben Stunde fest - mit dem kolossalen Bayer hätten wir auch eine ganze Stunde geschafft.  

“Führ mich zum Schotter!“

Nach der Rennstrecke geht es deutlich gemütlicher zu. Anders als in Deutschland gibt es auf amerikanischen Highways schließlich eine strikte Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber immerhin gönnte uns der Staat Texas Geschwindigkeiten bis 80 mph (also etwa 130 km/h). Und wer so durch die Lande tingelt, erreicht den vom Hersteller angegebenen Verbrauch von 11,1 Liter Benzin pro 100 Kilometer tatsächlich annähernd - womit der neue X6 M 2,8 Liter weniger verbraucht als sein 20 PS schwächerer Vorgänger.

Wer jetzt allerdings meint, der BMW X6 M wäre etwas für Schnäppchenjäger, der irrt sich. Wer dem Bayern eine neue Heimat in seiner eigenen Garage geben möchte, muss ordentlich Schotter hinlegen, kostet das leistungsstarke SUV-Coupé doch mindestens 117.700 Euro. Zur Serienausstattung zählen dann unter andem LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Einparkhilfe, eine neue Generation des Navigationssystems Professional , sowie eine Alarmanlage - und die ist auch sinnvoll, nehmen die X6er  doch den ersten Platz der bei Autodieben beliebtesten Automodelle ein...

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