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Erster Test: Audi A7 Sportback – Galanter Gleiter

Im März ist es soweit, dann rollt der neue Audi A7 Sportback zum Händler. Doch die „neue“ Optik dürfte wohl nur schwer als Verkaufsargument ziehen, denn der Ablöser sieht seinem Vorgänger stark ähnlich. Auch wenn man bei Audi drauf hinweist, dass kein Teil der Außenhaut nicht angefasst worden ist.

Der Powerdome wurde ein wenig markanter gestaltet, die neuen Kotflügel sind etwas breiter geworden und das hintere Seitenfenster läuft etwas weiter aus. Das kann doch nicht alles sein! Ist es auch nicht. Auch wenn man genau hinsehen muss, um zu erkennen, dass es sich um den neuen A7 handelt, wirkt er mit seinen bis zu 21 Zoll großen Rädern deutlich satter und sportlicher auf der Straße. Und im Innenraum hingegen betritt man eine komplett neue Welt. Genauer gesagt: Die neue Ingolstädter Cockpit-Welt, die der Sportback zum Großteil aus dem Flaggschiff A8 übernimmt und der wir in Zukunft öfter begegnen werden.

Knöpfchen ade

Lässt man sich auf Fahrer- oder Beifahrersitz nieder, stechen einem gleich die zwei großen Touch-Displays in der Mittelkonsole ins Auge. Die meisten Knöpfe, bis auf einem kleinen überschaubareren Rest, sind hinter der Glasfläche verschwunden. Das alte, zugegeben eher umständliche MMI-System mit der schwarzen Eingabefläche ist Geschichte. Alles lässt sich jetzt über Wisch- und Touchgesten wie beim Mobiltelefon steuern. Chapeau: Zum ersten Mal lässt sich das Audi Navi-Infotainment-System jetzt intuitiv steuern, Funktionen, die wir früher lange gesucht haben, finden wir jetzt auf Anhieb.

Doch ganz wie beim Smartphone oder Tablet ist es dann doch nicht: Mehrmals versucht der Kollege auf dem Beifahrersitz das Navigationsziel zu setzen, doch scheitert. Klar, beim Handy reicht schon ein leichtes Berührern, und schon wird der gewünschte Befehl ausgeführt. Bei den Audi-Displays muss man allerdings fast so fest wie auf eine echte Taste auf die gewählte Applikation drücken, und bekommt dann sogar eine haptische sowie akustische Rückmeldung vom System. Bedarf einer kleinen Eingewöhnungsphase, hat man allerdings schnell raus. Und: Wer sich damit nicht anfreunden kann, kann die Empfindlichkeit des Displays auch erhöhen oder einfach mit dem Audi sprechen. Der hört nämlich deutlich besser aufs Wort als sein Vorgänger versteht Befehle wie „mir ist kalt“.  

39 Helferlein

Können Sie sich noch erinnern, als sie schwimmen gelernt haben? Hätte man sie ohne Vorwarnung ins kalte Wasser geworfen, Sie wären wahrscheinlich sang und klanglos untergegangen. Ähnlich verhält es sich mit dem vollautonomen fahren. Technisch durchaus schon möglich, gesetzlich noch nicht erlaubt und Vertrauen haben wir auch nicht zu den Systemen. Bis wir wirklich ohne Zutun von A nach B mit dem eigenen Fahrzeug fahren, bringen die Entwickler immer mehr Assistenten im Fahrzeug unter und führen uns so allmählich heran, die Kontrolle abzugeben. Im Fall des Audi A7 sind es nicht weniger als 39 dieser Helferlein.

Wie so oft sind die meisten Helfer allerdings nicht in der Serienausstattung enthalten. Aus verschiedenen Paketen kann der Kunde wählen: Neben den bereits bekannten Funktionen wie dem adaptiven Fahrassistenten, der eigenständig den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält oder die Spurhaltefunktion, die den Wagen immer in der Fahrbahnmitte hält, ziehen auch Neuheiten wie Ausweichassistent, Abbiegeassistent oder der Kreuzungsassistent, der schwer einsehbare Kreuzungen überwacht und im Notfall mit einem Bremsruck den Fahrer warnt, in den A7 ein.

Sie merken, die Liste schein unendlich zu sein. Es sind einfach zu viele Assistenten die uns den Verkehrsalltag erleichtern wollen, um sie alle aufzuzählen. Bereits vorbereitet, vom Gesetzgeber allerdings noch nicht freigegeben, ist das autonome Fahren auf Level 3 – also ohne Hand am Steuer. Lässt man zurzeit seine Hände kurz im Schoß ruhen, fordert der A7 einen nach gut 15 Sekunden auf, die Lenkung wieder zu übernehmen. Auch der autonome Einparkassistent kommt erst später in 2018.

Entspannen und abschalten

Dürfte man die Kontrolle schon heute an das Fahrzeug abgeben, könnte sich auch der Fahrer der Massage auf den bequemen Ledersesseln im Vorderabteil wohl noch besser hingeben. Doch noch ist das Entspannen dem Sozius und den Hintensitzenden vorbehalten. Auch im Fond ist man, wenn auch ohne Knet-Sitze, bestens platziert. Der Audi A7 behält mit einer Länge von 4,97 Meter die Maße seines Vorgängers zwar bei, doch der Radstand wurde noch mal um drei Zentimeter verbreitert, was den Gästen auf der Rückbank zugutekommt. Zudem wurden Rücksitze noch ein Stück weiter nach hinten gesetzt, ohne dass es nachteilig für das Kofferraumvolumen ausfällt. Fünfhundertfünfunddreißig Liter passen rein – bei umgelegten Sitzen bis zu 1.390 Liter.

Doch bei aller Bequemlichkeit muss auch flottes vorankommen gesichert sein: Wenn der neue Audi A7 im März beim Händler steht hat der Kunde erstmal nur die Wahl zwischen einem Benziner und Dieselmotor zu treffen. Der 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbobenziner (55 TSFI) kommt mit 340 PS unter der gestählten Motorhaube und schickt sein maximales Drehmoment von 500 Newtonmeter schon ab recht niedrigen 1.370 Umdrehungen an die vier Räder. In gerade einmal 5,3 Sekunden erreicht die Tachonadel 100 km/h und lässt sich bis maximal 250 km/h vorantreiben. Mit 6,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer begnügt der V6-Benziner sich laut Herstellerangabe. Gibt man ihm ordentlich die Sporen, schnellt der Verbrauch aber auch gerne in den zweistelligen Bereich. Und es fällt gar nicht so leicht, die beherrschende Vernunft über den Gasfuß walten zu lassen, da sich der Sportback äußerst geschmeidig antreiben lässt. Basispreis: 67.800 Euro.

Die Vernunftswahl

Etwas weniger spritzig, dafür allerdings eine vernünftige Wahl, ist der 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel (50 TDI) mit 286 PS. Zwar verfügt er über 620 Newtonmeter Drehmoment, legt diese aber erst recht spät bei 2.250 Umdrehungen an. Landstraßentempo erreicht er 0,4 Sekunden später als sein Otto-Bruder. Da wir nicht auf der Rennstrecke unterwegs sind, fällt das aber nicht wirklich ins Gewicht. Mit 5,5 Liter Kraftstoff verbraucht er, verglichen mit dem bereits erwähnten Benziner, einen guten Liter weniger – realistisch wird man ihn, wie wir auf der Testfahrt zwischen 7,5 und 8 Liter bewegen.

Nach und nach werden weitere Motorvarianten mit Sechs- und Vierzylinder in den Handel gehen. Was alle A7-Antriebe eint, ist die Hybridisierung: Die 48-Volt-Technik mit Riemen-Starter-Generator hilft beim Anfahren, lässt das Fahrzeug im Leerlauf Segeln und beschleunigt die Stopp-Start-Funktion. Im Schnitt lassen sich so circa 0,7 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen. Der neue A7 ist wie sein Vorgänger ein schicker, formschöner Upperclass-Gleiter. Doch schönes Aussehen und Technik der neuesten Generation haben ihren Preis: Mindestens 66.300 Euro müssen die Kunden der ersten Stunde für den A7 Sportback berappen. Wer allerdings nicht auf den neusten technischen Firlefanz besteht und lieber den Großteil der Arbeit selbst übernimmt, für den schlägt vielleicht gerade jetzt die Stunde, noch schnell einen Alten zu günstigen Konditionen zu ergattern – der ist Dank des zeitlosen Designs auch nach Jahren noch ein Hingucker und dem Nachbarn wird’s beim flotten Vorbeifahren vielleicht gar nicht auffallen.

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