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Erster Test: Audi A3 Limousine – Der Kofferraum für die Welt

Es ist hinlänglich bekannt, dass kompakte Limousinen hierzulande ein eher tristes Dasein fristen und wenn überhaupt, dann nur zwischen Thüringer Wald und Uckermark ihr Unwesen treiben.

Woher die Affinität des Ostdeutschen zum Stufenheck rührt, ist wissenschaftlich nicht belegt; nachweislich steht er damit aber nicht so allein da, wie der Westbürger gerne annimmt. So soll zukünftig nicht weniger als jeder zweite verkaufte Audi A3 eine Limousine sein. Amerika, China und auch Russland heißen die Märkte, für die die A3 Limousine vornehmlich geschaffen wurde; in Deutschland, dessen ist man sich bei Audi bewusst, wird das Stufenheckmodell weiterhin eine Randerscheinung bleiben. Da aber der gesamte europäische Markt für die Hersteller ohnehin zunehmend unbedeutender wird, ist die Entscheidung Audis mehr als logisch. Zumal BMW schon vor einiger Zeit mit dem 1er Coupé eine vergleichbare Karosserie vorgelegt hat und jüngst Mercedes mit dem CLA ebenfalls in diese Richtung vorgestoßen ist.

Und schließlich hat auch der Konzernbruder VW Golf einen Ableger mit Knick im Heck, den in den USA äußerst erfolgreichen Jetta; doch wehrt sich Audi mit Händen und Füßen dagegen, die A3 Limousine als Abklatsch dessen zu sehen. Tatsächlich wirkt der im ungarischen Györ gebaute Ingolstädter deutlich eigenständiger und ansehnlicher als der doch etwas klobig-bieder anmutende Volkswagen.

Sportlicher Auftritt

Wie schon bei der ersten Beschau in New York festgestellt, zeigt sich der 4,46 Meter lange A3 alles andere als spießig. Dafür war allerdings auch großer Aufwand nötig, nahezu die gesamte Karosserie wurde gegenüber der technischen Basis, dem A3 Sportback, neu gestaltet; zudem ist die Limousine etwas breiter und gleichzeitig weniger hoch, was der sportlichen Linie zuträglich ist.

Zwar mangelt es der Limousine an der großen Ladeöffnung, die den Heckklappen-Modellen eigen ist, doch bietet der Stufenheck-A3 mit 425 Litern den größten Kofferraum in der Familie; die Waschmaschine passt in die beiden anderen Derivate trotzdem besser rein. Kaum Unterschied gibt es dagegen für die Passagiere auf der Rückbank, die bietet auch in der Limousine ausreichend Raum, doch sind die besten Plätze ganz klar in der ersten Reihe zu finden. Dort ist übrigens alles mit dem Sportback identisch, inklusive der simplen Bedienung und vor allem der Verarbeitungsqualität auf höchstem Niveau.

Vorbildliche Fahreigenschaften

Wer meint, die Limousine führe sich anders als der Drei- oder Fünftürer, der irrt. Der etwas längere Radstand und die breitere Spur sorgen zwar für eine äußerst solide Straßenlage, doch fallen mögliche Unterschiede höchstens im direkten Vergleich auf. So begeistert auch die Limousine mit direkter Lenkung und einem gelungen Fahrwerk, welches den Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit beherrscht und sich auf Wunsch mit adaptiven Dämpfern auch den Fahrerwünschen anpasst.

Zum Start stehen für die Limousine zwei Benziner und ein Diesel bereit; hervorzuheben ist hierbei der 1.4 TFSI mit Zylinderabschaltung, der, wenn immer möglich zwei von vier Brennkammern abstellt, um so Sprit zu sparen. Seinen 140 PS steht – zumindest auf dem Papier – ein Verbrauch von 4,7 Litern gegenüber; allerdings offenbarte der Motor bereits in anderen Volkswagen-Modellen einen höheren Praxisverbrauch. Der ist auch beim 180 PS starken Top-Benziner zu erwarten, der mit 5,9 Litern angegeben wird.

Allrad folgt

Dieselseitig gibt es zunächst den 140 PS starken 2.0 TDI, etwas später folgt der 1,6-Liter-Selbstzünder mit 105 PS, der unter 100 Gramm CO2 ausstoßen soll. Außerdem werden zwei weitere Ausbaustufen des Zweiliter-Triebwerks nachgereicht, mit 150 und 184 PS und auch ein weiterer 1.4 TFSI-Benziner mit 125 PS steht in den Startlöchern. Neben manuellen Sechsgang-Getrieben offeriert Audi ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs beziehungsweise sieben Gängen und auch der Allradantrieb Quattro wird demnächst für die Limousine erhältlich sein.

Für den 1.4 TFSI verlangt Audi in der Limousine 27.400 Euro; 1.500 mehr als für den Sportback. Der 180-PS-Benziner ist ab 29.600 Euro erhältlich, für den Diesel verlangen die Ingolstädter 28.100 Euro. Wählt man munter aus den reichlich vorhandenen Ausstattungsextras aus, mit denen sich der A3 richtig wohnlich einrichten lässt, steigt der Preis gut und gern auf rund 35.000 bis 40.000 Euro. Dafür könnte man sich dann auch einen etwas geräumigeren A4 gönnen… Ein A3 bleibt ein A3, egal ob mit drei Türen, als Sportback oder als Limousine. Für welche Karosserieversion man sich entscheidet, bleibt letztlich Geschmacksache; hinsichtlich der hervorragenden Qualität und ihrer Fahreigenschaften unterscheiden sich die drei kaum und bieten allesamt ein gut abgestimmtes Fahrwerk und sowohl ausreichend Komfort wie auch dynamische Talente.

Dass die Limousine den größten Kofferraum hat, ist nur auf den ersten Blick ein Vorteil, denn durch die große Heckklappe lassen sich die beiden anderen A3-Brüder im Zweifelsfall doch besser beladen; auch wenn bei der Limousine ebenfalls die Rückbank umgeklappt werden kann. Wer auf die Praktikabilität von Dreitürer und Sportback verzichten kann, bekommt mit dem Stufenheck aber den deutlich auffälligeren Vertreter – und zwar im guten Sinne. Denn die Limousine ist alles andere als bieder.  

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