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Erster Test: Abarth 500C – Frauen-Beschleuniger

Fiat erweitert seine Abarth-Division: Den Dynamik-Varianten von Punto Evo und 500 steht nun noch der sonnenfreudige Womanizer 500C zur Seite.

Mit dieser 140 PS starken Abarth-Ausführung debütiert zugleich eine automatisierte Fünf-Gang-Schaltung. Trotz des neuen Getriebes kann der offene Retro-Renner als Pistensau beeindrucken, wie wir auf dem Fiat-Testgelände in Balocco erfahren durften. Schweller, geschlitzte Schürzen, eine Zweifarben-Lackierung, zwei Auspuffendohre im Diffusorheck und spezielle 17-Zoll-Räder (16 Zoll ist Serie) mit rot lackierten Bremssätteln verleihen unserem starken 500C einen optisch auffälligen Macho-Trimm. Eigentlich, so möchte man meinen, ist der Skorpion-Ableger damit ein Modell für männliche Autokäufer. Doch Fiat will mit dem starken 500C in der Mehrzahl weibliche Kunden erobern. Als Frauen-Lockstoff dienen ihm sein knuddeliges Äußeres und ein sich per Knopfdruck öffnendes Stoffdach.

Der peppig gestaltete Innenraum kann ebenfalls mit einigen Dynamik-Devotionalien wie Alupedalen, Sportsitzen oder einem Sportlenkrad mit Schaltwippen aufwarten. Apropos Schalten: Statt des klassischen Schalthebels in der Mittelkonsole aktiviert man über vier Tasten den gewünschten Getriebemodus der Halbautomatik.

Komfortabel und schnell

Dieses vorläufig einzig angebotene Getriebe für den Abarth 500C hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Vor allem im Stadtverkehr ist der Komfortgewinn dieser Automatik erfreulich. Sogar dynamischen Anforderungen wird das Getriebe gerecht, da die Gangwechsel im Sportmodus kurzweilig sind und man alternativ im manuellen Modus auch via Schaltwippen rauf- und runterschalten kann. Störend ist allerdings im normalen Automatikmodus ein ausgeprägtes Fahrzeugnicken beim Hochschalten. Mit etwas Übung lässt sich dieses lästige Verhalten per Gasfuß zumindest minimieren.

Wie immer man auch schaltet, sorgt der kleine 1,4-Liter-Turbobenziner für gehobene Längsdynamik-Freuden. Acht Sekunden soll der Standardsprint dauern und die Höchstgeschwindigkeit des 1,2-Tonners knapp jenseits der 200 km/h liegen. Den Verbrauch gibt Fiat mit halbwegs bescheidenen 6,5 Litern an. In unserem Fall sind freilich deutlich höhere Werte angesagt, fegen wir doch ausschließlich auf einem kleinen Handling-Kurs im italienischen Balocco und steigen dabei im wilden Wechsel besonders heftig auf Gas- und Bremspedal.

Mag’s sportlich

Selbstredend haben wir zuvor per Knopfdruck den Sportmodus aktiviert. Jetzt leuchtet in Rot das Wort Sport in der Turbolader-Anzeige links vom Kombiinstrument und stehen 206 statt 180 Newtonmeter zur Verfügung, die Lenkung fühlt sich zudem direkter an. Und natürlich muss das Dach offen sein, damit wir neben südlicher Sonne auch den emotionalen Klang aus den zwei Auspuffendrohren ungefiltert genießen dürfen.

Die gut konturierten Sitze geben zwar ordentlich Seitenhalt, doch bekommt der Wagen in schnellen Kurven etwas Schlagseite und nervt dann der Fahrersitz mit fiesen Knarzgeräuschen. Dafür überrascht der kleine Wirbelwind mit einer respektablen Kurven-Performance. Die Karosserie ist für eine Offen-Konstruktion erstaunlich steif und gefällt der 3,70-Meter-Zwerg mit seinem 2,31 Meter kurzen Radstand mit einer ausgeprägten Handlichkeit vor allem in engen Kurven.

Sogar bezahlbar

Dank intelligenter Traktionskontrolle beschleunigt der kleine Wadenbeißer erstaunlich sauber und agil aus Kurven heraus. Wer es mit der Kurvengeschwindigkeit übertreibt, wird von dem nicht deaktivierbaren ESP auf Kurs gehalten, wobei in mancher Situation die Bremseingriffe stärker als nötig ausfallen. Dennoch sind erstaunlich hohe Kurventempi möglich und das bei weitgehend neutralem und unkompliziertem Fahrverhalten. Bei den ordentlich dimensionierten Stoppern wurde nach einigen ambitioniert gefahrenen Runden die Rückmeldung des Bremspedals etwas teigig. So richtig rennstreckentauglich ist der starke 500C wohl nicht.

Ansonsten ist der offene Abarth ein erfreuliches Beispiel dafür, dass ein flottes Kult-Cabrio mit vier Sitzen preislich nicht ins Maßlose abdriftet. Fiat verlangt für den bereits gut ausgestatteten Abarth 500C noch halbwegs bescheidene 21.000 Euro. Automatikgetriebe, Klimaanlage, 16-Zoll-Räder, Xenonlicht, Parkpiepser und ein vollständiges Sicherheitspaket gehören dabei zum Serienumfang. Zum Vergleich: Ein Mini Cooper S Cabrio mit Automatik bei etwas besseren Fahrleistungen rund 8.000 Euro teurer.

Technische Daten
Marke und Modell Abarth 500C
Ausstattungsvariante _
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 3.657/ 1.627 / 1.488
Radstand (mm) 2.300
Wendekreis (m) 10,6
Leergewicht (kg) 1.160
Kofferraum (Liter) 182 - 520
Bereifung Testwagen 205/40 R17
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 1.368 / 4, Reihe
Leistung kw (PS) 103 (140)
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 206 / 2.000
Antriebsart Frontantrieb
Getriebeart automatisiertes 5-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 6,5
CO2-Emissionen (g/km) 151
AS24-Verbrauch (l/100km) k.A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 8,1
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k.A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k.A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 205
Preise
ab (Euro) 21.000
Empfohlene Extras Klimaautomatik für 350 Euro
Weitere DatenWeitere Daten

Fazit

Der Abarth 500C ist ein Kleinwagen mit hohem Spaßfaktor. Neben der Offen-Fahr-Option bietet er noch besondere Dynamik-Freuden. Sein Sport-Potenzial kommt optisch gut zur Geltung und auch fahrtechnisch erfreulich gut auf die Straße. Seinem Piloten zaubert er dabei mit Leichtigkeit ein Grinsen ins Gesicht, welches dieser angesichts des Kaufpreises nicht schlagartig verlieren muss.

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