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Erste Infos: VW Passat – Volk-S-Klasse

Schlicht und praktisch, so kennt man den VW Passat, der seit 1973 in nun mehr sieben Generationen und mehr als zweiundzwanzigmillioniger Ausfertigung über die Straßen rollt.

Mit der achten Ausgabe, die sich Anfang Juli 2014 erstmals der Öffentlichkeit zeigen wird, im September auf dem Pariser Autosalon ihr Messedebüt gibt und danach zu den Kunden rollt, bringt VW nun auch  Oberklassetechnik in den Vertreterklassiker und will so die deutschen Premiumhersteller attackieren. Eine automatische Notbremsung bei bis zu 65 km/h, wenn das Auto auf ein stehendes Hindernis auffährt oder Personen auf der Straße erkennt. Ein Spurhalteassistent, der korrigierend eingreift, wenn der Wagen über die Markierung driftet und den Fahrer auf Wunsch dabei unterstützt, mittig in der Fahrbahn zu bleiben. Eine Rund-um-Sicht-Kamera, die Hindernisse erkennt und diese aktiv auf dem Bildschirm darstellt. Das alles klingt nach der S-Klasse von Mercedes - steckt aber im neuen VW Passat.

Viele der neuen Assistenzsysteme durften wir im vergangenen Jahr bereits erfahren; so den verbesserten Parkassistent, der nun auch vorwärts in Querparklücken kommt; Parkpiepser, die beim Ausparken den Querverkehr überwachen oder den Trail Assist, der den Passat samt Anhänger automatisch rangiert. Und auch den Emergency Assist konnten wir bereits testen: Hat der Fahrer den Spurhalteassistenten und den Abstandstempomat - der mittlerweile auch bis zum Stillstand abbremst - aktiviert, und nimmt die Hände vom Lenkrad, so bekommt er nach kurzer Zeit eine Aufforderung, wieder das Steuer in die Hand zu nehmen. Kommt er dieser nicht nach, versucht der Passat den Fahrer mit einem kurzen Bremsruck wachzurütteln.

Kontrolliert zum Stillstand

Bleibt auch das erfolglos, zum Beispiel weil ein medizinischer Notfall vorliegt, übernimmt die Technik die Kontrolle und leitet eine Notbremsung ein. Der nachfolgende Verkehr wird über die Warnblinkanlage und durch sanfte Schlangenlinien gewarnt und der Wagen kontrolliert zum Stillstand gebracht. Derzeit noch in der Spur, auf der er gerade fährt, im Zweifelsfall also auch der linke Fahrstreifen auf der Autobahn. VW ist sich aber sicher, dass vielleicht schon die nächste Generation in ein paar Jahren in der Lage ist, das Fahrzeug auf den Standstreifen zu pilotieren und dort abzustellen.

So faszinierend die Sicherheitstechnik ist, so sehr hofft man doch, sie nie erfahren zu müssen. Der neue Passat bietet aber auch Vieles, auf dessen Genuss man sich durchaus freuen kann. Das fängt an mit mehr Platz. Trotz unveränderter Außenabmessungen (4,77 Meter) sollen die Passagiere, längerer Radstand sei Dank, mehr Platz in alle Richtungen haben und auch das Gepäckabteil wurde erweitert. Beim beliebten Kombi beträgt das Stauvolumen jetzt 650 Liter, klappt man den Kofferraum um, gehen 1.740 Liter rein - knapp 50 Liter mehr als bisher. Praktische Fixierungen, ein verschiebbarer Ladeboden und ein zusätzlich umklappbarer Beifahrersitz erleichtern Tansportaufgaben verschiedenster Art.

Schließt automatisch

Und während andere Hersteller stolz auf ihre Heckklappe sind, die sich per Fußschwenk unter der Heckschürze öffnen lässt, geht VW noch einen Schritt weiter und bietet einen nicht minder intelligenten Schließmechanismus. So kann man beim neuen Passat bereits auf die „Klappe-zu“-Taste drücken und dann erst ausladen; das System erkennt, dass man sich noch im Schwenkbereich befindet und schließt erst dann, wenn man - mit vollen Händen - vom Auto wegtritt. Das Ladegut noch einmal absetzen zum Schließen wird damit überflüssig.

Neue Technik gibt es auch im Cockpit: Ähnlich dem Audi TT, wird auch der Passat auf Wunsch ein volldigitales, 12,3 Zoll großes Kombiinstrument, das dem Fahrer die Landkarte oder andere Informationen anzeigt; standardmäßig werden aber weiterhin klassische Uhreninstrumente verbaut, optional gibt es ein Head-up-Display, dass wichtige Infos in Farbe auf eine kleine, extra ausklappende Scheibe projiziert. Und auch auf den Bildschirm in der Mittelkonsole verzichtet VW, anders als Audi bei seinem Sportler, nicht.

Drei Infotainmentsysteme stehen zur Wahl, die je nach Preisklasse alle gängigen Funktionen (Smartphone-Anbindung, Apps, Online-Zugang, WLan) unterstützen - das Topmodell beherrscht neuerdings die sogenannte Rubberband-Technik: Eine vorgeschlagene Route kann, wie man es vom heimischen Rechner und Google Maps kennt, einfach durch verschieben der Linie mit dem Finger verändert werden . Ab der mittleren Ausstattung gibt es außerdem eine Rear-Seat-Entertainment-Lösung, die ohne extra Bildschirme im Fond auskommt. Den Hintensitzenden drückt man einfach ein Tablet in die Hand, das über eine spezielle App und Wlan an das Passat-System angebunden wird. So können die Fondgäste etwa auch die Navigation steuern oder das Radio. Eine Halterung mit Stromanschluss sorgt zudem dafür, dass nichts umherfliegt.

Leichtbau und starke Motoren

Die Gefahr besteht nämlich leicht, denn der neue Passat soll mehr Fahrspaß als sein Vorgänger bieten. Vor allem verantwortlich dafür ist der Leichtbau, im Idealfall wiegt der Mittelklässler 85 Kilogramm weniger als bisher; ein Großteil wurde an der Karosserie eingespart, aber auch am Fahrwerk, wo zusätzlich die ungefederten Massen reduziert wurden. Verbesserte Achsen und eine Progressivlenkung tun ihr Übriges.

Und dann natürlich die Motoren, vor allem der neue 2,0-Liter- Bi-Turbo-Diesel, der mit 240 PS und bärigen 500 Newtonmeter Drehmoment für ordentlich Dampf sorgt, aber nur 5,3 Liter konsumieren soll. Ansonsten stehen die bekannten, allesamt Euro-6-tauglichen TDI- und TSI-Aggregate zur Wahl, mit einem Leistungsspektrum von 120 bis eben jenen 240 PS bei den vier Selbstzündern (1.6 und 2.0) sowie 125 bis 280 PS bei den fünf Ottos  (1,4-, 1,8- und 2,0-Liter); auch der 1.4 TSI mit Zylinderabschaltung ist bestellbar.

Zur Wahl stehen Handschalter oder Doppelkupplungsgetriebe, ob das neue Zehn-Gang-DSG zum Einsatz kommt, hat VW aber noch nicht verlautbart. Eine reine Elektrovariante ist derzeit nicht im Gespräch, wohl aber ein Plug-in-Hybrid, der mit Golf-GTE-ähnlicher Technik 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen und eine Gesamtreichweite von über 1.000 Kilometer aufweisen soll. Als Benziner dient ein 1,4-Liter-Vierzylinder mit 156 PS, die Systemleistung gibt VW mit 211 PS an. Nähere Angaben zum Verbrauch - wohl unter zwei Liter - oder E-Motor stehen noch aus.

Deutlich dynamischer

Ebenfalls noch unbekannt ist das Design. VW veröffentlicht bislang nur zwei Skizzen, die eine durchaus dynamisch gestylte Limousine zeigt, mit kurzem, leicht rundgelutschtem Heck, flacher Dachlinie (der neue Passat ist 14 Millimeter niedriger als sein Vorgänger) und großen Rädern. Die wird es auch in der Serie geben, versprach Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer, und fügt an, dass der Wendekreis trotzdem unverändert bleibt. Vorne fallen ein breiter Kühlergrill und scharf geschnittene Scheinwerfer ins Auge.

Die neuen Lichter hat VW übrigens bereits vorgestellt. Zukünftig haben Kunden die Wahl zwischen herkömmlichen Halogen-Scheinwerfern oder LED-Licht; Xenon hat damit ausgedient. Gegen Geld gibt es auch eine Luxus-Version der LED-Scheinwerfer mit intelligentem Lichtkegel, der um vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge herum gelenkt wird. Am Heck kommt ebenfalls LED-Technik zum Einsatz und auch hier gibt es gegen Aufpreis ein Novum: Statt beim Bremsen das Rücklicht nur heller zu machen, verändern die Leuchten ihre Grafik - aus dem horizontalen Rücklicht werden vertikal angeordnete, grell leuchtende LED-Streifen. Das soll den nachfolgenden Verkehr noch schneller auf den Bremsvorgang aufmerksam machen. VW setzt in der Mittelklasse auf Premium und will damit den Abstand zu Mercedes, BMW - aber auch der Konzerntochter Audi - verringern und strebt damit von der Mittel in die obere Mittelklasse. In Sachen Komfort und Hightech dürfte es bald keinen Grund mehr geben, nicht Passat zu fahren. Und der Volkswagen dürfte ein gutes Stück günstiger als C-Klasse, 3er und A4 sein - und erst recht als E-Klasse, 5er und A6.

Über Preise schweigt sich VW natürlich noch aus, bislang gibt es den Mittelklässler ab 25.375 Euro und dieser Preis dürfte sich nicht allzusehr erhöhen. Und auch was die einzelnen Optionen kosten, steht noch in den Sternen. Als sicher darf aber gelten, das wohl die meisten Assistenz- und Komfortsysteme extra bezahlt werden müssen.

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