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Erste Infos: VW-Konzept Sedric – Fahrende Oase

Aufbruchstimmung und Tatendrang versprüht VW-Konzernchef Matthias Müller nur bedingt, als er vor rund 400 geladenen Gästen am Vorabend des Genfer Auto Salons über Erfindergeist, eine Branche im Umbruch und die Neuausrichtung des Wolfsburger Autobauers nach dem leidigen Dieselskandal spricht.

Aufbruchstimmung und Tatendrang versprüht VW-Konzernchef Matthias Müller nur bedingt, als er vor rund 400 geladenen Gästen am Vorabend des Genfer Auto Salons über Erfindergeist, eine Branche im Umbruch und wieder einmal die Neuausrichtung des Wolfsburger Autobauers nach dem leidigen Dieselskandal spricht. Die Industrie stünde am Scheideweg, so Müller, „Aufbruch oder weiter so?“ sei die zentrale Frage. Wer Müller zuhört, könnte meinen: Dieser Mann will eigentlich so weitermachen. Doch natürlich ist auch dem Ex-Porsche-Manager klar, dass der Konzern sich radikal ändern muss, will er auch zukünftig in der ersten Liga mitspielen. Die alte Welt streift Müller in seiner Rede deshalb nur ganz kurz: Effiziente Verbrenner, die uns noch zwei Jahrzehnte begleiten werden, sind so ziemlich das einzige klassische Autobauer-Thema, dass der Vorstandsvorsitzende kurz anreißt. Ansonsten geht es um Elektroantrieb (30 neue Stromer will VW bis 2025 bringen), Digital-Labs (an 37 Standorten forscht VW inzwischen weltweit zum Thema Zukunft) und um Moia, die neue, 13. Konzernmarke. Die soll allerdings kein klassischer Autohersteller werden, sondern eine Mobilitäts-Plattform, die in ausgewählten Städten – mit über 200 Kommunen steht Moia schon im Kontakt – einen Shuttle-Service anbieten will, der, ähnlich wie ein Taxi oder Uber-Fahrer, per App bestellt werden kann.

Neue Visionen

Eine vierstellige Zahl an Fahrern will Moia zu diesem Zweck in den Großstädten beschäftigen, heißt es. Wie lange die allerdings ihren Job behalten können, ist zumindest seit dem Genfer Konzernabend fraglich: Schließlich hat Müller per Tastendruck nicht weniger als das völlig selbst fahrende Auto auf die Bühne gerufen: Sedric, also „self-driving car“, heißt die Studie, die optisch nicht nur wegen ihrer beiden Schiebetüren ein bisschen wie ein geschrumpfter Comic-U-Bahn-Wagen mit gemütlichem Lounge-Interieur anmutet – ganz ohne Lenkrad, Gaspedal oder Bremse, dafür aber mit einem kleinen Kaktus-Garten hinter der Rückbank. „Ich weiß, dass viele von ihnen, wie ich, noch gerne selbst hinter dem Steuer sitzen“, betont Müller fast schon ein wenig wehmütig, doch schon in „naher Zukunft“ will VW so ein Auto ohne Lenkrad und Pedale in Serie bringen. Heißt konkret: In zehn, zwölf Jahren könnten uns fahrerlose Taxis wie Sedric durch die Großstadt kutschieren, und die Moia-Chauffeure wieder arbeitslos machen.

Wohnzimmer auf Rädern

Angefordert wird Sedric, wie schon erwähnt, per Knopfdruck. Digital natives kennen das Prinzip von Amazon, wo mittlerweile per Taste das Waschmittel oder die Druckertinte nachbestellt werden kann. Ist der Stromer, der den Radstand eines VW Up hat, aber innen mangels Armaturen, Motor- und Kofferraum deutlich geräumiger ist, lautlos angerollt, erkennt er seinen Besitzer automatisch und öffnet die Tür. Gesteuert wird Sedric per Sprache, und zwar so, „wie man auch mit einem Menschen spricht“. Hat man dem Wagen sein Ziel mitgeteilt, rollt Sedric los und wählt entweder die schnellste, die kürzeste oder die schönste Route – schließlich hat man dann ja genügend Zeit zum Rausschauen. Wer dagegen lieber arbeiten oder einen Kinofilm anschauen will, kann die große Windschutzscheibe komplett in einen Bildschirm verwandeln. Das dürfte auch dem Nachwuchs gefallen, den Sedric natürlich selbstständig von der Schule abholen kann. Aber nicht nur das: Auch ein Einsatz als Einkaufswagen ist denkbar. Es bräuchte dann nur jemanden, der an einer Abholstation die vorbestellten Waren in den Wagen packt. Und es bieten sich auch neue Möglichkeiten für Personen an, die bislang vom Autoverkehr ausgeschlossen waren: Blinde zum Beispiel könnten mit Sedric ganz bequem von A nach B kommen.

Vielseitig einsetzbar

Darüber hinaus ist Sedric aber nicht nur für den Privat-Einsatz gedacht. „Das Konzept eignet sich hervorragend als CarSharing-Lösung“, betont Müller. Während man selbst also fleißig am Schreibtisch sitzt und arbeitet, kann das Auto andere Leute durch die Gegend kutschieren und im besten Fall damit Geld verdienen. Apropos Geld: Was Autos wie Sedric am Ende kosten, steht derzeit noch in den Sternen. VW denkt aber schon jetzt über eine Diversifikation nach. Denn schließlich ist Sedric derzeit noch ein Kind des Konzerns – übrigens die erste Volkswagen-Konzern-Studie überhaupt. Deshalb steht er auch nicht auf der Messe, sondern wurde nur am Vorabend quasi markenneutral vorgestellt. In Serie gehen könnte Sedric in unterschiedlicher Größe und Ausstattung also sowohl als Audi, Seat oder Skoda gehen, aber auch ein Einsatz als Luxus-Shuttle der Marke Bentley wäre denkbar. Die Kunden der britischen Nobel-Tochter müssten sich auch am wenigsten umgewöhnen – die meisten von ihnen greifen schon heute nur selten selbst ins Steuer.(sp-x/mg/ar)

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