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Erste Infos: Audi A8 – Audis neuer Luxus-Liner

Falls im September Angela Merkel erneut zur Bundeskanzlerin gewählt wird, dürfte man sich in der Marketing-Abteilung von Audi gewiss die Hände reiben.

Frau Merkel lässt sich seit Jahren im A8 chauffieren und wird dies wohl aller Voraussicht nach auch während ihrer kommenden Regierungstätigkeit tun – dann jedoch in der neuesten Generation. Für medienwirksame Auftritte in den täglichen TV-Nachrichten ist also gesorgt. Ob dies jedoch reicht, Audis Flaggschiff endlich an der Konkurrenz von Mercedes und BMW vorbeiziehen zu lassen, bezweifeln Experten weiterhin. Seit seinem Debüt 1994 fährt der A8 hier deutlich hinterher. Weltweit verkaufte Audi im vorigen Jahr 24.400 A8. Die Stuttgarter kamen auf 84.300 S-Klassen, die Münchener Kollegen auf 61.500 Modelle der 7er-Baureihe. In Deutschland musste sich der A8 im ersten Halbjahr sogar vom Porsche Panamera überholen lassen. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch: Der Audi fährt am Ende, der Porsche am Beginn seines Lebenszyklus.

Audis starke Schulter

Der intern D5 genannte A8 ist das erste Modell, das vollständig die Linien von Marc Lichte trägt. Audis Designchef hatte sich bei Volkswagen bereits einen Namen mit dem Golf 5 sowie dem jetzigen Passat gemacht und wurde im Frühjahr 2014 nach Ingolstadt berufen. Wie sich Lichte die Toplimousine von Audi vorstellt, ließ er die Öffentlichkeit bereits kurz nach Dienstantritt in Form der Studie Prologue wissen.

Jeder wusste, wohin die Reise ging: sportlichere Proportionen, starke Schultern und keine zu enge Ähnlichkeit zum Vorgänger – wie leider beim Audi A4 geschehen. „Man kann sofort und eindeutig erkennen, dass hier der neue A8 um die Ecke biegt, selbst wenn er noch einen Block entfernt ist“, sagt Lichte. Doch damit nicht genug. Gleichzeitig galt es, dem Aushängschild der Marke Status und Präsenz mit auf den Weg zu geben. Das ist wichtig für China und die USA. Sie sind die größten Absatzmärkte.

Ordentlich gewachsen

Mit 5,17 Metern wuchs der neue A8 um vier Zentimeter gegenüber dem Vorgänger. Der Radstand blieb mit drei Metern gleich. Die Langversion ist erneut 13 Zentimeter länger, erreicht jetzt stolze 5,30 Meter. Bei der Karosserie beließ Audi es bei der Aluminiumbauweise. Höhere Crash-Anforderungen und die etwas größere Karosserie haben die Rohbaustruktur allerdings rund 50 Kilogramm schwerer werden lassen.

Optische Leichtigkeit dagegen zeigt der A8 im Interieur. Im Cockpit dominieren Flachbildschirme und digitale Animationen. Mechanische Knöpfe und Schalter wurden weitestgehend verbannt. So gut wie sämtliche Bedienungen laufen über Touch-Funktionen auf den Bildschirmen. Die Smartphone- und Laptop-Generation dürfte dies freuen, ob ältere A8-Kunden damit klarkommen, bleibt abzuwarten.

Über Materialqualität, Oberflächen, Haptik und Verarbeitung muss kein Wort mehr verloren werden. In diesen Disziplinen fährt Audi auf höchstem Niveau und genügt selbst luxuriösesten Ansprüchen. Das Raumgefühl im A8 ist exzellent, auch im Fond sitzt es sich sehr bequem. Die Liste der Extras führt diverse Annehmlichkeiten wie Massage (sogar für die Füße), Klimatisierung und Schlafstellung. Hinter den Fahrgästen bleibt Platz für 505 Liter Gepäck, ein paar Liter weniger als zuvor, doch bei besserer Beladbarkeit.

Zwei Sechszylinder zum Marktstart

Zum Marktstart im November hat der A8-Kunde die Wahl zwischen zwei Sechszylindern. Der Dreiliter-Diesel leistet 286 PS, der gleichgroße Benziner kommt auf 350 PS. Nächstes Jahr kommen die V8-Aggregate mit vier Liter Hubraum hinzu. Sie als TDI 435 und als TFSI 460 PS. Alle Motoren sind mit der bekannten Achtgang-Automatik von ZF kombiniert und mit einem 48-Volt-Starter-Generator versehen. Letzterer macht den A8 stets zum Mild-Hybrid. Die E-Maschine hilft beim Beschleunigen und lässt den A8 bis zu einem Tempo von160 km/ emissionsfrei „segeln“. Alle Modelle haben zudem serienmäßig Allradantrieb. Erst im Herbst 2018 will Audi einen Plug-in-Hybrid nachreichen. Unter der Haube stecken dann ein V6-Benziner und ein Elektromotor, die zusammen eine Systemleistung von 450 PS ins Getriebe schicken. Der A8 e-tron wird Audis drittes Plug-in-Hybrid-Modell, nach A3 e-tron und Q7 e-tron. Die elektrische Reichweite soll bei über 50 Kilometern liegen und das Laden kabellos funktionieren.

Wer denkt, in Zeiten wie diesen würde Audi auf einen prestigeträchtigen Zwölfzylinder verzichten, liegt falsch, schließlich fährt die Konkurrenz bei den Oberen Zehntausend nicht anders vor. Auch den neuen A8 wird es wieder mit 6,0-Liter-W12 geben (Debüt ebenfalls Herbst 2018). Das Topmodell mit 585 PS ist vor allem für Asien und Amerika gedacht.

Die höhere Spannung von 48 Volt nutzt Audi nicht nur für die Elektromaschine sondern auch für ein vollaktives, elektromechanisches Federungssystem. Es soll die Limousine in Verbindung mit der serienmäßigen Luftfederung für den einen zur Sänfte, für den anderen zum Sportwagen machen. Eine Kamera erkennt Löcher und Fugen im Asphalt und steuert das Fahrwerk vorausschauend an. Unebenheiten werden so nicht weggefedert, sondern aktiv ausgeglichen. Auf der anderen Seite stemmt sich das Aktivfahrwerk auch gegen das Wanken bei Kurvenfahrt. Und es verhindert das Eintauchen des Vorderwagens beim Bremsen. „Den A8 bringt nichts aus der Ruhe“, sagt Entwicklungschef Peter Mertens.

Neue Dimensionen

Auch in Sachen Handlichkeit verspricht Audi eine neue Dimension. Erstmals gibt es im A8 eine Hinterradlenkung. Bei niedrigen Geschwindigkeiten schlagen die Hinterräder entgegengesetzt zu den Vorderrädern ein. Dies minimiert den Wendekreis, der kleiner sein soll als beim A4. Bei höherem Tempo schwenken die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern ein, was für einen besseren Geradeauslauf sorgt. BMW hat ein ähnliches System in seinem 7er-Modell.

Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist jedoch ein neues Sicherheits-Feature. Droht ein Seitenaufprall, kann der A8 die der Kollision zugewandte Seite innerhalb einer halben Sekunde um bis zu acht Zentimeter anheben. Welchen Sinn hat dies? „Dadurch trifft das gegnerische Auto nicht die relativ weichen Türen, sondern die besonders steifen Seitenschweller und den Unterboden“, sagt Peter Mertens.

Ebenso proklamiert Audi beim Thema Autonomes Fahren Führungsanspruch. Der neue A8 ist weltweit das erste Serienfahrzeug, das das sogenannte Level 3 beherrscht. Level 3 bedeutet, die Hände können das Lenkrad loslassen, der Fahrer kann sich um andere Dinge kümmern. Das funktioniert bislang allerdings nur bis Tempo 60, daher nennt Audi dieses Extra „Traffic Jam Pilot“ (Staupilot). Und noch eine Restriktion gibt es: Der A8 kann zwar alleine fahren, darf es aber nicht. Es fehlt derzeit die gesetzliche Grundlage. (sp-x/ms/jms)

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