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Bericht: Neue Benzinmotoren für Mercedes – So wenig wie ein Hybrid

Nicht nur Audi tauscht die Technik unter alten Kleidern, auch Mercedes hat einiges in der Pipeline. Ab Herbst starten die Stuttgarter mit neuen V6- und V8-Motoren. Ab Herbst 2010 sind die bis zu 32 Prozent stärkeren und dennoch 24 Prozent sparsameren Ottomotoren erhältlich.

Den Anfang macht die aktuelle S-Klasse, aber schon kurz darauf folgen der neue CLS und das neue S-Klasse-Coupé.
3,5 und 4,7 lauten ab Herbst 2010 die neuen Kennzahlen bei Mercedes großvolumigen Benzinmotoren. Davon ausgehend werden sich mehrere Leistungsvarianten von 250 bis mindestens 435 PS ergeben.

Sparsamster im Segment

Die wohl wichtigste Neuerung ist die Verbrauchsreduzierung des Mercedes S 350 von zehn auf nur noch 7,6 Liter. Damit markiert der neue Sechs-Zylinder die unterste Marke im Segment und macht gleichzeitig den S 400 Hybrid überflüssig. Der benötigt nach Norm derzeit nämlich 7,9 Liter, soll laut Mercedes aber parallel erst einmal weiterhin verkauft werden.

Die Leistung des neuen Sechs-Zylinder-V-Motors steigt von 272 auf 306 PS und liegt damit auf dem Niveau der Münchener Konkurrenz. Die benötigt beim 740i (326 PS) derzeit noch immer 9,9 Liter. Aber damit noch nicht genug: Der neue S-Klasse-Motor macht das Stuttgarter Flaggschiff sogar knapp einen Liter sparsamer als BMW es beim 535i mit ebenfalls 306 PS schafft.

Nur wenig übernommen

Der neue, intern M276 genannte 3,5-Liter-Sauger hat mit dem alten (M 272) indirekt einspritzenden 350er nicht mehr viel gemein. So veränderte sich beispielsweise der Zylinderwinkel von 90 auf 60 Grad. Dadurch können die Ingenieure auf die zwei Ausgleichwellen verzichten, ohne dabei an Motorlaufruhe einzubüßen. Als Neuteile zogen hingegen ein geändertes Kurbelwellengehäuses, neue Kolben und neue Zylinderköpfe aus Aluminium ein. Außerdem kommen geänderte Piezo-Injektoren mit einem Öffnungshub von nur noch 30 Mikrometer (das ist in etwa halb so dick wie ein Menschenhaar) zum Einsatz.

Jedoch markiert der neue 350er-Motor erst den Anfang einer neuen Sechs-Zylinder-Generation von Mercedes. Denn bereits jetzt wird laut über eine rund 260 und eine 360-PS-Version des Dreieinhalb-Liters gesprochen. Für die stärkere Version ist dann eine Aufladung vorgesehen – Turbolader, denn die Kompressoren haben bei Mercedes ausgedient.

V8-Biturbo

Turbo-Technik besitzt auch die zweite Mercedes-Neuheit. Der neue V8 basiert vom Grundkonzept her auf dem unterschätzten S 450, den Mercedes 2006 im GL einführte und in Deutschland nur noch in der S-Klasse anbot. Dabei ist der 450er mit seinen 340 PS noch immer einer der besten Acht-Zylinder von Mercedes, denn die Laufruhe ist hervorragend, die Kraft ausreichend und die Trinksitten manierlich.

Vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Daimler-Ingenieure den 4.633 Kubikzentimeter großen V8 als Basis für das neue V8-Triebwerk heranzogen. Dank Doppel-Turbo-Aufladung leistet das Aggregat ab Herbst 435 PS und sagenhafte 700 Newtonmeter Drehmoment, die bereits ab 1.800 Touren anstehen. Das sind 47 PS mehr Leistung und 170 Newtonmeter mehr Drehmoment als der alte 5,5 Liter V8 des S 500 generierte. Dennoch reduziert sich der Verbrauch von 11,2 auf gut neun Liter. Damit liegt der neue S 500 (so wird das Modell weiterhin heißen) auf einem Verbrauchs-Level mit BMWs 7er ActiveHybrid und Lexus LS 600h und führt den Sinn von aufwändiger Hybrid-Technik ad absurdum.

25 Kilogramm Mehrgewicht

Die Turbolader, die direkt neben den Zylinderbänken angebracht sind, drücken die Ansaugluft mit bis zu 0,9 bar in die acht Töpfe. 150.000 Mal drehen sich die Turbinenräder der Lader pro Minute maximal. An verstellbaren Turbinenschaufeln, wie sie bislang einzig im Porsche 911 Turbo angeboten werden, tüftelt auch Mercedes.

Die technischen Neuerungen entsprechen in den Grundzügen denen des neuen V6-Motors. Trotz der unterschiedlichen Zylinderwinkel (V8 hat traditionell 90 Grad) können die Motoren noch immer vom selben Produktionsband laufen, was Kosten einspart. Gar nicht gespart hat der neue V8 hingegen beim Gewicht. Aufgrund der zwei Turbolader und diverser anderer Teile stieg das Motorgewicht mit Nebenaggregaten um rund 25 auf 220 Kilogramm.

Weiter Maßnahmen, die zur beeindruckenden Verbrauchsreduzierung beitrugen sind die Motor-Stopp-Start-Funktion des V6 und V8. Mercedes ermöglicht den Motorstart innerhalb von 0,3 Sekunden. Außerdem wurde die Sieben-Gang-Wandlerautomatik optimiert. Eine neue Getriebeabstimmung, ein neuer Wandler und spezielles Getriebe-Öl tragen bis zu fünf Prozent zur Kraftstoff-Reduzierung bei.

Ander Modellreihen werden folgen

Den Anfang machen die S-Klasse, der neue CLS und der Coupé-Ableger, der in einigen Wochen in überarbeiteter Form gezeigt wird. Die in wenigen Tagen erhältliche, geliftete R-Klasse muss hingegen mit den alten Benzinern auskommen. Immerhin bieten die Stuttgarter für den Raumwagen einen auf 265 PS gesteigerten 3.0 Diesel an. Ein Selbstzünder, der auch in anderen Mercedes-Modellen bald Einzug hält, aber dazu später mehr.

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