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Bericht: Mercedes Me – Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister

Mercedes will längst nicht mehr nur Automobilhersteller, sondern auch Mobilitätsdienstleister sein. Mit einer neuen Marke baut der Konzern sein Angebot nun aus. Sie fasst zahlreiche bekannte Service-Angebot zusammen, bietet aber auch eine kleine Revolution.

Unter der neuen Dachmarke „Mercedes Me“ bündeln die Stuttgarter nun ihre Online-Dienstleistungen rund um Auto und Mobilität. Kernstück ist eine Webseite beziehungsweise App, über die Nutzer künftig Carsharing-Autos buchen, Neuwagen kaufen oder den Standort ihres geparkten Fahrzeugs abfragen können.

Auch für Nicht-Mercedes-Fahrer

Mercedes hat die zum Start am 1. April verfügbaren Dienste in fünf Untergruppen geordnet, die sich in der App beziehungsweise der Internetseite als Menüpunkte wiederfinden. Interessant dürfte vor allem – auch für Nicht-Mercedes-Fahrer – der Punkt „Move me“ sein, eine Art Mobilitäts-Navi, das dem Nutzer auf Basis seiner gewünschten Fahrtstrecken Vorschläge zur besten Kombination von Verkehrsmitteln macht.

Dabei greift die App nicht nur auf Mercedes-Angebote wie den Carsharing-Dienst „Car2go“ der die Fernbuslinie Flixbus, an der Daimler Anteile hält, zurück, sondern berücksichtigt auch Taxis, Mitfahrgelegenheiten und Mietfahrräder. Der Clou dabei: Mittelfristig sollen alle Verkehrsmittel direkt über Mercedes gebucht werden können, ohne umständliche Passwort-Eingabe oder Registrierung. Ganz neu ist der Service im Grunde nicht, Daimler hat mit der App „Moovel“ bereits einen ähnlichen Dienst im Angebot.

Bald Standard in allen Autos

Auch die anderen unter Mercedes Me zusammengefassten Dienste sind für sich genommen nicht neu, allerdings erstmals auf einer Plattform vereint. Dazu zählt auch die Fernabfrage von Fahrzeugdaten, die Mercedes Me unter dem Punkt „Connect Me“ führt. Dort lassen sich per Smartphone oder über den PC Informationen zum aktuellen Standort, zum Füllstand bei Motoröl oder Wischwasser sowie Reifen-Luftdruck abrufen.

Bei Elektroautos beispielsweise ist so etwas bereits Gang und Gäbe, etwa um den Akkustand vor Fahrtantritt zu checken. Notwendig ist dafür ein Sender an Bord des Fahrzeugs, der die Informationen an den Webserver leitet. Künftig sollen alle neuen Mercedes-Modelle dieses Kommunikationsmodul haben, angefangen beim im Herbst startenden T-Modell der C-Klasse.

Kleine Revolution

Eine kleine Revolution verbirgt sich jedoch hinter dem Punkt „Finance Me“, der den kompletten Neuwagenkauf im Internet ermöglicht. Mercedes tritt damit als Direktvermarkter seiner Fahrzeuge auf und umgeht damit den üblichen Weg über den Vertragshändler. Dieser kommt dann nur noch für die Übergabe des Autos an den Kunden zum Einsatz.

Ende 2013 hatte Mercedes das neue Vertriebsmodell als Testballon in Hamburg gestartet – nun soll es offenbar weiter ausgebaut werden. Für Hersteller ist der direkte Neuwagenvertrieb interessant, da zumindest ein Teil der Händlermarge in die Tasche der Produzenten umgeleitet wird. Auch BMW hatte im vergangenen Jahr offenbar einen entsprechenden Test gestartet, aber nach Protesten der Händlerschaft auf das Elektroauto i3 beschränkt.

Werkstatttermine online buchen

Komplettiert wird das Mercedes-Me-Angebot durch den Service „Connect Me“, mit dem der Nutzer online Werkstatttermine vereinbaren kann und den Dienst „Inspire Me“. Dort will der Hersteller mit Kunden und Markenfans in Kontakt treten. Diese sollen in einer Art Community unter anderem die Möglichkeit haben, mit Ingenieuren aus der Entwicklungsabteilung in Kontakt zu treten und über künftige technische Entwicklungen zu diskutieren.

Dass Mercedes nicht einfach eine weitere App auf den Markt bringen will, zeigt sich an der Gründung einer neuen Marke. Diese soll künftig nicht nur online auftreten, sondern auch in der physischen Welt. So sollen etwa die City-Stores, die die Marke als Mischung aus Showroom und Event-Location in einigen Metropolen unterhält, in Mercedes-Me-Stores umbenannt werden.

Strategische Bedeutung für Daimler

Auch die Präsentation der neuen Marke im Rahmen des Genfer Salons (6. bis 16. März) spricht für die zumindest strategische Bedeutung, die Daimler seiner Weiterentwicklung zum Mobilitätsdienstleister beimisst. „Es ist an der Zeit, dem Kunden neben dem reinen Fahrzeuggeschäft auch Dienstleistungen unter einem Dach anzubieten“, fasst es Natanael Sijanta zusammen, der in der Marketing-Abteilung des Herstellers für die neue Marke zuständig ist. Begonnen hatte die Entwicklung 2009 mit der Gründung des Carsharing-Services Car2go, später kamen Moovel und der Einstieg bei Flixbus hinzu.

Von der neuen Plattform verspricht sich Mercedes eine stärkere Kundenbindung. Zudem soll beispielsweise der Mobilitäts-Dienst junge Menschen zur Marke locken, die selbst noch kein Auto besitzen. Darüber hinaus ermöglicht es die App Mercedes auch, direkt mit dem Kunden in Kontakt zu treten, etwa in Form eine Nachricht, wann die nächste Inspektion fällig wird. „Wir werden das nur auf Kundenwunsch machen“, verspricht Sijanta. Bedenken, der Nutzer würde für den Hersteller zum gläsernen Autofahrer, will er ausräumen. „Wir machen das definitiv nicht, um Datensammlung zu betreiben. Im Fokus steht für uns Kundennutzen.“

Nicht alle Funktionen stehen direkt zum Start zur Verfügung, sie sollen aber sukzessiv freigeschaltet werden. Für die Zukunft sind für Mercedes Me weitere Dienste geplant. Welche das sein könnten, will Sijanta aber noch nicht verraten. (mg/sp-x)

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