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Bericht: Mercedes-Benz S-Klasse Coupés – Stilvolle Eleganz

Wie keine andere automobile Modellbezeichnung ist die S-Klasse heute sogar im Alltagssprachgebrauch Synonym für stilvollen Luxus; dabei sollte die Typenbezeichnung „S“ ursprünglich lediglich die meist staatstragenden Sonderklasse-Flaggschiffe von Mercedes kennzeichnen.

Noch anspruchsvoller als die Limousinen sind in Bezug auf Eleganz und Exklusivität nur die seit 1951 angebotenen Coupés der S-Klasse, die allerdings mittlerweile durch das Typenzeichen „CL“ vermeintliche Souveränität signalisieren wollen.
Gleich eine zweifache Sonderstellung eroberten die S-Klasse-Coupés im Club der elitären Zweitürer von Aston Martin, Bentley, BMW, Jaguar oder Maserati: Als weltweit einzige große Luxuscoupés werden die Stuttgarter Sternenträger seit 60 Jahren ohne Unterbrechung in immer neuen Generationen produziert, dabei kombinierten sie von Beginn an ein sogar in dieser Klasse beispielloses Feuerwerk technischer Innovationen mit immer leistungsstärkeren Motoren. Trotz hoher Preise war dies die beste Basis für die rasche Eroberung von Platz eins unter den meistverkauften Luxuscoupés der Welt.

Trendsetter der frühen Jahre

Schon die ersten großen Mercedes Coupés der frühen Nachkriegsjahre waren Trendsetter, kündeten die Modelle 300 S und 300 Sc doch mit unaufdringlicher Noblesse vom Wohlstand des Wirtschaftswunders. Ausgestattet mit dem damals fast mystischen Zahlencode von Bundeskanzler Adenauers Staatslimousine gelang es den zweitürigen 300ern, die Initialzündung zu setzen für einen so noch nie dagewesenen Coupéboom. Innerhalb weniger Jahre zogen fast alle Premiumhersteller nach. Auf den Vorfahrten der Grand Hotels vom Berliner Kurfürstendamm bis zum Hollywood-Boulevard glänzten deshalb beim spontanen Concours d’Elegance neben den Mercedes S-Klasse-Typen 220 und 300 schon bald Sechs- und Achtzylinder von BMW, Bentley, Aston Martin, Facel-Vega, Alvis, Jensen oder Maserati.

Mehr noch als die sonnenhungrigen Cabriolets waren Coupés damals ultimativer Ausdruck von Exklusivität und sportlicher Eleganz. So überrascht es kaum, dass nicht wenige Unternehmen diesen elitären Glanz auf Massenmodelle übertragen wollten. BMW etwa pries sogar das Kleinstmobil Isetta als Motocoupé an, und auch der Kleinwagen 700 sollte als Coupé ein Objekt der Begierde werden. Immerhin konnten diese Marketingtricks vom teils sehr bescheidenen Verkaufserfolg mancher edler Spitzenmodelle ablenken. Ganz anders bei Mercedes, wo Coupékarosserien bis 1969 der S-Klasse vorbehalten blieben und stets relativ beeindruckende Zulassungszahlen erreichten.

Innovationen wie die Einführung der Pontonkarosserie und die erstmalige Verwendung der Eingelenk-Pendelachse im 220 (1954), die elektronische Benzineinspritzung im 220 SE (1958) sowie die Sicherheitskarosserie in dem vom französischen Starcouturier Paul Bracq gezeichneten 220 SEb (1961) brachten Fortschritt und einen Hauch von Avantgardismus in das sonst eher von traditionellen Werten bestimmte Fahrzeugsegment viersitziger Zweitürer.

Voll versenkbare Seitenscheiben bis heute

Der 220 SEb war es auch, der mit seiner Weltpremiere auf dem Genfer Salon 1961 für einen besonderen Absatzsschub sorgte. So wie der zeitgleich debütierende Jaguar E-Type stilbildend für die Super-Sportwagen war, inspirierten die Mercedes 220 SE bis 300 SE über ein Jahrzehnt lang das Oberklassecoupé. Neu war vor allem der filigrane Hardtop-Dachaufbau mit voll versenkbaren Seitenscheiben, aber auch das großzügige Platzangebot im Fond dank der von den Limousinen übernommenen Bodengruppe.

Deutlich enger geschnitten war jedoch die folgende Coupé-Generation, die auf dem Anfang 1971 eingeführten SL-Roadster R 107 basierte und mit um 38 Zentimeter verlängertem Radstand im Oktober 1971 als SLC Weltpremiere feierte. Optisches, heftig umstrittenes Kennzeichen für den SLC waren die hinteren Seitenfenster mit eingebauten Lamellen. Unbestritten sind dagegen die großen Erfolge des SLC im Rallyeeinsatz, mit denen sich Mercedes nach 22-jähriger Unterbrechung im Motorsport zurückmeldete. Siege und vordere Platzierungen bei der Bandama-Rallye oder der East African Safari für das Baureihen-Flaggschiff 450 SLC 5.0 sorgten für deutlich mehr Aufsehen als etwa die Einführung der ersten elektronisch geregelten ABS-Bremsanlage im Jahr 1980.     

  • Chronik
  • Produktionszeiträume
  • Motorisierungen

1951: Auf der IAA in Frankfurt wird im April der neue Typ 220 vorgestellt, der bis 1955 auch als Coupé produziert wird. Enthüllung des 300 S Coupé auf dem Pariser Automobilsalon

1954: Erstmalige Verwendung einer Eingelenk-Pendelachse bei Mercedes-Benz im Typ 220

1955: Präsentation des 300 Sc auf der IAA in Frankfurt, Produktionsbeginn im Dezember. Insgesamt werden nur 200 Einheiten des 300 Sc gefertigt, davon 98 Coupés

1959: Die 220 S der Baureihe W 111 werden vorgestellt. Das Konzept der schon 1952 von Béla Barényi bei Daimler-Benz entwickelten und patentierten Sicherheitskarosserie mit sogenannter Knautschzone und hochfester Fahrgastzelle geht hier erstmals in Serie

1961: Erweiterung der W 111-Baureihe durch Coupé und Cabriolet auch als Spitzenmodell 300 SE. Präsentation des 220 SEb Coupés auf dem Genfer Automobilsalon im März

1965: Nur als Prototyp wird ein vom Mercedes 600 abgeleitetes Coupé präsentiert  

1968: Bisher wurden fast eine Million Einheiten der W 111-Modellpalette („Heckflossen“         -Limousien, -Coupés und Cabriolets) verkauft

1971: Auf dem Pariser Salon feiert die C 107-Reihe Weltpremiere. Die Coupés basieren auf der wenige Monate zuvor eingeführten SL-Baureihe

1978: Eine erste elektronische Variante des Antiblockiersystems (ABS) ist gegen Aufpreis im Mercedes-Benz W 116 erhältlich, zwei Jahre später im C 107

1981: Die Baureihe W 126 ist mit Airbag lieferbar. Der SEC wartet außerdem mit einem „Gurtbringer“ auf, der den Sicherheitsgurt mit Hilfe eines Kunststoffarmes in Griffnähe der vorderen Fahrzeuginsassen bringt

1992: Fahrerairbag und ABS werden serienmäßig in alle Mercedes-Benz Pkw aufgenommen. Die C 140-Coupés 500 SEC und 600 SEC feiern auf der Detroit Motor Show Weltpremiere und danach auf dem Genfer Automobilsalon Europapremiere. Die Einführung bei den Händlern erfolgt im November

1993: Auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert Mercedes-Benz eine Coupé-Studie mit erneuertem Markengesicht: dem Vier-Augen-Konzept. Rechteck-Scheinwerfer und prägnanter Chromgrill werden abgelöst durch ovale Scheinwerfer, gewölbte Kotflügel und in die Haube integrierten Grill

1995: Weltpremiere: Im Mercedes-Benz S 600 Coupé geht das elektronische Stabilitätsprogramm ESP in Serie

1996: Vorstellung der Coupé-Studie F 200 mit „Drive-by-Wire“- und „Keyless-Go“-Technologie. Außerdem Einführung des Brems-Assistenten (BAS) als Weltneuheit

1999: Aktives Fahrwerk Active Body Control (ABC) ausgestattet. Die gesamte Merecdes-Modellpalette wird jetzt mit ESP ausgestattet. Zylinderabschaltung (ZAS) im S 600 und CL 600

2000: Im CL 55 AMG F1 Limited Edition kommen erstmals bei Mercedes-Benz Keramikbremsen (C-BRAKE) zum Einsatz

2006: Die aktuelle Coupé-Generation der Baureihe C 216 wird im Juni eingeführt

2010: Modellpflege mit neuen Scheinwerfern und teilweise neuen Motoren

Baureihe W 188 (1952 bis 1958) 300 S Coupé: Anfang 1952 bis Ende 1955, 300 Sc Coupé: Dezember 1955 bis April 1958

Baureihe W 187 (1951 bis 1955) 220 Coupé: Juli 1951 bis August 1955

Baureihe W 180 und W 128 (1956 bis 1960) 220 S Coupé: Oktober 1956 bis Oktober 1959, 220 SE Coupé: Oktober 1958 bis November 1960

Baureihe W 111/W 112 (1961 bis 1971) 220 SEb Coupé/Cabriolet: Februar 1961 bis Oktober 1965, 300 SE Coupé/Cabriolet: Februar 1962 bis Dezember 1967, 250 SE Coupé/Cabriolet: September 1965 bis Dezember 1967, 280 SE Coupé/Cabriolet: Februar 1968 bis Mai 1971, 280 SE 3.5 Coupé/Cabriolet: November 1969 bis Juli 1971

Baureihe C 107 (1971 bis 1981) 280 SLC: 1974 bis 1981, 350 SLC: 1971 bis 1980, 450 SLC: 1972 bis 1980, 450 SLC 5.0: 1978 bis 1980, 380 SLC: 1980 bis 1981, 500 SLC: 1980 bis 1981

Baureihe C 126 (1981 bis 1991) 380 SEC: Oktober 1981 bis September 1985, 420 SEC: September 1985 bis August 1991, 500 SEC: Oktober 1981 bis August 1991, 560 SEC: September 1985 bis August 1991

Baureihe C 140 (1991 bis 1998) 500 SEC bzw. S 500 Coupé bzw. CL 500: November 1992 bis 1998, 600 SEC bzw. S 600 Coupé bzw. CL 600: November 1992 bis 1998, S 420 Coupé bzw. CL 420: 1994 bis 1998

Baureihe C 215 (1999 bis 2006) CL 500, CL 600, CL 55 AMG, CL 63 AMG, CL 65 AMG

Baureihe C 216 (seit 2006) CL 500, CL 500 4Matic, CL 600, CL 63 AMG, CL 65 AMG, CL 500 Blue Efficiency

Baureihe W 188 300 S Coupé mit 3,0-Liter-(110 kW/150 PS)-Sechszylinder, 300 Sc Coupé mit 3,0-Liter-(129 kW/175 PS)-Sechszylinder

Baureihe W 187 220 Coupé mit 2,2-Liter-(59 kW/80 PS bzw. ab August 1954 63 kW/85 PS)-Sechszylinder

Baureihe W 180 und W 128 220 S Coupé mit 2,2-Liter-(74 kW/100 PS bzw. ab August 1957 78 kW/106 PS)-Sechszylinder, Typ 220 SE Coupé mit 2,2-Liter-(85 kW/115 PS)-Sechszylinder

Baureihe W111/W 112 220 SEb Coupé mit 2,2-Liter-(88 kW/120 PS)-Sechszylinder, 300 SE Coupé mit 3,0-Liter-(118 kW/160 PS bzw. ab Januar 1964 125 kW/170 PS)-Sechszylinder, 250 SE Coupé mit 2,5-Liter-(110 kW/150 PS)-Sechszylinder, 280 SE Coupé mit 2,8-Liter-(118 kW/160 PS)-Sechszylinder, 280 SE 3.5 Coupé mit 3,5-Liter-(147 kW/200 PS)-Sechszylinder

Baureihe C 107 280 SLC mit 2,8-Liter-(136 kW/185 PS)-Sechszylinder, 350 SLC mit 3,5-Liter-(147 kW/200 PS)-Achtzylinder, 450 SLC mit 4,5-Liter-(165 kW/225 PS)-Achtzylinder, 450 SLC 5.0 mit 5,0-Liter-(177 kW/240 PS)-Achtzylinder, 380 SLC mit 3,8-Liter-(160 kW/218 PS)-Achtzylinder, 500 SLC mit 5,0-Liter-(180 kW/245 PS)-Achtzylinder

Baureihe C 126 380 SEC mit 3,8-Liter-(150 kW/204 PS)-Achtzylinder, 420 SEC mit 4,2-Liter-(RÜF 160 kW/218 PS bzw. KAT 150 kW/204 PS bzw.165 kW/224 PS)-Achtzylinder, 500 SEC mit 5,0-Liter-(170 kW/231 PS bzw. ab September 1985 180 kW/245 PS bzw. 164 kW/223 PS bzw. ab September 1987 195 kW/265 PS bzw. 185 kW/252 PS)-Achtzylinder, 560 SEC mit 5,6-Liter-(ECE 220 kW/300 PS bzw. RÜF 200 kW/272 PS bzw. KAT 178 kW /242 PS bzw. 205 kW/279 PS)-Achtzylinder

Baureihe C 140 500 SEC bzw. S 500 Coupé bzw. CL 500 mit 5,0-Liter-(240 kW/326 PS bzw. 235 kW/320 PS)-Achtzylinder, 600 SEC bzw. S 600 Coupé  bzw. CL 600 mit 6,0-Liter-(300 kW/408 PS bzw. 290 kW/394 PS)-Zwölfzylinder, S 420 bzw. CL 420 mit 4,2-Liter-(205 kW/279 PS)-Achtzylinder

Baureihe C 215 CL 500 mit 5,0-Liter-(225 kW/306 PS)-Achtzylinder, CL 600 mit 5,8-Liter-(270 kW/367 PS)-Zwölfzylinder, CL 55 AMG mit 5,4-Liter-(265 kW/360 PS)-Achtzylinder, CL 55 AMG Kompressor mit 5,4-Liter-(367 kW/500 PS)-Achtzylinder, CL 65 AMG mit 6,0-Liter-(450 kW/612 PS)-Zwölfzylinder

Baureihe C 216 CL 500 und CL 500 4Matic mit 5,5-Liter-(285 kW/388 PS)-Achtzylinder, CL 600 mit 5,5-Liter-(380 kW/517 PS)-Zwölfzylinder, CL 63 AMG mit 6,2-Liter-(386 kW/525 PS)-Achtzylinder, CL 65 AMG mit 6,0-Liter-(450 kW/612 PS)-Zwölfzylinder, CL 500 Blue Efficiency mit 4,7-Liter-(320 kW/435 PS)-Achtzylinder

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        ## Erstmals Airbags

Ein Jahr später konnte die Nachfolge-Baureihe C 126 sogar mit Airbags und Gurtbringer für Pilot und Copilot aufwarten. Die erstmals nur mit Achtzylinder-Triebwerken lieferbaren und von Chef-Designer Bruno Sacco eingekleideten Coupés besaßen acht Jahre lang fast eine Alleinstellung am Markt und wurden mit 74.000 Einheiten die meistverkauften S-Klasse-Coupés aller Zeiten. Auf eine ähnliche Coupéklientel zielten damals nur 2+2-sitzige Sportcoupés wie Porsche 928 und Ferrari 400i; der BMW 6er, basierend auf der 5er-Architektur, war etwas niedriger positioniert.

Erst 1989 fand sich ein ernsthafter Herausforderer für den Stern. Der BMW 850i leitete jetzt eine Renaissance des Zwölfzylindermotors bei den sportlichen Zweitürern ein. Mercedes reagierte drei Jahre später mit den Coupés der C 140-Baureihe. Der Zwölfzylinder der Spitzenversion 600 SEC setzte 408 PS frei. Seine Kilowatt-Leistung entsprach - ein eleganter Seitenhieb - der Münchner PS-Leistung. Später verringerte sich die Distanz: Der SEC wurde schwächer, der BMW 8er legte an Leistung zu. In den Absatzzahlen musste die C 140-Coupés im Vergleich zum Vorgänger allerdings einen empfindlichen Rückgang hinnehmen: Nicht mehr als 26.000 Kunden entschieden sich weltweit für die in den Abmessungen größte S-Klasse aller Zeiten, die übrigens ab 1995 als erstes Serienfahrzeug mit ESP ausgeliefert wurde. Ein Zeichen der Stuttgarter Konfusion in Sachen Modellbezeichnung: Der C 140 erblickte als SEC das Licht der Welt, wurde 1993 zum S-Coupé und 1996 zum CL.

Neuen Schwung brachte dann die 1999 vorgestellte Coupébaureihe 215, von der in sieben Jahren immerhin 48.000 Einheiten abgesetzt werden konnten - und zwar ausschließlich unter der Modellbezeichnung CL. Technische Meilensteine setzte Mercedes dabei mit einem aktiven Fahrwerk mit Wankausgleich, Zylinderabschaltung und Keramikbremsen in der CL 55 AMG F1 Limited Edition. Wichtiger waren jedoch wie immer Form und Kraft der bis zu 612 PS leistenden Athleten im eleganten Anzug.

Auch in der aktuellen, seit 2006 produzierten und soeben aufpolierten CL-Reihe (C 216) sollen die Zweitürer wieder Status und Leistung im Überfluss symbolisieren. Konkurrenz gibt es kaum: In der Größen- und Leistungsklasse der mittlerweile bis zu 463 kW/630 PS starken CL figurieren ansonsten eigentlich nur noch der Bentley Continental GT und der Ferrari 612 Scaglietti. (sp-x)

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