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Bericht: Lieferverzug beim VW Beetle – Wo bleibt der Beetle?

Seit Oktober 2011 wird der neue VW Beetle ausgeliefert, doch sieht man ein Vierteljahr nach dem Start noch kaum einen der neuen Käfer auf der Straße. Erstaunlich: Gerade ein VW durchdringt den Markt normalerweise deutlich schneller.

Und so ist es eine Zeit lang still geworden um den Beetle; bis er vergangenen Sonntag beim Super Bowl wieder auftauchte. Wir sind der Frage nachgegangen, wo der Beetle bleibt. Mit großem Brimborium hat Volkswagen den Beetle im Juli 2011 Jahr in Berlin der Presse vorgestellt und mit starker Fernsehwerbung machte VW auf den neuen Käfer aufmerksam. Doch auf der Straße sieht man ihn kaum. Auch wir hatten bislang, außer bei der Vorstellung, noch keine Gelegenheit, den Beetle auf Herz und Nieren zu testen.

Drei Testwagen-Termine sind mittlerweile von VW verschoben worden. Und auch viele Kollegen aus der Branche berichten von ähnlichen Schwierigkeiten, den Bettle zu testen. Das verwundert dann schon.

Kaum Zulassungen

Ein Blick in die Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes stützt unseren Eindruck, dass man den neuen Beetle kaum sieht: Für den November 2011 weist das KBA 640 zugelassene Fahrzeuge aus, im Dezember und Januar 2012 waren es jeweils nur rund 350. Noch zwei Jahre zuvor kam der alte Beetle auf rund 100 Zulassungen monatlich – nach über zwölf Jahren Produktion.

Die Beetle-Zahlen sind nicht nur im Vergleich mit denen des VW Golf (Januar 2012: gut 19.000 Zulassungen) gering; auch die Importeure verkaufen deutlich mehr Kompakte. Citroën und Peugeot kamen mit ihren Modellen C4 und 308 im gleichen Zeitraum auf rund 1.000 Verkäufe. Und: Der ebenfalls neue VW Up wurde seit November 2011 bereits rund fünfeinhalbtausend Mal zugelassen.

Auch Käufer müssen warten

Noch interessanter wurde die Causa Beetle, als uns vor einigen Tagen die Anfrage einer Leserin erreichte: Sie hatte Anfang Dezember 2011 einen Beetle bestellt, mit avisiertem Liefertermin April 2012; immerhin fast ein halbes Jahr Wartezeit. Nun bekam auch sie einen Anruf von VW, mit dem man ihr weiteren Verzug verkündete und den Auslieferungs-Termin für August 2012 ansetzte. Acht (sic!) Monate Wartezeit für einen Beetle!

Die Begründung des Händlers: Es läge an den Ausstattungsoptionen. Vor allem das bestellte Glasdach verzögere die Auslieferung. Unsere Leserin ist nicht die Einzige. Recherchiert man in einschlägigen Internetforen (zum Beispiel www.beetle-forum.de (target=undefined)), stellt man schnell fest, dass derzeit viele Kunden auf ihren Beetle warten müssen. Auch ein Händler nannte uns Lieferzeiten von über einem halben Jahr.

Hohe Nachfrage

Auf unsere Nachfrage antwortete Volkswagen, der große Run auf den Beetle verzögere die Auslieferungen. Man habe aber die Produktionskapazitäten bereits an die sehr große weltweite Nachfrage angepasst. Zudem bestätigt VWs Presseabteilung, dass vor allem Extras wie das Glasschiebedach für die Verzögerungen verantwortlich sind.

Auch wenn es für die Kunden ärgerlich ist, so lange auf den Beetle zu warten: VW ist es zu wünschen, dass der neue Käfer weg geht, wie warme Semmeln. Nur: Warum sieht man dann keinen auf der Straße? Dass alle Beetle im Ausland verkauft werden erscheint eher unwahrscheinlich.

Macht das Dach Probleme?

Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass VW Probleme bei der Beetle-Produktion hat. Qualitätsmängel werden von VW zwar nicht bestätigt – allerdings auch nicht dementiert.

Es ist also denkbar, dass Qualitätsprobleme beim Glasschiebedach die Ursache sind. Ist es vielleicht undicht? Schon bei der Einführung des Eos im Jahr 2006 hatte VW Probleme mit dem Dach, Wasser drang durch die mehrteilige Verdeckkonstruktion.

Oder gibt es allgemeine Schwierigkeiten bei der Fertigung? Auch das wäre nicht überraschend, gebaut wird der Beetle schließlich im mexikanischen VW-Werk in Puebla. Schon in der Vergangenheit gab es häufiger Mängel an Fahrzeugen aus Mexiko, unter anderem beim Bora, Jetta, dem Golf Variant - und auch beim Vorgänger des aktuellen Käfers.

Super Bowl macht Hoffnung

Vielleicht verschiebt VW die Auslieferung des Beetles, bis die sprichwörtliche VW-Qualität sichergestellt ist. Hoffnung, dass das bald der Fall sein könnte, schürte der Super Bowl am vergangenen Sonntag: Rund drei Millionen Euro hat VW für einen halbminütigen Werbespot beim wichtigsten Sportereignis der USA investiert. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass das große Krabbeln nun endlich beginnt.

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