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Bericht: Diesel im Sportwagen – Sportlich nageln

Diesel und Sportwagen – das ist wie Zocken um Streichhölzer oder Apnoetauchen im örtlichen Hallenbad: Sparsam, aber spaßarm. So zumindest sehen Puristen die Sache - und auch die Autohersteller kamen lange Zeit kaum auf die Idee, ihre heißesten Flitzer mit einem Ölbrenner zu befeuern.

Als erster wagte Audi diesen Schritt, inzwischen ist auch bei Meredes dieses Tabu gefallen. Der erstmals im Mercedes-Benz-Roadster SLK 250 CDI angebotene Selbstzünder leistet 204 PS aus 2,1 Litern Hubraum und soll einen Verbrauch von 4,9 Litern ermöglichen. Das sind 1,3 Liter weniger als in der sparsamsten Benziner-Variante, dem SLK 250 mit gleichen Leistungswerten.

Gleiche Leistung, gleicher Preis

Beim Preis tun sich Diesel und Benziner mit 41.829 Euro nichts. Auch in Sachen Fahrleistungen sind beide Versionen auf Augenhöhe: Tempo 100 ist nach knapp 6,7 Sekunden erreicht, maximal sind 243 km/h möglich.

Altgediente Sportwagenfahrer mögen trotz der geldwerten Vorteile die Nase rümpfen. Denn der klassische Motor für die flotte Tour ist der Benziner. Er dreht locker und willig bis in höchste Drehzahl-Sphären, klingt dabei kernig und ist nicht zuletzt noch deutlich leichter als der Diesel – für die Gewichtsverteilung in einem Sportwagen nicht ganz unwichtig.

Vor- und Nachteile

Zwar haben die Ingenieure dem modernen Selbstzünder das Nageln und Tuckern fast ganz ausgetrieben, doch der bauartbedingt schwere Klotz lastet auf der Vorderachse und über 4.000 Touren tut sich nicht mehr viel. Kräftig ist der Diesel zum Ausgleich aber untenrum – was bei modernen Motoren mit fülligem Drehmoment auch durchaus Fahrspaß bereiten kann.

Trotz traditionalistischer Vorbehalte ist der Selbstzünder im Sportwagen längst kein Exot mehr. Audi hat mit dem Diesel-TT einen direkten SLK-Konkurrenten im Programm, der von einem 170 PS starken Vierzylinder angetrieben wird. Und auch Peugeot offeriert sein kompaktes Coupé RCZ mit einem 163 PS starken Selbstzünder.

Keine No-Go-Area

Bei Mini sind die neuen Modelle Roadster und Coupé ebenfalls mit einem 143 PS starken Diesel zu haben. Und auch bei etwas gediegeneren Coupés wie den zweitürigen Versionen von Mercedes C- und E-Klasse oder dem BMW 6er stehen neben klassischen Benzinern mittlerweile auch Diesel zu Wahl. Selbst die Mercedes-Hochleistungsabteilung AMG hatte mit dem C 30 AMG – zumindest von 2003 bis 2004 – schon mal einen Diesel mit 231 PS im Programm.

Dass auch die alleroberste Leistungsliga längst kein No-Go-Area für den Diesel ist, zeigen vor allem auch die Rennsporterfolge von Audi und Peugeot. In Le Mans feierten die bis zu 700 PS starken Diesel-Rennwagen der Marken sogar bereits den Gesamtsieg. Frucht des sportlichen Engagements ist auch Audis V12-Diesel mit 500 PS Leistung und einem Drehmoment von 1.000 Nm. Eingesetzt wird er allerdings nicht in einem Sportwagen, sondern im SUV Q7. 



Sportlicher Ritterschlag

Der wirkliche sportliche Ritterschlag für den Diesel im Serien-Pkw steht zwar noch aus. Doch mit den wachsenden Effizienz-Bemühungen der Autohersteller wird der lange verpönten Ölbrenner wohl in Zukunft vermehrt in Sportwagen Einzug halten. Selbst Porsche schließt ihn nach dem Einsatz in den Modellen Cayenne und Panamera auch für eine künftige sparsame Version des 911 nicht mehr kategorisch aus. Und das ist nachvollziehbar: Denn letztendlich ist die Wahl zwischen hochdrehendem Benziner und drehmomentstarkem Diesel – wie so oft – eine reine Geschmackssache. (mg/sp-x)

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