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Bericht: BMW Lichttechnik – "Mehr Licht!"

Licht hat seit jeher etwas philosophisches. Und so wundert es nicht, dass die Autohersteller beim Thema Beleuchtung im Detail durchaus unterschiedliche Philosophien verfolgen, wenn es darum geht, auch Nachts möglichst gut zu sehen.

Bei BMW gehen sie mit dem Laserlicht noch einen großen Schritt weiter. Erst vor wenigen Monaten präsentierte Audi im aufgefrischten Topmodell A8 ein neues Matrix-LED Licht, das nach Ingolstädter Lesart das Optimum in Sachen automatisches Fernlicht sei. Bei automatischem Fernlicht können bis zu acht einzelne Objekte identifiziert und gezielt abgeblendet werden, das Mustererkennungssystem funktioniert nicht nur für Autos und Fußgänger, sondern auch für Tiere, die Basisdaten hierfür liefert eine Infrarotkamera.

Fernlicht automatisch

Auch bei BMW arbeitet man an der Optimierung des automatischen Fernlichts. Wo bei Audi bis zu acht virtuelle “Vorhänge” das Licht abdunkeln, um andere Verkehrsteilnehmer (vorausfahrende und entgegenkommende Fahrzeuge, Füßgänger) nicht zu blenden, begnügt man sich bei BMW mit einem. Die LED-Fernscheinwerfer links und rechts können um bis zu 15 Grad in Richtung Kurvenaußenrand geschwenkt werden, um dazwischen einen entstprechend breiten Schatten zu erzeugen.

Für die gängigen Verkehrssituationen sei das völlig ausreichend, betont man bei BMW und tatsächlich konnten wir uns auf einer nächtlichen Ausfahrt vom Nutzen überzeugen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Umstand, dass man - durch die sich bewegenden LED-Linsen - auch den Lichtstrahl sich bewegen sieht, ein Effekt, der vom Kurvenlicht bekannt ist, jedoch beim automatischen Fernlicht deutlich häufiger, weil eben nicht nur bei Kurvenfahrt, wahrnehmbar ist.

Nachtsicht

Die Steuerung der LED-Lampen basiert auf den Videodaten einer vor dem Innenspiegel montierten und von außen nicht sichtbaren Kamera. Mit einer zusätzlichen, in die BMW-Niere integrierten Infrarotkamera kann auch Wärmestrahlung detektiert werden, was eine Identifikation von Personen und Tieren ermöglicht. Mit dem seit Sommer 2013 verfügbaren Nachtsichtsystem wird beispielsweise Wild nicht nur erkannt, sondern der Fahrer auch mittels Symbolbild im Zentraldisplay, dem Control-Display zwischen Drehzahlmesser und Tacho und optional im Head-up-Display gewarnt. Zusätzlich können im Stoßfänger montierte Spots das Tier auch noch gezielt anblinken. Der Lichtstrahl verläuft auf dem Asphalt bis zum Tier, so dass der Fahrer auf die mögliche Gefahrenquelle nicht nur per Symbol im Armaturenbrett aufmerksam gemacht, sondern sie ihm auch direkt auf oder neben der Fahrbahn ausgeleuchtet wird. Auch Passanten werden entsprechend angeleuchtet (ohne geblendet zu werden), sobald sie sich in einem gefährlichen Korridor vor dem Fahrzeug befinden.

Wildtiere nicht direkt per Fernlicht anzuleuchten - wie man es in der Fahrschule gelernt hat - halten die BMW-Techniker für eine Fahrschulweisheit, die sich in ihren praktischen Erprobungen und Feldversuchen nicht bestätigen ließ.

Laserlicht

Ein echtes Novum bietet das ab Herbst 2014 zunächst im BMW i8 verfügbare Laserlicht. Der Name ist etwas irreführend, denn die Fahrbahn wird (natürlich) nicht mit einem Laser ausgeleuchtet. Vielmehr werden je drei Laserstrahlen (blau) auf einen Phosphorkristall (gelb) gelenkt und in sichtbares weißes Licht umgewandelt. Gegenüber dem heutzutage üblichen LED-Licht haben diese Laserleuchten mehrere Vorteile. Zum einen können Lichtquelle und Reflektor wesentlich kleiner dimensioniert werden, was den Designern mehr Gestaltungsfreiraum gibt.

Zudem ist der Laser nochmals etwa 30 Prozent energieeffizienter als LED. Und durch die mögliche starke Bündellung des austretenden Lichts wird eine sehr helle Fahrbahnausleuchtung bis zu 600 Metern möglich, das ist eine Verdoppelung gegenüber konventionellem Fernlicht. Die Farbtemperatur ist gegenüber LED nochmals höher, das Laserlicht gleicht dadurch noch mehr dem natürlichen Sonnenlicht, was die Augen weniger anstrengt und dadurch nochmals mehr Sicherheit bei langen Nachtfahrten bringt.

Eine günstige Option wird das Laserlicht zwar nicht sein. Doch soll es laut BMW ein Autoleben lang halten und das entspricht bei den Münchnern immerhin einer Laufleistung von 300.000 Kilometern. Automatisches, blendfreies Fernlicht und Nachtsicht mit Personenerkennung sind für sich schon wichtige Sicherheitsfeatures für kommende Automodelle, neben BMW und Audi werden sie in Zukunft bei verschiedenen Herstellern angeboten werden. Vor allem das optimierte Fernlicht kann man schon jetzt rundheraus empfehlen, denn es bietet - ähnlich wie Kurvenlicht - einen direkten und sofort erfahrbaren Vorteil für den Fahrer.

Das Laserlicht dagegen ist ein Quantensprung, der in der nahen Zukunft exklusiv bei BMW zu haben sein wird, die Münchner haben die Technologie entwickelt und zahlreiche entsprechende Patente eingereicht. Es wird eine Zeit dauern, bis die Konkurrenz diesen Vorsprung aufgeholt haben wird.

PS: Die Überschrift ist ein Zitat, das Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben wird. Es soll letzte Anweisung des Universalgelehrten auf dem Sterbebett gewesen sein und steht für sein lebenslanges Streben nach Erkenntnis.

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