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Bericht: 35 Jahre Suzuki in Deutschland – Von vorbildlichen Kraxlern und kleinen Helden

„Wer Beute machen will, muss vor allem richtig ausgerüstet sein“, erklärt die Suzuki-Werbung in unbewusster Selbsterkenntnis, was den Rückblick auf 35 nicht nur beutereiche Jahre der Japaner in Deutschland betrifft.

Schließlich verwirrte der Kleinwagenspezialist seine Kunden immer wieder durch zu viele Parallelmodelle und mancherlei Irrwege wie zuletzt das Mittelklassemodell Kizashi. Weshalb Suzuki zum Jubiläum sein Programm um gleich fünf Baureihen bereinigt, zugleich aber vielversprechende Concepts als Vorboten wegweisender Serienfahrzeuge enthüllt. So kryptisch die Kürzel iK-2 und IM4 dieser bereits auf dem Genfer Salon präsentierten Studien noch sind, schon 2016 sollen die aufregend gezeichneten Kleinen mit kräftigen Downsizing-Motoren und Allrad zur Serienform finden. Sind doch sparsame Kleinwagen und spannende Crossover-Konzepte das Erfolgsgeheimnis der Marke, die außerdem für Motorräder und Marine steht.

Vom Familienunternehmen zum globalen Player

Tatsächlich machten knauserige Minis vom Alto bis zum Celerio, Sport-Flitzer wie Swift und Cappuccino und kompakte Kraxler vom Eljot bis zum Vitara die Marke Suzuki zu einem globalen Giganten unter den Automobilkonzernen. Mit Werken in Europa und Indien gelang dem familiengeführten Unternehmen aus der japanischen Küstenstadt Hamamatsu der Aufstieg bis in die Top Ten der Herstellercharts. Eine Entwicklung, die die Vision des Unternehmensgründers und Webstuhlherstellers Michio Suzuki weit übertraf. Wollte dieser doch vor 80 Jahren mit Nachbauten englischer Minicars erst einmal Japan motorisieren. Stattdessen wurde Suzuki später sogar ein gefragter Entwicklungspartner für Offroad- und Kleinwagenmodelle bei Opel, Fiat, Mazda und anderen Marken. Auch Volkswagen erwog vorübergehend eine strategische Partnerschaft mit dem Hersteller, der sich in Deutschland seit jeher um ein Image als junge und bezahlbare Lifestylemarke bemüht.

Los ging es auf der Frankfurter IAA 1979, wo Suzuki mit bunt lackierten, 3,20 Meter kurzen Mini-Geländewagen vom Typ LJ 80 die Initialzündung setzte für die deutschlandweite Popularisierung kleiner Offroader. Die wilden 4x4-Wühlmäuse brachten als bezahlbare Cabriolets und verblüffend durchsetzungsfähige Allesüberwinder ein unwiderstehliches Lächeln in die ernsthaften Achtziger. Ein Jahrzehnt, das von Diskussionen um Nato-Nachrüstung, Waldsterben und die Generation einer karriere- und markenbewussten Jugend, den sogenannten Yuppies, bestimmt wurde.

  • Chronik
  • Modellstammbaum in Deutschland

1909: Michio Suzuki gründet in Hamamatsu die Suzuki Loom Works zur Herstellung von Webstühlen

1920: Als Suzuki Loom Manufacturing Co. erfolgt der Gang an die Börse

1935: Michio Suzuki lässt sich durch den in Japan populären Austin Seven zum Bau eines Kleinwagen-Prototyps inspirieren. 1936 wird ein Fahrzeugmuster des Austin gekauft und ein Jahr später der erste eigene Prototyp vorgestellt

1952: Suzuki präsentiert das erste Motorrad, den Typ Power Free

1954: Neue Firmierung als Suzuki Motor Co. Ltd

1955: Der erste serienreife Kleinwagen namens Suzulight wird präsentiert

1962: Vorstellung des Suzuki Fronte

1967: Mit dem neuen Fronte 360 LC10 erfolgt die Umstellung von Front- auf Heckantrieb

1968: Suzuki beginnt mit der Entwicklung und Produktion eines kompakten 4x4-Geländewagens. Der sportliche Fronte 360 SS geht in Europa auf Rekordfahrt. Einführung des Vans Carry full-cab. Suzuki macht sich in Europa einen Namen

1970: Der Suzuki LJ 10 geht als Suzuki Jimny in Japan an den Verkaufsstart. Der winzige Offroader wiegt nur 600 Kilogramm und wird angetrieben von einem 25 PS starken, luftgekühlten 360-ccm-Zwei-Zylinder-Motor. Auf dem Brüsseler Salon feiert der Fronte 500 Europapremiere

1972: Der etwas größere LJ 20 tritt die Nachfolge des Suzuki LJ 10 an

1976: In München wird die Suzuki Motor Handels GmbH gegründet, die sich zunächst auf den Vertrieb von Motorrädern und Marineprodukten konzentriert

1977: Der LJ 50 wird unter der Bezeichnung Jimny auf den Kanarischen Inseln als Mietwagen eingesetzt. Im Dezember Vorstellung des Suzuki LJ 80 mit 800-ccm-Motor in Japan

1979: Export des Suzuki LJ 55 Jipsy nach Europa. Auf der IAA in Frankfurt am Main feiert Suzuki Automobile mit dem LJ 80 seine Deutschland-Premiere. Weltpremiere für den ersten Alto. Schon in diesem Jahr erzielt Suzuki 332 Zulassungen in Deutschland

1980: Offizieller Vertriebsstart für Suzuki Automobile in Deutschland mit 5.532 Zulassungen

1981: Der Suzuki LJ 80 alias Eljot ist meistverkaufter Geländewagen in Deutschland. Micro-Transporter Carry auch in Deutschland verfügbar   

1982: Mit der indischen Maruti Udyog Ltd wird ein Produktions- und Vertriebsabkommen unterzeichnet. In Deutschland erreicht Suzuki Verkaufszahlen von fast 12.000 Einheiten. Marktstart für den SJ 410

1983: Auf der Tokyo Motor Show feiert der Suzuki Swift unter der anfänglichen Modellbezeichnung SA 310 Weltpremiere. Europa-Produktionsbeginn des Suzuki SJ 410 bei Land Rover Santana Motors in Spanien

1984: Deutscher Marktstart des Suzuki Swift im Februar

1986: Präsentation von Suzuki SJ 413 und Suzuki Swift GTi. Auch die 2. Generation des Suzuki Alto wurde als 3- und 5-türige Steilhecklimousine angeboten. Das Design folgte dem neuen Trend zu rundlicheren Formen und großzügig dimensionierter Panoramaverglasung. Mit 22.880 Zulassungen erreicht Suzuki einen neuen Verkaufs-Zenit

1987: Vorläufiges Allzeit-Hoch in Deutschland mit 27.123 verkauften Einheiten

1988: Nach einem Facelift läuft der Suzuki SJ 413 unter der Bezeichnung Samurai. Eigentlich war der Suzuki Samurai nur eine Überarbeitung des Suzuki SJ 413, aber mehr war auch nicht nötig, um die Erfolgskarriere des kleinen Kraxlers bis 1998 fortzusetzen. Markteinführung des Suzuki Vitara Dreitürers

1989: Weltpremiere für die zweite Swift-Generation auf der Birmingham Motorshow und Einführung in Deutschland, jetzt auch mit 4WD und als GTI. In Deutschland ist Suzuki nach wie vor stärkste Allradmarke mit einem Segmentanteil von 19 Prozent vor Subaru und Mitsubishi

1990: Neue Firmierung als Suzuki Motor Corporation

1991: Das Swift Cabriolet wird in Deutschland eingeführt. Weltpremiere für den kleinen Roadster Cappuccino, der in limitierter Auflage auch in Deutschland verkauft wird

1993: Produktionsbeginn in Esztergom/Ungarn

1994: Farbenfrohe Sonderlackierungen und Folienbedruckungen kennzeichnen den dritten Suzuki Alto

1995: Neue 2,0-Liter-V6-Motorisierung für den Vitara, der weltweit kleinste V6 in einem Offroader. Einstieg in die Kompaktklasse mit dem Baleno

1996: Premiere für den Suzuki Vitara X-90, das erste Lifestyle-Funcar im SUV-Segment

1997: Deutschlands meistgekaufter Offroader ist der Suzuki Vitara. In Nordamerika wird der Vitara als Chevrolet Tracker vermarktet. Einführung des Modells Wagon R+, das in Europa auch als Schwestermodell Opel Agila vermarktet wird.

1998: Debüt des Suzuki Grand Vitara auf dem Genfer Automobilsalon. Premiere des Suzuki Jimny auf dem Pariser Salon

2000: Zweite Generation des Wagon R+, jetzt in rundlicheren Formen. Außerdem Premiere für den Suzuki Ignis mit optionalem Allradantrieb

2001: Der fast fünf Meter lange Grand Vitara XL-7 wird vorgestellt. Der exzentrisch geformte fünftürige Liana wird Nachfolger des Baleno

2002: Auf dem Genfer Salon wird die vierte Generation des Alto vorgestellt

2003: Gründung der Suzuki International Europe GmbH, ab Oktober erfolgt der Deutschlandvertrieb vom hessischen Bensheim aus. IAA-Premiere für den zweiten Ignis

2004: Auf dem Pariser Salon feiert die dritte Swift-Generation Weltpremiere

2005: Verkaufsstart für Swift und neuen Grand Vitara

2006: Start des Swift Super 1600 in der Junior Rallye Championship. Der SX4 kommt als kleiner Crossover in den Handel

2007: Der SX4 ist auch als Limousine lieferbar und bleibt als solche bis 2012 im Angebot

2008: Suzuki Splash feiert Marktstart, Parallelmodell wird der Opel Agila

2009: In den Schauräumen der deutschen Suzuki-Händler debütiert die fünfte Splash-Generation

2010: Mit dem Kizashi startet Suzuki in der Mittelklasse. Weltpremiere für die vierte Swift-Generation mit mehr Platz und effizienteren Motoren

2013: Mit dem Suzuki SX4 S-Cross hofft Suzuki auf neue Kunden, denen der weiterhin angebotene SX4 zu klein ist

2014: Premiere für eine neue Generation des Suzuki Vitara und Marktstart des Kleinwagens Celerio

2015: 35 Jahre Suzuki in Deutschland, Einstellung von Alto, Splash, SX4, Kizashi und Grand Vitara und. Neu in den deutschen Schauräumen ist nur der Vitara. Auf dem Genfer Salon debütieren die Studien iK-2 und IM4, die nächstes Jahr in Serie gehen

Suzulight, erster Serien-Pkw von Suzuki , nur in Japan (1955-1957)

Suzuki Fronte, erster Suzuki-Pkw in Europa, nicht in Deutschland (1968-1970)

Suzuki Alto, Kleinstwagen, 1. Generation (1981-1986)

Suzuki Alto, Kleinstwagen, 2. Generation (1986-1994)

Suzuki Alto, Kleinstwagen, 3. Generation (1994-2002)

Suzuki Alto, Kleinstwagen, 4. Generation (2002-2009)

Suzuki Alto, Kleinstwagen, 5. Generation (2009-2015)

Suzuki Celerio, Kleinstwagen, trotz größeren Formats ersetzt er den Alto, 1. Generation (seit 2014)

Suzuki Swift, Kleinwagen, 1. Generation (1984-1989)

Suzuki Swift, Kleinwagen, 2. Generation (1989-2003)

Suzuki Swift, Kleinwagen, 3. Generation (2005-2010)

Suzuki Swift, Kleinwagen, 4. Generation (seit 2010)

Suzuki Baleno, Kompaktklasse, eine Generation (1995-2001)

Suzuki Liana, Kompaktklasse, Nachfolger des Baleno, eine Generation (2001-2007)

Suzuki Kizashi, Mittelklasse, eine Generation (2010-2015)

Suzuki Cappuccino, Roadster, eine Generation (1994-1995)

Suzuki Ignis, Crossover-Kleinwagen, 1. Generation (2000-2003)

Suzuki Ignis, Crossover-Kleinwagen, 2. Generation (2003-2007)

Suzuki SX4, Crossover-Kleinwagen, Nachfolger des Ignis, eine Generation (2006-2015)

Suzuki SX4 S-Cross, Crossover-Kompaktklasse, größerer Nachfolger des SX4, 1. Generation (seit 2013)

Suzuki Wagon R+, Microvan, 1. Generation (1997-2000)

Suzuki Wagon R+, Microvan, 2. Generation (2000-2006)

Suzuki Splash, Hochdachkombi, Nachfolger des Wagon R+, eine Generation (2008-2015)

Suzuki Carry, Kleinsttransporter, 1. Generation (1980-1985)

Suzuki LJ 80, Geländewagen, eine Generation (1980-1982)

Suzuki SJ 410, Geländewagen, Nachfolger des LJ 80, eine Generation (1982-1985)

Suzuki SJ 413, Geländewagen, Nachfolger des SJ 410, eine Generation (1985-1988)

Suzuki SJ Samurai, Geländewagen, Nachfolger des SJ 413, eine Generation (1988-1998)

Suzuki Jimny, Geländewagen, Nachfolger des SJ Samurai, 1. Generation (seit 1998)

Suzuki Vitara, Geländewagen, 1. Generation (1988-1998)

Suzuki Vitara, Geländewagen, 2. Generation (seit 2015)

Suzuki X90 bzw. Vitara X-90, eine Generation (1996-1997)

Suzuki Grand Vitara, Geländewagen, 1. Generation (1998-2004)

Suzuki Grand Vitara, Geländewagen, 2. Generation (2005-2015)

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Und genau diese jungen Leute erreichte Suzuki mit seiner Miniaturausgabe des amerikanischen Ur-Jeep, der vor Discotheken und am Strand ebenso beeindruckte wie die vielen Kunden aus Forst- und Bauwirtschaft, die Suzuki bis heute treu sind. So gelang es Suzuki mit dem Eljot und seinen Nachfolgern SJ 410/413 sowie SJ Samurai den deutschen Allradmarkt bis Anfang der 1990er Jahre zu dominieren. Die Herzen überraschend vieler Kleinstwagen-Käufer mit besonders knappem Budget eroberte dagegen ab 1981 der Suzuki Alto durch rekordverdächtig niedrige Verbrauchswerte. Diese brachten laut Werbung sogar die sogenannten Ölscheichs zum Weinen – ein Fauxpas, für den sich Suzuki sofort in aller Form öffentlich entschuldigte. „Harry hat drei Liter Hubraum … Jens hat sechzehn Ventile und ich hole mit drei Zylindern Inge ab“, lautete die nächste, erfolgreichere Anzeigenkampagne für den 3,30 Meter kleinen Alto, der in fünf Generationen bis heute fester Bestandteil des städtischen Straßenbildes ist. Sogar zwischenzeitliche Zwillingsmodelle wie den Nissan Pixo überlebte der Alto. Seit neuestem soll ihn allerdings der weit weniger pfiffige Celerio ersetzen.

Auch ein Suzuki kann ein Spaßmobil sein

„Unterschätzt die Japaner nicht“, warnten die Schlagzeilen, als sich der 1984 eingeführte Kleinwagen Swift wenig später mit schnellen GTi und schönen Cabrios nicht nur der sparsamen, sondern auch der lustvollen Fortbewegung verschrieb. Zu Recht, denn der Swift ist bis heute ein Bestseller, der seit gut zehn Jahren in Ungarn gebaut wird. Ein wichtiger Imageträger der neunziger Jahre wurde der in limitierter Auflage importierte winzige Roadster Suzuki Cappuccino, der noch vor dem Daihatsu Copen unterhalb des Mazda MX-5 ein neues Sportwagensegment eröffnete.

Weniger erfolgreich funktionierten dagegen die Suzuki-Experimente in der Kompaktklasse mit biederen Baleno- und extrem exaltierten Liana-Limousinen. Ganz im Gegensatz zum im Jahr 2000 eingeführten Ignis als Pionier der 4x4-Kompakt-Crossover. Ein kleiner Geniestreich, der seiner Zeit weit voraus fuhr, wie seine Nachfolger erleben. Müssen sich SX4 und S-Cross doch bereits mit Konkurrenten vieler Marken messen. Ein Luxusproblem, mit dem sich auch die Suzuki SUV plagen. Denn es war der Vitara, mit dem kompakte SUV ab 1988 erstmals Lebensart und eleganten Lifestyle zeigen durften, so wie er bis dahin nur mit Range Rover & Co assoziiert wurde. „Wer vorausfährt, benötigt ein starkes Rückgrat”, warb Suzuki für den Vitara. Ein Claim, an den sich der Riese unter den Kleinwagenbauern auch in den kommenden Jahren erinnern sollte. Ganz besonders in Deutschland, dem weltweit schwierigsten Markt. (as/sp-x)

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